Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Chinas neuer Wettersatellit
   2007-01-12 16:32:50    cri
Kürzlich ist der neue chinesische Meteorologiesatellit "Fengyun II-D" erfolgreich in die vorgesehene Erdumlaufbahn gebracht worden. Der Satellit soll Chinas Frühwarnsystem für Naturkatastrophen und Unwetter verbessern.

Je nachdem, auf welcher Umlaufbahn sie kreisen, lassen sich Wettersatelliten in zwei Arten unterteilen. Zum einen gibt es die Polar Orbit-Satelliten, die auf einer relativ erdnahen Umlaufbahn kreisen und zweimal täglich Wetterdaten der gesamten Welt liefern, zum anderen gibt es die geostationären Wettersatelliten. Diese beobachten von einer fixen Umlaufbahn, meist über dem Äquator nur eine bestimmte Region und liefern ununterbrochen Wetterdaten dieser Region. Der chinesische Satellit "Fengyun II-D" ist ein geostationärer Wettersatellit. China hat bereits sieben Wettersatelliten erfolgreich ins All geschickt. Es gehört zudem zu einigen wenigen Ländern der Welt, die sowohl Polar Orbit- als auch geostationäre Wettersatelliten haben.

Der knapp anderthalb Tonnen schwere "Fengyun II-D" hat eine deutlich höhere Leistungsfähigkeit als andere Satelliten. Er kann zusammen mit "Fengyun II-C", der mittlerweile über dem Äquator kreist, China und die benachbarten Regionen überwachen. Der Leiter des nationalen chinesischen Zentrums für Satellitenmeteorologie, Yang Jun, erklärt:

"Dank unseres Satellitennetzes sind wir in der Lage, alle 15 Minuten eine Wetteranalyse durchzuführen. So können wir sehr genaue Wettervorhersagen erstellen."

Da nun zwei Satelliten im Einsatz sind, können die Wetterverhältnisse über Westchina bestens erfasst werden.

Viele Länder wollen in Zukunft verstärkt mit Wettersatelliten arbeiten, weil diese das rechtzeitige Erkennen von Taifunen, Regenstürmen und Unwettern ermöglichen.

Die großen Taifune, wie Chanchu, Bilis und Saomai, die im vergangenen Jahr die chinesische Küste überrollten, wurden kontinuierlich von den Wettersatelliten der Serie "Fengyun" überwacht. Der Projektleiter des Programms um "Fengyun II-D" Wei Caiying dazu:

"Kurz bevor ein Taifun das Land erreicht, können wir ihn über Radar am Boden erfassen. Aber solange er weit draußen über dem Meer ist, hilft uns der Radar wenig weiter. Da sind wir auf Wettersatelliten angewiesen.

Bei dem schwersten Taifun seit mehreren Jahrzehnten, bei Chanchu, hätten wir mit Sicherheit viel mehr Opfer und Verluste zu beklagen gehabt, wenn wir nicht die Informationen der Satelliten gehabt hätten. Die exakte Vorhersage hat der lokalen Verwaltung bei der Evakuierung von Millionen Einwohnern sehr geholfen."

Der chinesische Wetterdienst nutzt die Satelliten aber auch, um schwere Brandkatastrophen und Sandstürme zu überwachen. Fang Xiang vom nationalen Zentrum für Satellitenmeteorologie nennt uns ein Beispiel - der große Waldbrand Ende Mai 2006 in der Inneren Mongolei und in Heilongjiang in Nordchina wurde per Satellit beobachtet:

"Feuer verändert sich ständig. Für die Feuerwehr ist es daher sehr wichtig zu wissen, wohin sich das Feuer bewegt. Es gab keine andere Möglichkeit, den Brandherd zu überwachen, vor allem keine so umfassende. Wir erhielten alle halbe Stunde von unseren Wettersatelliten neue Bilder über die Brandentwicklung, diese gaben wir direkt an die Feuerwehr weiter. Dank dieser Informationen konnte der große Waldbrand rechtzeitig gelöscht werden."

Auch bei der Untersuchung von Luft- und Wasserressourcen, bei der Kontrolle der Umweltsituation und der Luftverschmutzung sowie bei der Bereitstellung von wissenschaftlichen Daten spielen Wettersatelliten eine wichtige Rolle.

Laut offiziellen Angaben soll der neue chinesische Wettersatellit "Fengyun II-D" bald in Betrieb genommen werden. Er soll, eine seiner wichtigsten Aufgaben, die Wetterdienste während der Olympischen Sommerspiele 2008 mit Informationen versorgen.

Dazu Yu Rucong, stellvertretender Leiter des staatlichen chinesischen Amtes für Meteorologie:

"Dieser Wettersatellit zählt zu den wichtigen Satelliten der WMO, der Weltmeteorologieorganisation. Wir werden Satellitendaten mit Kollegen im In- und Ausland austauschen, damit auch wir immer über sehr exakte Daten verfügen."

Aktuell können die Daten der chinesischen Satelliten der Serie "Fengyun" in Australien, Japan, Singapur, Malaysia, auf den Philippinen und in Südkorea empfangen werden, hier werden sie zum Teil auch genutzt.

Wei Caiying informierte uns darüber, dass China derzeit einen noch leistungsstärkeren Wettersatelliten entwickele. Dieser solle im Jahr 2012 ins All starten.

"Bei dem "Fengyun IV" handelt es sich um einen geostationären Wettersatelliten einer neuen Generation. Die Fernabtastungsgeräte dieses Satelliten werden sich deutlich von denen unterscheiden, mit denen die heutigen Satelliten arbeiten. Damit kann dieser neue Satellit Bilder mit einer deutlich höheren Auflösung liefern."

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)