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Zu Besuch in einer Musikschule für Bauernkinder
   2006-11-17 14:24:08    cri
Kunsterziehung ist ein wichtiger Unterrichtsstoff an chinesischen Schulen. Kunsterziehung in Chinas ländlichen Regionen lässt aber leider oft zu wünschen übrig. Die Einrichtungen sind dort oft veraltet und die Lehrkräfte mangelhaft ausgebildet. In der nordostchinesischen Provinz Jilin hat eine Dorfschule ihre Musikkurse ungewöhnlich gestaltet und damit gute Ergebnisse erzielt.

In dem Musikübrungsraum hörten unser Reporter das Musikstück "Pferderennen", gespielt auf der chinesischen zweisaitigen Geige Erhu. Gespielt wurde das Stück von Schülerinnen und Schülern der Piaoyang Experimentierschule. Dieses Musikstück haben die Schüler kürzlich sogar auf Bühnen in Beijing und weiteren Großstädten aufgeführt.

Wie sind die Schüler so weit gekommen? Eigentlich sei die Schule früher nur eine normale Dorfschule gewesen, sagt der Schulleiter Dong Zhihe. Doch 1993 hat die Schule Kurse für traditionelle chinesische Musikinstrumente eingerichtet, um den Dorfkindern den Zugang zu Musik und Kunst zu ermöglichen. Seitdem erhalten die Schüler eine kostenlose Musikausbildung.

"An Feiertagen und Wochenenden sowie während der Schulferien im Winter und im Sommer bieten wir Musikkurse an. Sonst haben die Dorfkinder hier ja fast kein kulturelles Leben. Wir nutzen die schulfreie Zeit und die Kinder kommen zu Proben in die Schule. Auf diese Art und Weise erwerben sie künstlerische Fähigkeiten und erweitern ihr Wissen."

Doch die gute Idee lässt sich schwer umsetzen. Der Schullehrer Yu Wenshun sagt, es sei für die Familien der Kinder wirklich ein großer Aufwand, ein Instrument zu kaufen. Die Eltern der Kinder werden zwar oft angeregt, ihre Kinder beim Lernen der traditionellen chinesischen Musik zu unterstützen, doch die Instrumente sind teuer. Es gibt zudem auch zu wenig qualifizierte Musiklehrer. Die Lehrer müssen erst selbst in einem intensiven Selbststudium Kenntnisse und Fähigkeiten erarbeiten, bevor sie ihren Schülern neue Musikstücke beibringen können.

"Am Anfang war es für uns sehr schwierig, mit den Kindern ein neues Stück einzuüben. Jede Technik habe ich einem nach dem anderem beigebracht. Ich bin sehr froh, dass sie nun soweit gekommen sind."

Der Unterricht mit traditioneller chinesischer Musik hat starkes Interesse bei den Schülern geweckt. 1994 gründete die Schule das Ensemble "Neue Knospen", um eine noch bessere Musikausbildung der begabten Schüler zu erreichen.

Zwischenzeitlich begann China, das Löwenzahn-Programm landesweit umzusetzen. Das Programm hat das Ziel, die Kultur- und Kunsterziehung der Dorfkinder zu fördern. Dank der verstärkten Bemühungen der Regierung konnte auch die Piaoyang Experimentierschule umgestaltet werden. Sie erhielt einen neuen Musikübungsraum, einen Kunstraum, einen Computerraum und eine Turnhalle.

Der Kunstunterricht der Schule reicht heute von Instrumentalmusik über Gesang und Tanz bis zu Malen und Kaligraphie. Jeder Schüler soll mindestens eine Kunstrichtung ausüben und seine künstlerische Begabung fördern. In den Jahren seit seiner Entstehung hat sich das Schulensemble "Neue Knospen" in der Gegend einen guten Ruf erarbeitet. Zahlreiche seiner Mitglieder wurden von bekannten Kunstorganisationen des Landes aufgenommen.

Mit ihrem außergewöhnlichen Kunstunterricht und ihren guten Unterrichtsbedingungen hat die Schule viele Dorfkinder angezogen. Heute lernen mehr als 600 Schülerinnen und Schüler an der Schule. Sie finden es toll, dass sie lernen, ein Musikinstrument zu spielen.

Gao Qiong: "Das hat mein Leben und meine Freizeit bunter gestaltet. Ich habe sehr davon profitiert."

Li Chunyu: "Die Erhu ist wirklich eine große Bereicherung für mein Leben und stärkt mein Gehirn. Durch die Beteiligung an verschiedenen Veranstaltungen habe ich mein Wissen erweitert."

Kürzlich wurde die Schule von der UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur in den UNESCO-Club aufgenommen. Schulleiter Dong Zhihe sagt, er hoffe, dass chinesische Dorfkinder nun eine gute Basis haben, sich und ihr Können der Welt zeigen zu können.

"Wir möchten diese Chance wahrnehmen und streben einen internationalen Anschluss an. Mit Kindern und mit Schulen in anderen Ländern wollen wir gern Freundschaft schließen. Von ihnen möchten wir auch gern lernen. Das kann unserer Schule sehr nützen. Wir heißen Kinder aus allen Ländern herzlich willkommen."

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