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Die Höflichkeit in China
   2007-02-05 15:28:34    cri

F: Willommen zur Rubrik "Sie fragen, wir antworten". Liebe Hörer, heute möchten wir zuerst auf den Wunsch unseres Hörers Rolf Köhler aus Chemnitz und auf das Thema "Höflichkeitsregeln in China" eingehen. Herr Köhler schrieb uns vor kurzem in einer E-Mail:

M: "Heute hörte ich in den Nachrichten von CRI-Deutsch, dass für chinesische Touristen, die ins Ausland reisen, aber auch für zu Hause, ein Katalog 'Benimm-Regeln' erschienen ist - mit Umgangsformen, die für Europäer oder Deutsche eventuell selbstverständlich sind. Jetzt würde mich oder auch bestimmt andere Hörer, auch China-Touristen interessieren, wie man in China bestimmte Umgangsformen beachten sollte. Bestimmte Höflichkeitsregeln sind immer sehr angebracht, auch wenn man im eigenen Land mit Menschen zu tun hat. Wie also verfährt man damit in China und gibt es da landesübliche Höflichkeitsregeln? Allgemeine Höflichkeitsformen, vielleicht auch in Buchform verfasst, gibt es sie in China, oder wird all dies nur durch Überlieferungen weitergegeben? "

F: Ja, liebe Hörer und lieber Herr Köhler, das sind wirklich interessante Fragen. Und auf das Thema "Höflichkeitsregeln" möchten wir heute zuerst eingehen. Ja, man sagt, andere Länder, andere Sitten. Im alten China gab es schon viele Höflichkeitsregeln, wie zum Beispiel bei der Han-Nationalität sollte man beim Treffen "Baili" machen, also man sollte gegenseitig verehren - die Hände ehrerbietig zum Gruß übereinander legen. Man machte auch sehr oft einen Kotau oder einen Bückling. Beim Treffen sollte man noch "Hanxuan" machen, also miteinander ein paar Höflichkeitsworte wechseln.

M: Ja, es gab viele Höflichkeitssprachen im alten China. Man sagte beispielsweise früher in China beim ersten Treffen "Jiu Yang", Gratulation heißt "Gong Xi", Entschuldigung heißt "Bao Han". Abschiednehmen heißt "Shi Pei", um Hinweise oder Instruktionen zu bitten, sagte man "Ci Jiao" usw.. Außerdem gab es noch viele Höflichkeitsregeln in alter Zeit in China für alle Gelegenheiten. Neben denen der Han-Nationalität gibt es bei anderen Minoritäten selbstverständlich auch viele Höflichkeitsregeln, die im Volk schon als traditionelle Sitten und Gebräuchen betrachtet werden.

F: Ja, liebe Hörer, heute wollen wir aber etwas über die Umgangsformen und die Höflichkeitsregeln im heutigen China erzählen. Liebe Hörer, wie Sie alle schon gewusst haben, ist die Höflichkeitssprache eine Umgangsform zum Ausdruck von Respekt und Freundlichkeit in gegenseitigen Kontakten der Menschen. Die Anstandssprache ist sehr wichtig. Sie bedeutet nicht nur Respekt der Anderen, sondern auch die Selbstbildung. Anstandssprache ist nicht nur günstig für eine harmonische Atmosphäre, sondern auch nützlich für die Kommunikation der Menschen.

M: Ja, liebe Hörer, es gibt heute in China auch wie in den westlichen Ländern allgemeine Höflichkeitsformen, sie werden nicht nur durch Überlieferungen weitergegeben. Wie wir oben erwähnt haben, gab es im alten China schon viele Höflichkeitsregeln in allen verschiedenen Nationalitäten. Manche Höflichkeitsregeln sind natürlich auch noch bis heute überliefert, manche komplizierten Etiketten aber werden heute schon abgelegt. Heute benutzt man im Alltagsleben in China auch oft solche Höflichkeitssprachen wie "Bitte", "Danke", "Entschuldigung", "Guten Tag" und andere mehr. In allen Fällen und für alle Gelegenheiten gibt es Höflichkeitsfloskeln, zum Beispiel in Schulen, im Büro, am Telefon, beim Service usw. Und sie sind selbstverständlich auch in China in Buchform verfasst.

