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Schüler können ihre Noten durch Gespräche mit Lehrern verbessern
   2007-01-05 11:45:46    cri
In chinesischen Schulen ist ein Satz besonders in: Prüfung, Prüfung, Prüfung, die Wunderwaffe der Lehrer; Note, Note, Note, ein und alles für die Schüler. Doch in der Yuntai Mittelschule in Shanghai werden die Leistungen der Schüler nun nicht mehr nur durch Noten ausgedrückt. Die Prüfungsergebnisse spielen natürlich nach wie vor eine wichtige Rolle bei der Leistungsbewertung, aber sie sind nicht mehr die einzigen Kriterien.

In den meisten chinesischen Schulen werden allein die Prüfungsergebnisse zu Grunde gelegt, um die Leistungen der Schüler zu bewerten. In der Yuntai Mittelschule in Shanghai hat man nun ein neues Bewertungssystem eingeführt. Fällt ein Schüler bei einer Prüfung durch, hat er jetzt die Möglichkeit, durch ein Gespräch mit seinem Lehrer seine Note zu verbessern. Der Lehrer diskutiert mit dem Schüler, ob die fortlaufenden Leistungen des Schülers im Unterricht es dem Lehrer ermöglichen, dem Schüler Extrapunkte zu geben.

Xiao Xu besucht den dritten Jahrgang der Oberstufe der Mittelschule. Mit ihren Leistungen rangiert sie im vorderen Drittel der Klasse. Doch bei der Semesterzwischenprüfung fiel sie in Chinesisch durch. Sie verfehlte die geforderte Punktzahl um genau einen Punkt. Dazu Xiao Xu:

"Ich bin sehr beunruhigt, wenn mein Prüfungsergebnis nicht mal als ausreichend bezeichnet werden kann."

Daher war Xiao Xu zunächst sehr deprimiert, aber sie hatte die Hoffnung, dass das neue Bewertungssystem ihr eine Chance böte, ihre Note zu verbessern. Daher fragte sie ihren Lehrer, ob er ihre Arbeit mit einem Punkt mehr bewerten könne, damit sie die Prüfung mit ausreichend bestehen würde.

Ge Cailin, Chinesisch-Lehrer der Yuntai Mittelschule, erklärt:

"Ich kenne die Schülerin und kann ihre fortlaufenden Leistungen einschätzen. Auch ihre Hausaufgaben erledigt sie gut und pflichtbewusst. Daher kann ich ihre Bitte erfüllen."

Die Lehrer der Schule erklären, dass das neue Bewertungssystem das Selbstvertrauen der Schüler steigern solle, zudem sollten sie zu besseren fortlaufenden Leistungen animiert werden. Obwohl auch dieses System seine Grenzen hat, die Schüler können sich höchstens um fünf Punkte verbessern, könne man bereits einen positiven Effekt erkennen.

Der Direktor der Yuntai Mittelschule in Shanghai, Chen Wei, sagt:

"Das System motiviert die Schüler enorm. Zudem bietet es vor allem den Schülern eine Chance, ihre Lernziele zu erreichen, die zwar hart arbeiten, aber deren Grundwissen eher schwach ist. Sie taten sich in der Vergangenheit sehr schwer, die anderen Schüler einzuholen, nun bieten wir ihnen eine gute Möglichkeit, ihre Prüfungen zu bestehen."

Vor allem die Schüler sind vom neuen Bewertungsmodus begeistert. Sie sind nun im Unterricht viel engagierter und bemühen sich mehr um ihre fortlaufenden Leistungen. Pro Test versuchen heute etwa vier bis fünf Schüler der Klasse, ihre Noten durch nachträgliche Gespräche zu verbessern. Dennoch gibt es weiter Stimmen, die dieses System ablehnen. Sie befürchten, dass die Noten, die nach wie vor das wichtigste Kriterium zur Bewertung der Leistungen der Schüler sind, sowohl von den Eltern, als auch von den Schülern sogar mehr beachtet würden. Diese Meinung teilt auch der Bildungsexperte Xiong Bingqi:

"Das System beweist quasi, dass Schulnoten bislang für Schüler, Eltern und Lehrer zu wichtig waren. Wenn das jetzt nicht mehr so sein soll, dann brauchen die Schüler in Zukunft nicht mehr mit den Lehrern darüber sprechen, ob sie ihre Note verbessern können."

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