 F: So, willkommen zurück, liebe Hörer, es geht weiter mit unserer Rubrik "Sie fragen, wir antworten". Jetzt wollen wir noch den Wunsch unseres Hörers Bernd Pätzold aus Stolpen erfüllen und etwas über eines der vom Aussterben bedrohten Wildtiere in China, den Yangtse-Alligator, erzählen. Herr Pätzold schrieb uns vor kurzem in einem Brief:
M: "Vielleicht könnte man einmal über die Tierwelt berichten, weil meistens da der Pandabär in den Berichten dominiert."
F: Ja, liebe Hörer und lieber Herr Pätzold, die Tierwelt ist in China sehr vielfältig. Insbesondere gibt es in China viele seltene Tiere. Wir haben schon einmal in einem Hörerbriefkasten den Stumpfnasenaffen und den Weißlippenhirsch vorgestellt. Heute wollen wir Ihnen, lieben Hörer, ein weiteres seltenes Tier in China näher bringen, nämlich den Yangtse-Alligator.
 M: Ja. China ist ein Land mit einem weiten Gebiet und einem komplizierten Bodenrelief sowie mit verschiedenen Klimazonen. Dies hat den verschiedenen Tieren und Pflanzen gute Lebensbedingungen beschert. F: Ja. In ganz China sind in etwa 6.000 Wirbeltierarten beheimatet. Dazu zählen 500 wilde Tierarten, 1.200 verschiedene Vogelarten, 376 Kriechtiere, 280 Amphibien und 3.800 verschiedene Fische. Außerdem gibt es in China mehr als 3.000 verschiedene Insekten. Viele wilde Tiere sind nur in China beheimatet, man sieht sie in keinem anderen Land. Dazu gehören beispielsweise der Große Pandabär, der Stumpfnasenaffe, der südchinesische Tiger, die tibetische Antilope, der Weißlippenhirsch und der Yangtse-Alligator.
M: Ja. Der Yangtse-Alligator heißt auch China-Alligator. Der China-Alligator ähnelt in etwa dem Mississippi-Alligator. Er ist der einzige Alligator in Asien. Der China-Alligator kann bis zu 2 Meter lang werden. Seine vier Gliedmaßen sind kurz und stark. Auf seinem Rücken trägt er starke Schildplatten. Seine Farbe ist durchweg grau, neugeborene Alligatoren sind dunkler, fast schwarz. Der China-Alligator rastet am Fluss oder am Teich. Sein Charakter ist wild und unbeherrscht. Er frisst so ziemlich alles, was ihm in die Quere kommt, nämlich wilde Tiere, Vögel, Amphibien und auch andere Kriechtiere. Im Juli oder August legt das Weibchen etwa 20 Eier ab.
 F: Ja. Kriechtiere dominierten hauptsächlich im Mesozoikum. Mit der Änderung der Umwelt sind viele damalige Tiere, etwa die Dinosaurier, ausgestorben. Nur wenige Kriechtiere, wie der China-Alligator, sind heute noch existent, es gibt ihn seit über 200 Millionen Jahren. Deshalb wird er auch "lebendes Fossil" genannt. Der China-Alligator ist für die Forschung über alte Kriechtiere sowie für geologische Forschungen und Forschungen über die biologische Evolution von großer Bedeutung.
M: Ja, genau. China-Alligatoren leben in China am Unterlauf des Yangtse-Flusses und dessen Nebenflüsse, sie verteilen sich hauptsächlich in den Provinzen Anhui, Zhejiang, Jiangsu und Jiangxi. Der China-Alligator ist vom Aussterben bedroht und steht unter staatlichem Schutz erster Klasse. Außerdem wurde er in die Liste der seltenen Tiere der Welt aufgenommen.
F: Ja, soviel, liebe Hörer, etwas zum China-Alligator. Und das war es für heute in unserer Rubrik "Sie fragen, wir antworten".
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