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China bemüht sich um bessere Lernbedingungen für Kinder von Wanderarbeitern
   2006-12-22 15:04:01    cri
Mit dem Urbanisierungsprozess in China sind heute zahlreiche überschüssige Arbeitskräfte vom Land in die Städte geströmt, um dort Beschäftigungschancen zu suchen. Mit diesen Wanderarbeitern kommen auch ihre Kinder mit in die Städte. Was kann man tun, um diesen Kindern gute Lernbedingungen zu ermöglichen? Im folgenden werden wir dieser Frage nachgehen.

In manchen chinesischen Städten sind seit mehreren Jahren Schulen speziell für Kinder von Wanderarbeitern entstanden. Viele dieser Schulen werden aus öffentlichen Mitteln bezahlt, einige befinden sich aber auch in privater Hand. Manche dieser Schulen sehen sich jedoch zurzeit mit einem Geld- und Lehrkräftemangel konfrontiert. So ist eine Standardausbildung in diesen Schulen kaum möglich. Angesichts dieser Tatsache werden gegenwärtig die Schulen für Kinder von Wanderarbeitern landesweit untersucht. Diejenigen Schulen, welche den Ausbildungsstandard nicht erreichen, sollen umgehend geschlossen werden. Dazu der Pressesprecher des chinesischen Bildungsministeriums, Wang Xuming:

"Schulen, die den Standard des Staates nicht erfüllen können oder einschlägige Bestimmungen nicht befolgt haben, werden geschlossen. Schüler, die in diesen Schulen lernen, werden zu anderen lokalen Schulen wechseln. Und Schulen mit guter Bildungsqualität werden ausgezeichnet und unterstützt."

Es sei geplant, Schulen für Kinder von Wanderarbeitern in ein einheitliches System einzubeziehen. Eine umfassende finanzielle und personelle Unterstützung solle dann gewährt werden, sagte der Pressesprecher.

Die zwölfjährige Ji Man stammt aus der zentralchinesischen Provinz Henan. Vor zwei Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Beijing und lernte in einer privaten Grundschule für Kinder von Wanderarbeitern. Diesen September wechselte sie an eine normale Ganztagsschule. Sie erzählt, dass die Lernumgebung der neuen Schule deutlich besser ist:

"In der Schule, in der ich früher lernte, gab es überhaupt keinen Sportplatz. In der Sportstunde blieben wir alle im Klassenzimmer. Jeder Lehrer musste mehrere Fächer unterrichten. Den großen Sportplatz hier finde ich toll. Ich genieße jetzt richtig meine Sportstunde."

Anfangs hatten manche Wanderarbeiter noch Bedenken, ob ihre Kinder in öffentlich-rechtlichen Schulen gleich behandelt werden würden oder ob das Lernen in öffentlich-rechtlichen Schulen mehr kosten würde. Im Zentrum der Diskussionen standen auch weitere Fragen, zum Beispiel, in welchen Klassen ihre Kinder lernen oder ob die Kinder sich in der neuen Umgebung schnell einleben würden.

Umsichtige Maßnahmen sind landesweit in China ergriffen worden. Der Stadtbezirk Haidian in Beijing hat 13 Millionen Yuan RMB bereitgestellt, um einige öffentliche Schulen auszubauen und Unterrichtseinrichtungen für neu übergewechselte Schüler zu beschaffen. Ji Man ist eine der zahlreichen Schüler, die davon profitiert haben. In der Stadt Wuxi in der ostchinesischen Küstenprovinz Jiangsu zahlen die Kinder von Wanderarbeitern die gleichen Schulkosten wie dort wohnhafte Kinder. Sie dürfen in Schulen, die ihrem Wohnsitz am nächsten liegen, lernen. Der stellvertretende Leiter der lokalen Bildungsbehörde, Zhang Yizhong, erklärt uns, dass die auswärtigen Kinder die gleichen Bildungschancen genießen wie lokale Kinder:

"Kinder von außerhalb können wie hier wohnhafte Kinder unsere Schulen besuchen. Sie lernen zusammen und machen gemeinsam Fortschritte. Nur so können sie sich in diese Stadt integrieren."

Die ostchinesische Provinz Zhejiang hat ebenfalls konkrete Maßnahmen getroffen, damit die meisten Schulen speziell für Kinder von Wanderarbeitern den staatlichen Standard erreichen. Dadurch ist mehr als 200.000 Kindern der Schulbesuch ermöglicht worden. Weng Lixin ist Leiter einer privaten Schule für Kinder von Wanderarbeitern im Kreis Yuhuan in der Provinz Zhejiang. Als er sich um das heruntergekommene Unterrichtsgebäude der Schule kümmerte, erhielt er Hilfen von der lokalen Bildungsbehörde. Mit niedrigen Kosten wurde schließlich ein neu fertiggestelltes Gebäude an die Schule vermietet. Nun lernen über 700 Kinder von Wanderarbeitern in neuen Klassenzimmern. Weng Lixin:

"Es war gar nicht leicht, einen guten Sitz für unsere Schule zu finden. Besonders in einem wirtschaftlich entwickelten Kreis wie Yuhuan sind die Mieten äußerst hoch."

Nach der landesweiten Untersuchung würden alle zurzeit noch bestehenden Schulen für Kinder von Wanderarbeitern entweder geschlossen oder umgestaltet werden, bekräftigte der Sprecher des chinesischen Bildungsministeriums. Ziel sei es, den Kindern eine bessere Lernumgebung zu ermöglichen.

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