F: Ja, genau. China ist seit langem als ein "Etikettenland" bekannt. Das chinesische Volk legt seit jeher großen Wert auf die Höflichkeitsregeln. Sie sind als hohe Moral in China betrachtet. Mit der Reform und Öffnungspolitik seit mehr als 20 Jahren gibt es immer mehre Kontakte oder freundschaftlichen Verkehr mit dem Ausland. So sind in China seit Jahren Bücher und Kataloge für "Benimm-Regeln" für chinesische Touristen im Ausland erschienen. Beachten von Höflichkeitsregeln in Kontakten und im freundschaftlichen Verkehr mit dem Ausland ist eine Entwicklung und Erweiterung der traditionellen hohen Moral des chinesischen Volkes in der neuen Lage von Reform und Öffnung.

M: Ja. Die Benimmregeln in Kontakten und im freundschaftlichen Verkehr mit dem Ausland spiegeln gewissermaßen die Zivilisation und die Kultur sowie die allgemeine gesellschaftliche Gepflogenheit eines Landes wider. Jetzt werden an allen Orten in China eine Reihe Höflichkeitsregeln in Auslandsangelegenheiten ausgearbeitet, zum Beispiel für die Gesprächsführung und Unterhaltung, fürs Essen und für Besuche sowie auch für die Kleidung und Garderobe. Für alles gibt es Vorschriften und Bestimmungen. So soll man zum Beispiel für einen Besuch vorher einen Termin vereinbaren und immer pünktlich sein. Wenn man dabei wichtige Gespräche führen möchte, muss man einen richtigen Ort wählen, zum Beispiel einen Gesprächsraum in einem Hotel. Das Gespräch oder die Unterhaltung sollte möglichst in Englisch oder in einer anderen Sprache ablaufen, damit man versteht und verstanden wird.

F: Ja. Um zu gratulieren oder auch als Andenken wird man normalerweise sich gegenseitig ein Geschenk machen. Dafür werden auch einige Regeln und Gewohnheiten verfasst. Die Höflichkeitsregeln sehen auch vor, dass man in allen Fällen Bequemlichkeit und Erleichterungen für Frauen schaffen soll. Auch rauchen darf man nicht an allen Orten, weil das rücksichtslos ist. Man soll zuerst die Erlaubnis der Anderen einholen. Natürlich gibt es noch vieles mehr. Für den Empfang einer ausländischen Delegation werden auch entsprechende Bestimmungen und Umgangsformen ausgearbeitet. Hier können wir nicht überall ins Detail gehen. Alles ist so ähnlich wie in den westlichen Ländern.

M: Ja. Und außerdem werden in diesen Höflichkeitsregeln noch Bestimmungen extra für Empfang der ausländischen Gäste zu Hause geschrieben. Es wird geschrieben, dass man von den Tatsachen ausgehen und Arbeit und Leben der Familie zeigen soll. Man soll möglichst die lokalen Sitten und Gebräuche zeigen.

F: Ja. Und für das Dienstpersonal in Hotels oder Restaurants wird auch ein Standard für Dienstleistungen festgelegt. Zum Beispiel sollen sie Wert auf die Berufsmoral legen. Ihre Sprache und ihr Benehmen sollen standardisiert werden, nämlich nett und gastfreundlich, vornehm und umgänglich. Durch eine ausgezeichnete Dienstleistung können sie den Gästen das Bild von einem geöffneten und gebildeten Chinesen vorführen. Für ihr Gehabe beim Empfang oder beim Abschiednehmen usw. werden Höflichkeitsregeln und Bestimmungen festgelegt. Auch für die Dienstleistung der Taxifahrer gibt es entsprechende Bestimmungen.

M: Ja, liebe Hörer, im Großen und Ganzen können wir sagen, dass die Höflichkeitssprachen und -regeln heute in China auch so ähnlich wie in den westlichen Ländern sind, es gibt nichts Besonderes. Es ist klar, und darauf wird auch immer wieder hingewiesen, dass sich Chinesen, insbesondere wenn sie ins Ausland reisen, eventuelle Unarten abgewöhnen müssen. So sollen sie zum Beispiel nicht drängeln und sich Ellenbogenfreiheit verschaffen, wenn sie in öffentliche Verkehrsmittel einsteigen, wie es hier in China oft zu beobachten ist. Auch das Spucken auf Bürgersteige, wie es oft zu sehen ist, muss unterbleiben. Natürlich sind manche Höflichkeitsregeln und -formen aus alter Zeit bis heute überliefert, das ist selbstverständlich. Mit einem Wort ist das ein interessantes Thema, viele Hörer werden sich dafür interessieren. Später können wir noch weiter in unserer Serie "Kulturmagazin" auf dieses Thema eingehen. Verfolgen Sie bitte unser Programm.

F: Ja, soviel, liebe Hörer, heute zum Thema "Höflichkeit in China" und zu den Fragen unseres Hörers Rolf Köhler.

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