 Die chinesischen Bilderbücher sind Karikaturen mit chinesischer Prägung. Die Bilder und auch die kurze schriftliche Erklärung machen es einfach, dass man das Bilderbuch richtig versteht. Die Bücher sind meistens so groß wie eine Handfläche. Die Bilderbücher spielten eine wichtige Rolle kurz nach der Gründung der Volksrepublik China. Damals ermutigte das Land den mit Erziehung beschäftigten Arbeitern, mittels Bilderbüchern verschiedene Kenntnisse populär zu machen. Ein schön gemaltes Bilderbuch mit interessantem Inhalt konnte in jener Zeit einige Millionen Mal verkauft werden. In den letzten 20 Jahren sind die Bilderbücher langsam aus dem Markt verschwunden. Mit der wirtschaftlichen Entwicklung und der Prosperität des kulturellen Marktes haben die Chinesen ihr Interesse an Bilderbüchern verloren. Doch in allerletzter Zeit sind Bilderbücher wieder gefragt, diesmal auf dem Sammlermarkt. Unsere heutige Hauptperson Chen Renzhi ist so ein Bilderbuch-Sammler.
Chen Renzhi ist über 40 Jahre alt und kommt aus der Stadt Fuzhou. Seit 1972 hat er bis heute über 25.000 Bilderbücher gesammelt. Und seine Schätze nehmen stets zu.
Als er 12 Jahre alt war und ein Bilderbuch mit dem Titel "Wie Stahl und Eisen geschmolzen werden" sah, wurde Chen Renzhi von der Geschichte der Helden im Bilderbuch tief beeindruckt. Seitdem begann er, die Bilderbücher zu sammeln.
Ziellos und gezielt, von einem Einzelexemplar bis hin zu einer Serie Bilderbücher, von Bilderbüchern aus chinesischen Ming- und Qing-Dynastien bis zu modernen Bilderbüchern sammelt Chen Renzhi alle Bilderbücher, die er kriegen kann. Er ist auch in vielen großen und mittelgroßen Städten in China gewesen, um dort Bilderbücher zu ergattern.
Chen Renzhi raucht und trinkt nicht. Er führt ein einfaches Leben. Er wohnt einfach. In seiner Wohnung gibt es keine modernen Möbel. Aber er ist nicht geizig, wenn es um seine Bilderbücher geht. In seine Schätze hat er in den letzten Jahren einige hunderttausend Yuan investiert.
 Chen Renzhi teilt seine Bilderbücher in zwölf Kategorien ein, wie volkstümliche Geschichten, historische Persönlichkeiten, revolutionäre Themen und Opern-Romane. In seinen Augen trägt jedes Bilderbuch reiche kulturelle Informationen und glänzende traditionelle Kultur.
In seinem Zimmer gibt es 50 große Koffer, in denen er seine über 25.000 Bilderbücher aufbewahrt. Man muss auf die Temperatur und die Feuchtigkeit in dem Zimmer achten, um die Bücher gut aufzubewahren. Deshalb steht in Chen Renzhis Zimmer stetes ein Eimer Wasser, um die Feuchtigkeit zu erhalten. Wenn die Sonne scheint, legt er die Bücher raus und lässt sie von der Sonne bescheinen. Besonders wertvolle Bücher bewahrt er in einer Plastiktüte.
Oft beschreitet Chen Renzhi verschiedene Wege, um seine Sammlung zu vergrößern. Er ist im Internet aktiv, auf Auktionen, auf dem Flohmarkt, in Städten oder auch auf dem Lande. Er ging einmal 15 Kilometer zu Fuß zu einem Bauern und kaufte für 300 Yuan ein seltsames Bildbuch, dessen Preis sich ursprünglich auf neun Fen belief. Eines Tages in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts fand er bei einem Alten in Beijing ein drei Meter langes Bilderbuch aus der Qing-Dynastie, das auf dünnem Seidenstoff bemalt wurde. Er wandte eine weiche Taktik an und bekam das Buch für 50.000 Yuan. Nun ist dieses auf Seidenstoff bemalte Bilderbuch eines seiner wichtigsten Bilderbücher geworden.
Viele Freunde von Chen Renzhi unterstützen ihn in seinen Bemühungen. Wenn er finanziell schlecht da steht, leihen sie ihm Geld aus, damit er Bilderbücher kaufen kann. Seine Frau hat ihm dabei noch mehr geholfen. In diesem Sinne dankt Chen Renzhi seiner Frau sehr.
Die Bildbuch-Sammlung bringt manchmal viel Freude, die man sich nicht vorstellen kann. Es war einmal, dass ein Ensemble in Fuzhou eine Oper plante. Doch es fehlten entsprechende Materialien. Zuletzt ging man zu Chen Renzhi und machte mittels zwei seiner Bilderbücher sich an die Arbeit für diese Oper. Kleidung, Requisiten und Bühnenbilder wurden aus Chen Renzhis Bilderbüchern abgeschaut. Wenn sich Chen Renzhi daran erinnert, ist er sehr glücklich.
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