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DaimlerChrysler beteiligt sich an Beiqi Foton
   2006-12-13 16:31:10    cri
DaimlerChrysler kauft für umgerechnet 79 Millionen Euro einen Anteil von 24 Prozent am chinesischen Lastwagenhersteller Beiqi Foton. Damit schafft der Stuttgarter Autokonzern nach jahrelangen Verhandlungen und Verzögerungen den Einstieg in den wachsenden chinesischen Markt für schwere Lkws.

Die DaimlerChrysler AG hat die Verhandlungen über einen Einstieg beim chinesischen Lkw-Hersteller Beiqi Foton Motor Co. Ltd. erfolgreich zum Abschluss gebracht. Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller wird sich per Kapitalerhöhung mit 24 % an Foton beteiligen und zahlt dafür umgerechnet rund 79 Millionen Euro, wie Foton vor der Presse mitteilte. Die Beteiligung an Foton markiert einen Strategiewechsel: Erstmals steigt DaimlerChrysler direkt bei einem chinesischen Fahrzeughersteller ein.

Foton wird insgesamt rund 426 Millionen A-Aktien emittieren, von denen DaimlerChrysler etwa 297 Millionen Stück übernimmt und der Foton-Hauptanteilseigner Beijing Automotive Industry Holding Co. den Rest. Der Ausgabepreis pro Aktie beträgt 2,75 Yuan RMB. DaimlerChrysler rückt bei Foton durch die Transaktion zum zweitgrößten Anteilseigner nach Beijing Automotive auf, die nach der Kapitalerhöhung 34 % der Anteile halten wird, wie Foton mitteilte.

Ein Daimler-Sprecher sagte auf Anfrage, es müssten noch Genehmigungsprozesse erfolgen. Bis diese abgeschlossen sind, könne sich Daimler zu Details einer zukünftigen Zusammenarbeit nicht äußern. Um den Einstieg bei Foton endgültig zu besiegeln, müssen Medienberichten zufolge sowohl die Aufsichtsräte von Daimler und Foton als auch die chinesischen Regierungsbehörden noch zustimmen.

DaimlerChrysler war seit längerer Zeit mit Foton im Gespräch, um gemeinsam mittelschwere und schwere Lkws in China zu fertigen und anzubieten.

Bereits im Jahr 2003 hatten DaimlerChrysler und Beijing Automotive vereinbart, ein paritätisches Joint Venture zu bilden, das sowohl das Daimler-Lkw-Modell Actros als auch die Foton-Marke Auman fertigen soll. Der Daimler-Sprecher wies darauf hin, dass es sich nun um eine Beteiligung handele, nicht aber um ein Joint Venture. Dies ist wichtig, weil China die Joint Ventures ausländischer Kfz-Hersteller auf je zwei im Pkw- und Nutzfahrzeuggeschäft begrenzt hat. DaimlerChrysler unterhält bereits das Nfz-Gemeinschaftsunternehmen DaimlerChrysler Vans (China) Ltd. mit den Partnern Fujian Motor Industry Group und China Motor Corp. und ist außerdem gemeinsam mit der Jiangsu Yaxing Motor & Coach Group im Bus-Joint-Venture Yaxing Benz Ltd. liiert.

DaimlerChrysler hat nun den Fuß in der Tür zum chinesischen Lkw-Markt, der zuletzt um 10 bis 12 Prozent im Jahr gewachsen ist. Der Nutzfahrzeugmarkt in China gehört neben jenen in Indien und Russland zu den Hoffnungsträgern der Lkw-Hersteller. Im Jahr 2005 wurden in China knapp 2,5 Millionen Nutzfahrzeuge verkauft und damit mehr als in Westeuropa, wo sich der Absatz auf 2,3 Millionen Einheiten summiert. Die Lkw-Produktion in China stieg in den Jahren zwischen 2000 und 2005 von rund 760 000 auf 1,16 Millionen Einheiten.

China gilt wegen seiner wachsenden Volkswirtschaft als Zukunftsmarkt für Lkw-Hersteller. Da die zyklische Lkw-Branche nach vielen guten Jahren vor allem in den USA und Japan 2007 mit einer stark sinkenden Nachfrage rechnet, wird das Geschäft in Asien immer wichtiger.

Foton, gegründet im Jahr 1996, ist bei den Leicht-Lkw mit 35 Prozent Marktanteil führend auf dem chinesischen Markt. Das Unternehmen fertigt auch mittelschwere und schwere Lkws. Foton erzielte nach Medienberichten im Jahr 2005 einen Umsatz von umgerechnet rund 1,42 Milliarden Euro und brachte es in den ersten neun Monaten 2006 auf 1,34 Milliarden Euro. Foton ist ursprünglich eine Tochterfirma von Beijing Automotive Industry Holding Company (BAIC). BAIC ist mit 34 Prozent noch immer größter Foton-Aktionär. Mit BAIC arbeitet DaimlerChrysler im Pkw-Joint-Venture Beijing Benz-DaimlerChrysler Automotive (BBDCA) zusammen.

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