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Bianlian - Maskenwechseln in der Sichuan-Oper
   2006-11-08 14:01:26    cri
Die einzigartigen Masken der Sichuan-Oper sind in ganz China und darüber hinaus bekannt. Dabei gibt es spezielle Techniken, die das schnelle Wechseln von Masken oder Makeup auf der Bühne ermöglichen. Sie werden vor allem zum Ausdruck von Gefühlsveränderungen verwendet. Ursprünglich kommt der Einsatz von Masken und Makeup vielleicht vom Kampf mit wilden Tieren.

Früher trugen die Darsteller Papiermasken. Dann wurden Strohpapiermasken entwickelt. Beim Wechseln der Masken versteckt man sich auf der Bühne hinter einem Fächer, oder in einer Rauchwolke. In der Sichuan-Oper Duanqiao (Eingestürzte Brücke) wechselte das Gesicht des berühmten Darstellers Sun Decai auf unvergessliche Weise zwischen den Farben weiß und rot, dann wurde er grün, und schließlich schwarz vor Wut.

Als sich die Sichuan-Oper weiter entwickelte und verfeinerte, kamen seidene Masken auf. Sie ermöglichen ein noch schnelleres Wechseln. Es sind jedoch nicht nur die Masken, auf die sich der Darsteller verlässt. Hut, Halskrause, Jacke und Umhang sind ebenfalls wesentliche Momente. Der virtuose Umgang mit all diesen Mitteln erfordert natürlich ein langes Training. Dazu kommt noch das Feuerspucken bei der Darstellung von Dämonen und bösen Geistern.

Im Bianlian - Maskenwechseln gibt es vier grundlegende Methoden: Die erste heißt Molian. Dabei verstreicht der Darsteller die Farbe, die zuvor auf der Stirn, zwischen den Augenbrauen oder an der Nase versteckt war. Die zweite Methode nennt man Chuilian. Dabei wird ein kleiner Behälter mit Farbpulver auf der Bühne versteckt, in den der Darsteller im entscheidenden Moment hineinbläst, etwa wenn er sich beim Tanzen bückt, sodass sich die Farbe auf seinem eingeölten Gesicht verteilt.

Beim Chelian klebt sich der Darsteller eine ganze Serie von Seidenmasken aufs Gesicht. Jede Maske hängt an einem versteckten Faden, an dem der Darsteller während des Tanzens zieht. Auf diese Weise kann ein Darsteller viele verschiedene Masken in einer einzigen Szene einsetzen. Die vierte Methode beruht auf Qigong-Atemübungen. Der berühmte Meister Peng Sihong verkörperte mit dieser Methode den Strategen Zhuge Liang in der Oper Leere Festung. Sein Gesichtsfarbe wechselte von rot nach weiß, und dann von weiß nach blau, während er von den Veränderungen auf dem Schlachtfeld erfuhr.

Heute ist das Bianlian-Maskenwechseln auf der Liste des immateriellen Kulturerbes in China eingetragen. Bianlian wird nicht nur in der Sichuan-Oper, sondern auch in anderen chinesischen Opern verwendet. Manchmal kann man es auch bei Vorführungen chinesischer Künstler außerhalb Chinas bewundern.

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