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Fengyang - Vorbild für den Entwurf der Verbotenen Stadt
   2006-11-14 16:06:08    cri
Die Volksmusik, die Sie gerade hören, stammt aus der ostchinesischen Ortschaft Fengyang, der Heimat von Zhu Yuanzhang. Vor 600 Jahren führte Zhu Yuanzhang einen Bauernaufstand, der die mongolischen Herrscher zurück in die Wüste drängte und die Yuan-Dynastie stürzte. Später wurde Zhu der erste Kaiser der Ming-Dynastie.

Kurz nach seiner Thronbesteigung wollte Zhu in seiner Heimat eine herrliche Kaiserstadt bauen. Doch bereits nach sechs Jahren wurde das Mammutprojekt abgebrochen. Noch heute kann man in Fengyang Teile der nie fertig gestellten Kaiserstadt sehen. Experten sagen, diese nie vollendete Stadt sei später Vorbild für den Entwurf der Verbotenen Stadt in Beijing gewesen. Li Yuru lebt seit langer Zeit in Fengyang und kennt sich gut aus. Sie erzählt uns:

"Dies ist die Jade-Straße. Sie ist tatsächlich mit Jade gepflastert. Die Mittlere Hauptstadt, wie Fengyang damals hieß, hat in allen vier Himmelsrichtungen Stadttore. Der untere Teil des südlichen Tors ist mit Drachen- und Phönix-Schnitzereien versehen."

Nach dem Plan von vor 600 Jahren wurde die Mittlere Hauptstadt durch eine hohe Schutzmauer umgeben. Innerhalb der Mauer liegt die kaiserliche Stadt. In der Mitte der kaiserlichen Stadt liegt die Verbotene Stadt. Der Plan der für die Verbotene Stadt in der Mittleren Hauptstadt war prächtiger und eindrucksvoller als der für die Verbotene Stadt in Beijing. Xia Yurun, Historiker an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, meint, das Mammutprojekt für den Ausbau der Mittleren Hauptstadt habe die Bevölkerung von Fengyang in Armut gestürzt:

"Zhu Yuanzhang siedelte Menschen aus anderen Landesteilen nach Fengyang um. Die Menschen kamen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Kreisen und Nationalitäten. Insgesamt wanderten 600.000 Menschen in die Präfektur Fengyang ein. Es handelt sich um die größte Umsiedlung in der chinesischen Geschichte. Nach der Einstellung der Bauarbeiten an der Mittleren Hauptstadt und dem Tod des Kaisers sahen sich die Menschen in Fengyang mit einer verheerenden Armut konfrontiert. Im Jahre 1438 verließen große Scharen verarmter Menschen Fengyang und zogen als Bettler durch das Land. Die Bettler trugen oft eine kleine Trommel mit sich und boten Volksmusik, um etwas Geld zu sammeln. Sie sangen Volkslieder, begleitet von den kleinen Trommeln."

Heute ist die Trommel ein beliebtes Reisemitbringsel aus Fengyang. Der Trommelturm in Fengyang beherbergt einige interessante Trommeln. Die Reisebegleiterin Xie Lan sagt uns:

"Im Trommelturm werden elf Trommeln aufbewahrt. In der Mitte ist die Haupttrommel, ihr Durchmesser beträgt zwei Meter. Sie ist mit einem einzigen Stück Büffelleder bespannt. Die Haupttrommel wird von zehn kleineren Trommeln umgeben. Der Durchmesser der kleineren Trommeln beträgt einen Meter fünfzig. Es gibt hier auch eine Minitrommel, deren Durchmesser nur zwei Zentimeter ist."

Die Trommelmusik aus Fengyang ist in ganz China bekannt und wurde im Juni zum immateriellen Kulturerbe Chinas erklärt. Der Kreisvorsteher von Fengyang, Fan Dijun, erzählt uns, dass er mehr Touristen für Fengyang begeistern möchte:

"Fengyang bietet viele interessante Reiseziele. Zum Beispiel den Longxing-Tempel, die Alte Mittlere Hauptstadt und die Kaiserlichen Gräber. Schließlich nahm die Ming-Dynastie hier ihren Anfang. Neben den kulturellen Stätten haben wir auch eine wundervolle Karstlandschaft, die Kalksteinhöhle Jiushan und ein 400 Millionen Jahre altes Tal zu bieten. Darüber hinaus kann man den Woniu-Stausee und das Dorf Xiaogang besuchen."

Reisetipps:

Zug und Überlandbus verkehren zwischen Hefei, der Provinzhauptstadt von Anhui, und der Ortschaft Fengyang. Wir empfehlen Ihnen einen zwei Tage dauernden Aufenthalt in Fengyang. Am ersten Tag besuchen Sie den Trommelturm, den Longxing-Tempel und die kaiserlichen Gräber der Ming-Dynastie. Und am Abend schauen Sie sich eine Trommelmusikaufführung an. Am zweiten Tag können Sie zu der Jiushan-Kalksteinhöhle und dem Chanku-Tempel fahren. Ein zweitägiger Aufenthalt in Fengyang kostet umgerechnet 30 bis 50 Euro pro Person.

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