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Mongolischer Musiker Yong Rub
   2007-01-18 15:58:29    cri

Geboren wurde der mongolische Musiker Yong Rub 1933 im Weideland Kerqin im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei in Nordchina. Die klangvollen Volkslieder seiner Heimat waren seine ersten Berührungen mit der Musik. Durch sie wurde sein Interesse an der Musik geweckt. Über seine Kindheit erzählt Yong Rub:

"Ich bin ein Angehöriger der mongolischen Nationalität. Geboren und aufgewachsen bin ich in der Steppe Kerqin. Das Steppengebiet ist eine wahre Schatzkammer für Volkslieder. Die bekannten mongolischen Volkslieder 'Gada Meilin' und 'Dana Bala' sind bei uns beispielsweise sehr beliebt. Mit den ersten Volksliedern kam ich schon als Baby in Berührung. Die Volkslieder waren quasi meine ersten Lehrer, sie haben mich in die Welt der Musik eingeführt."

1947 verließ Yong Rub seine wohlhabende Familie und wurde Kavalleriesoldat. Auch in der Armee blieb sein außerordentliches musikalisches Talent nicht lange verborgen, drei Jahre nach seinem Eintritt in die Truppe wurde er zu einer Fortbildung an einer Kunstakademie nach Nordostchina geschickt. Am Zentralen Konservatorium lernte er schließlich das Geigespielen. 1955 kehrte er in die Innere Mongolei zurück, hier arbeitete er als Dirigent und Komponist des Gesangs- und Tanzensembles. Für Yong Rub war die zehn Jahre dauernde Kulturrevolution die dunkelste Zeit in seinem Leben. Bühnenauftritte waren ihm verboten, für ihn, der Musik über alles liebt, war das besonders quälend. Doch er hat sich nicht entmutigen lassen. Yong Rub erinnert sich an diese Zeit:

"Ich habe keinen Augenblick auf Musik verzichtet. Ich hatte damals immer Partituren von Beethoven und Tschaikowsky und weltbekannte Musikstücke, die ich finden konnte, bei mir. Ich las Bücher über Musik und studierte Partituren, sobald ich Zeit dazu hatte. Damals entwickelte ich den Wunsch, eine erstklassige Sinfonie schreiben zu wollen und sie dann von einem erstklassigen Orchester spielen zu lassen. Selbstverständlich wollte ich dieses Orchester selber dirigieren. Das war mein größter Traum."

Gleichzeitig sammelte Yong Rub in dieser Zeit zahlreiche Volkslieder. Im Selbststudium eignete er sich zudem die Theorien klassischer westlicher Musik an.

Im Jahr 1979, kurz nach dem Ende der Kulturrevolution, wurde Yong Rub der Dirigent und Komponist des Rundfunk- und Fernsehensembles der Inneren Mongolei. Damals war er 46 Jahre alt. Mit großer Leidenschaft schuf Yong Rub eine ganze Reihe von Liedern, Instrumentalkompositionen und sinfonischen Werken. Darüber hinaus schrieb er auch Musik für Opern, Tanzdramen und Fernsehfilme. Die von ihm dirigierten Chöre wurden mehrfach im In-und Ausland mit Preisen ausgezeichnet. Im Jahr 1989 erfüllte sich endlich sein größter Traum. Seine Sinfonie wurde in der Beijinger Konzerthalle aufgeführt, es spielte das Zentralorchester, Yong Rub dirigierte. Er ist damit der erste Komponist, der aus einer nationalen Minderheit stammt, der sein eigenes Sinfoniekonzert geben konnte. Es war der bisherige Höhepunkt des musikalischen Schaffens von Yong Rub. 

Yong Rub bezeichnete die traditionale Musik als die Seele seiner Werke. Die Steppen-Kultur sei die Quelle seines musikalischen Schaffens:

"Ich halte meine Musik für traditionell chinesisch. Wir sollten einerseits unseren Reichtum an traditioneller chinesischer Musik nutzen, andererseits sollten wir aber auch fremden Kulturen gegenüber offen sein. Ich bemühe mich schon immer um erfolgreiche Kombinationen von mongolischer und westlicher Musik. Die neue, andere Art von Musik möchte ich im Westen und weltweit bekannt machen."

Der über 70-jährige Musiker ist seit mehr als zehn Jahren offiziell im Ruhestand. Das bedeutete nicht, dass er sich musikalisch nicht mehr betätigt. Er ist nach wie vor sowohl als Dirigent, als auch als Komponist voll ausgelastet. Er erzählte uns, dass er zurzeit an der Komposition einer 20-teiligen Orchestermusik arbeitet. Das Stück soll die musikalischen Besonderheiten der fünf Musikzonen der Inneren Mongolei darstellen. Yong Rub hat aber noch weitere Ziele für seinen Lebensabend, er will mongolische Kinderlieder schreiben. Damit will er das Repertoire für Kinderchöre erweitern. Auf jeden Fall will Yong Rub seinen musikalischen Weg weiter gehen:

"Ich finde zwei Dinge in meinem Leben besonders erfreulich: Ich, der in der Inneren Mongolei, in der Steppe Kerqin, geboren wurde, habe in der Musik meiner Heimat immer Nahrung für meine Seele gefunden. Und auch beruflich wurde Musik mein Leben. Die Musik war von meiner frühesten Kindheit bis heute immer für mich da. Ich habe in meinem Leben nichts anderes gewählt als Musik. Mit dieser Entscheidung bin ich voll und ganz zufrieden! Es freut mich sehr, täglich mit Musik zu tun zu haben."

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