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Qingchengshan
   2006-11-20 11:02:41    cri
Eine Autostunde nordwestlich der Provinzhauptstadt liegt Qingchengshan. Stufen führen uns hinauf ins Gebirge. Am Weg stehen alte, hohe Bäume, die viel Schatten spenden. Kleine Bäche plätschern hinab. Das Gebirge ist von leichtem Nebel eingehüllt. Je höher man steigt, destor ruhiger wirkt die Umgebung.

Qingchengshan ist einer der Ursprungsorte des Taoismus, der Religion, die in China entstand. Der Kern dieser Religion liegt in der Suche nach der Harmonie zwischen dem Menschen und dem Universum, im harmonischen Nebeneinander von Menschen und Umwelt. Vor rund 1.800 Jahren entschied sich Zhang Ling, der Gründer des Taoismus, tief in das Qingchengshan-Gebirge zu gehen, um zu meditieren.

Nach seiner Entstehung hatte der Taoismus lange Zeit großen Einfluss auf China und Ostasien. Unser Reiseleiter Kang Yu erzählt, dass derzeit mehr als 100 taoistische Priester im Gebirge leben.

Heute gibt es in diesem Gebirge mehrere taoistische Klöster, die unter Denkmalschutz stehen. Da die Anhänger des Taoismus die Harmonie zwischen Mensch und Natur betonen, befinden sich die meisten Gebäude der taoistischen Klöster tief in den Hainen oder sind an Berghängen erbaut worden. Von allen Klöstern ist das Shang-Qing-Gong wohl das bekannteste. Es befindet sich fast auf dem Gipfel des Gebirges. In diesem Kloster wird Lao-tzu verehrt. Das ganze Jahr kommen viele Pilger hierher.

Nun verlassen wir das Qingchengshan-Gebirge und fahren zum Stauwehr Dujiangyan. Er ist das älteste Wasserbauprojekt der Welt.

Vor rund 2.000 Jahren wurden unter der Leitung des lokalen Verwalters Li Bing die Arbeiten am Stauwehr im Mittellauf des Minjiang-Flusses begonnen. Von allen alten Wasserbauprojekten der Welt ist die Stauwehr Dujiangyan das einzige, das heute noch funktioniert. Alle anderen, darunter die babylonischen oder römischen Kanäle, sind längst nicht mehr benutzbar.

Das Geheimnis des Dujiangyan-Stauwehrs liegt im Wasserscheidedamm Yuzui. Der fischförmige Damm liegt in der Mitte des Flusses und trennt ihn in einen inneren und einen äußeren Teil. Der innere Teil fließt nach Chengdu und bewässert die Felder dort, der äußere Teil leitet das Hochwasser ab. Unser Reiseleiter Zhou Tingjun erzählt uns:

"Die Arbeiter von Li Bing haben bei dem inneren Teil das Flussbett bewusst sehr tief gegraben, zudem verengten sie den Fluss. Beim äußeren Teil ist das Flussbett viel flacher und der Fluss breiter. In der Trockenperiode fließen 60 Prozent des Flusswassers in den inneren Teil und werden für die Bewässerung der Felder benutzt, damit die Gebiete im Unterlauf des Flusses nicht von einer Dürre betroffen werden."

Gibt es Überschwemmungen, wird die Breite des Flussarmes entscheidend. 60 Prozent des Flusswassers suchen sich dann ihren Weg im äußeren Teil. Dadurch bleiben die Gebiete im Unterlauf des Flusses von Überschwemmungen verschont.

Der Tourist Ken Boyd aus den USA ist von dem raffinierten Entwurf des Projekts beeindruckt:

"Es entstand immerhin vor 2.000 Jahren. Ich bin überrascht, dass man mit diesem Projekt die unterschiedliche Wassermenge zu verschiedenen Zeiten kontrollieren kann. In Trockenzeiten hat man genug Wasser für die Bewässerung und in Hochwasserzeiten ist die Stadt vor den Fluten sicher."

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