Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

China beschleunigt Aufbau eines umfassenden Notfall-Systems in Städten
   2007-01-26 18:36:32    cri

Ein umfassendes Notfall-System in chinesischen Städten soll zukünftig im eventuellen Katastrophenfall sowohl das Leben als auch das Eigentum der Einwohner schützen. Sollte eine Stadt von einer schweren Katastrophe, zum Beispiel einem Erdbeben oder einer Überschwemmung und einer Schlammlawine nach einem Platzregen oder der Epidemie einer schweren Infektionskrankheit heimgesucht werden, soll das Notfall-System in Aktion treten.

Im Frühling 2003 wurde China von SARS heimgesucht, einer schweren Infektionskrankheit. Wegen einer rückständigen Notfall-Versorgung konnte sich die Infektionskrankheit SARS in der chinesischen Hauptstadt Beijing schnell ausbreiten und große Ausmaße annehmen. Zwei Jahre später kam es in einigen chinesischen Provinzen zu Infektionen mit dem gefährlichen Vogelgrippe-Virus H5N1. Im vergangenen Jahr wurden südchinesische Provinzen von starken Taifunen heimgesucht. Die Stürme mit den klangvollen Namen Chanchu, Prapiroon, Saomai und Bilisi richteten verheerende Schäden an. Glücklicherweise haben die chinesischen Städte die Herausforderungen, die diese Naturkatastrophen bedeuteten, erfolgreich bewältigt. Die Erfahrungen wurden dazu verwendet, das vorhandene System zur Begegnung von Notfällen in chinesischen Städten zu überprüfen und zu optimieren.

Ju Wensheng, Direktor des Informationszentrums des Beijinger Gesundheitsamtes, sagt, Beijing habe seit Jahren den Aufbau eines Notfall-Systems verstärkt.

"Die Stadtverwaltung legt großen Wert auf den Schutz der öffentlichen Sauberkeit. Dafür hat Beijing 13 Büros eingerichtet, darunter das Amt für öffentliche Gesundheitsvorkehrungen. Zugleich hat das chinesische Gesundheitsministerium die lokalen Regierungen aufgefordert, ein spezielles Schutzsystem zu etablieren."

Gegenwärtig leben bereits 40 Prozent der Chinesen in Städten und Gemeinden, immer mehr strömen auf der Suche nach einem Arbeitsplatz vom Land in die Stadt. In den stetig wachsenden Städten kann nur ein optimiertes Notfall-System bei Naturkatastrophen, Problemen mit der öffentlichen Gesundheitsvorkehrung oder Bedrohung der öffentlichen Sicherheit einen reibungslosen Ablauf garantieren. Was ein vollständiges Notfall-System beinhaltet, sagt uns Fan Weideng, Direktor des staatlichen Labors für Brandkatastrophen und Forscher für Gesunderhaltung der Öffentlichkeit an der Qinghua-Universität:

"Ein System zum effektiven Handeln in Notfällen braucht zunächst einmal einen Führungsstab, der den Überblick behält. Von großer Wichtigkeit ist außerdem ein gut funktionierendes Kommunikations- und Informationssystem. Und für eine größtmögliche Sicherheit sollten ausgereifte Software-Programme auf ausfallsicheren Computern alle relevanten Daten und Informationen speichern und koordinieren."

Das Notfall-System müsse auf hochmoderner Informations- und Kommunikationsstechnik basieren und über das Internet zugänglich sein. Die komplexe Datenverwaltung müsse über ein Datenbanksystem und ein System zur Koordination und Einsatzplanung der jeweiligen Einsatzkräfte verfügen, sagt Fan Weideng weiter.

Derzeit werden in mehreren chinesischen Städten Notfall-Systeme aufgebaut, die öffentliche Sicherheit, Verkehrswesen, Feuerwehr, medizinische Versorgung, Erste-Hilfe-Einrichtungen sowie die Wasser-, Strom- und Gasversorgung integrieren. Über das System können bereits Vorsorgemaßnahmen koordiniert werden. Sollte es in einer Stadt zu einem Notfall kommen, hilft das System bei der Einsatzplanung. In einigen Regionen sind Radiosender zur Aussendung von Warnhinweisen oder Anweisungen und Telefonketten zur Einsatzplanung der Hilfskräfte in das Notfall-System aufgenommen. In anderen Bereichen werden High-Tech-Geräte eingesetzt, um durch Satellitenaufnahmen oder Kameras zur Video-Überwachung gefährdete Punkte zu kontrollieren.

Wang Weiping, Expertin des singapurischen IT-Unternehmens NetGain Systems in Beijing, hat ein einheitliches Notfall-System in allen chinesischen Städten vorgeschlagen. Sie sagt:

"Das Notfall-System in Städten ist sehr kompliziert. Deshalb müssen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, das System so einfach wie möglich zu gestalten. Eine Vereinheitlichung der eingesetzten Systeme macht eine kontinuierliche und überregionale Schulung für alle Führungsstellen und Einsatzkräfte möglich. Dadurch können wir eine gute Ausbildung und schnelle Einsätze im Notfall gewährleisten."

Die chinesische Regierung hat deshalb die Errichtung eines einheitlichen Notfall-Systems in allen Städten auf der Basis von E-Gouverment, also Informations- und Kommunikationsverarbeitung mit elektronischen Medien, in Erwägung gezogen. Ziel ist, die vorhandenen Ressourcen sowohl zur Vorbeugung als auch im eventuellen Notfall besser nutzen zu können und die Effizienz bei der Bewältigung von Notfällen zu erhöhen. Die Konsequenz der chinesischen Regierung ist, dass möglichst wenig Menschen einen Notfall erleben und wenn es einmal geschehen sollte, schnell und sorgfältig diesen Notfall zu beheben.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)