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Künstlerdorf Songzhuang - Revier für moderne Kunst in Beijing
   2007-01-11 15:45:39    cri
Am Anfang waren die meisten Bewohner des Dorfes Songzhuang avantgardistische Maler. Heutzutage hat sich Songzhuang zu einer der größten Künstlerkommunen Chinas entwickelt. Dort haben mittlerweile nicht nur Maler unterschiedlichsten Stils, von der avantgardistischen bis zur akademischen Malerei, sondern auch Bildhauer und Photographen ihr Zuhause gefunden.

Die Künstler sind der Meinung, daß das ruhige dörfliche Leben sie der Natur näher gebracht hat. Außerdem, so sagen sie, sind die Unabhängigkeit und die intellektuelle Distanz, die sie hier empfinden, nützlich für ihr künstlerisches Schaffen.

Viele der in Songzhuang lebenden Künstler halten nichts für wichtiger als ein stabiles, gelassenes und zwangloses Leben. Sie führen hier ihr Lieblingsleben und sind täglich unter Freunden. Die Künstler kommen aus verschiedenen Landesteilen und die meisten von ihnen haben keine feste Arbeit. Viele leben also vom Verkauf ihrer Werke.

Anfang der 90er Jahre kamen freiberufliche Künstler aus verschiedenen Landesteilen nach Songzhuang und machten sich dort ansässig. Damals waren die einheimischen Bewohner den Neuankömmlingen gegenüber feindlich gesinnt, was für ein verschlossenes Dorf wie Songzhuang allerdings durchaus normal war.

Die Situation hat sich nach dem Jahr 2000 massiv verändert. Die Künstler erhielten allmählich die gleiche Stellung wie die alten Dorfbewohner. Heute haben ein paar hoch angesehene Künstler sogar das Mitspracherecht bei wichtigen Dorfangelegenheiten.

Allerdings ist das Leben auf dem Lande nicht so einfach wie man sich das vielleicht vorgestellt hat. Wegen dem massiven Zustrom von Künstlern ist der Wohnungspreis von Jahr zu Jahr gestiegen. Die Lebenshaltungskosten sind für die meisten Künstler in Songzhuang hoch. Einige mußten umziehen, weil sie die Miete nicht zahlen konnten. Trotzdem ist Songzhuang in den Herzen von unzähligen jungen Malern eine fast heilige Stätte der Kunst. Die Einwohnerschaft in Songzhuang wird somit als eine mit speziellen Status angesehen.

In Songzhuang, Beijings größter Malerkommune, sind nun ein paar große Kunstzentren entstanden. In Zukunft finden eventuell sogar einige Kunstmuseen und Galerien Einzug ins Dorf.

Obwohl die Künstler meist unterschiedliche Herkunft und verschiedene Hintergründe haben, arbeiten sie alle freiberuflich, nachdem sie in Songzhuang angekommen sind. Sie nennen sich gerne "Dorfleute", wohnen in Bauernhäusern und teilen sich mit den normalen Bauern Sonnenschein, Land und frische Luft. Sie mögen alte Möbel und züchten nebenher derbe und oft gräßliche Hunde. Wenn sie auf ihre Hunde schimpfen, sind ihre Klänge gemischt von bäuerlichem Akzent, schlau und mit Stolz erfüllt.

Anders als andere Städter haben die Künstler in Songzhuang spezielle Lebensgewohnheiten entwickelt. Sie schauen oft auf einen Sprung bei anderen vorbei, plaudern und spielen gerne Karten. Sie zeigen sich mit dem zügellosen dörflichen Leben extrem zufrieden.

Die meisten Künstler führen also ein zwangloses Leben. Sie schlafen tagsüber und arbeiten in der Nacht. Sie lesen ganz selten Zeitungen und haben kaum noch Zeit für Radio oder Fernsehen. Ebenso wenig Interesse haben sie am Computer. Sie verachten es sogar, die Bedienung von Computern zu erlernen.

Verschiedene Leute hegen verschiedene Träume. Einige Leute in Songzhuang wollen eine Menge Geld verdienen, andere jagen nach Ruhm und wieder andere ersehnen lediglich die ruhige und friedliche Atmosphäre auf dem Lande.

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