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Privates Rotes Kreuz auf dem Land
   2006-11-03 09:13:11    cri
In der Stadt Shishi in der südostchinesischen Küstenprovinz Fujian befindet sich die Gemeinde Jinshang. Dort gibt es eine offizielle Organisation vom chinesischen Roten Kreuz. Diese wurde durch private Spenden, den Verkauf von gesammelten Gegenständen und durch freiwillige Helfer ermöglicht.

Die Gemeinde Jinshang in der südostchinesischen Stadt Shishi ist eine kleine Ortschaft am Meer, sie hat nicht einmal 10.000 Einwohner, aber diese haben mehr als 10.000 Familienangehörige, die dauerhaft im Ausland leben. Der Lebensstandard in Jinshang ist relativ hoch, die durchschnittlichen Pro-Kopf-Einnahmen betragen 8.000 Yuan RMB im Jahr. Aber Geld allein schützt nicht vor Krankheit oder Katastrophen. Und manchmal braucht ein Einwohner ärztliche Hilfe und Zuwendung. Dafür ist diese Elementarorganisation vom Roten Kreuz da.

Die Idee auf Gründung einer Erste-Hilfe-Station hatte Wu Qichang, Besitzer eines Kopierladens in Jinshang. Im Jahr 1999 bat ihn ein armer Dorfbewohner um Hilfe. Wu sollte einen Brief an einen ausländischen Verwandten auf den Philippinen schreiben und um finanzielle Hilfe bitten. Das Geld brauchte der Bauer, um die medizinische Behandlung seiner Mutter zu bezahlen. Wu war von dieser Bitte sehr berührt. Später erfuhr Wu, dass dieser Dorfbewohner nicht einmal eine Petroleumlampe besaß. In ihm begann die Idee zu keimen, einen wohltätigen Fond zu gründen.

"Ich habe viele Kontakte mit alten Menschen gehabt. Sie wollten, dass ich Briefe an ihre Verwandten auf den Philippinen oder in Hongkong schreibe. Alle baten ihre Verwandten um finanzielle Unterstützung. Sie waren krank oder von Katastrophen betroffen und deshalb in finanziellen Schwierigkeiten. In jener Zeit habe ich zum ersten Mal wahrgenommen, dass es auch in wirtschaftlich ertragreichen Gebieten Menschen gibt, die dringend Hilfe von anderen brauchen."

Der aus der Armee entlassene Soldat Qiu Yuchang, der auch in der Jinshang-Gemeinde wohnt, hatte eine ähnliche Idee. Beide machten sich gemeinsam an die Vorbereitungen. Dank ihrer Bemühungen wurde die Rot-Kreuz-Station der Gemeinde Jinshang am 17. Januar 2001 ins Leben gerufen . Kurz nach der Eröffnung der ist Aufregendes passiert.

In Jinchang lebt der Junge Qiu Yuyu. Als Yuyu sieben Jahre alt war, wurde bei einer allgemeinen Gesundheitsuntersuchung festgestellt, dass sein Herz nicht am richtigen Platz sitzt und Komplikationen macht. Wegen der bescheidenen Wirtschaftslage der Familie konnte seine Herzkrankheit jedoch nicht behandelt werden.

Wu Qichang und Qiu Yuchang wollten dem Jungen und seiner Familie helfen und sammelten durch den Fond der Rot-Kreuz-Station 130.000 Yuan Spendengelder.

Mit diesem Geld konnte Qiu Yuyu im zentralen Krankhaus des Militärbezirks in Fuzhou operiert werden. Nach vier Monaten kam Yuyu wieder zur Schule zurück, zu seinen Lehrern und Schulkameraden.

Als der Reporter in die Grundschule "Qiongshan" kam, sah er Qiu Yuyu fröhlich mit seinen Kameraden spielen. Der kleine Yuyu sagte dem Reporter:

"Als ich die dritte Schulklasse besuchte, konnte ich kaum noch gehen. Der Arzt sagte mir, ich müsse mich in einem großen Krankenhaus untersuchen lassen."

Reporter: "Wie viel kostete die Untersuchung und Behandlung in einem großen Krankenhaus?"

Qiu Yuyu: "Es kostete mehr als 110.000 Yuan."

Reporter: "Konnte deine Familie die Behandlung im Krankenhaus bezahlen?"

Qiu Yuyu: "Nein. Aber Wu Qichang und Qiu Yuchang haben das Geld für mich gesammelt."

Reporter: "Freust du Dich, dass du jetzt wieder hier bist und mit deinen Kameraden zusammen in die Schule gehen kannst?"

Qiu Yuyu: "Sicher. Wenn ich erwachsen bin, möchte ich auch Menschen in Not unterstützen und ihnen helfen, gesund zu werden."

Nehmen wir ein weiteres Beispiel: Das Mädchen Qiu Yunying aus Jinshang ist sechs Jahre alt und hatte mehr als zehn Ei-große Tumore. Sie wurde vom Schmerzen gequält und konnte nicht schlafen. Wieder einmal liefen Qiu Yushang und seine Kollegen mit einem Spendenkasten herum, um Geld für die Qiu Yunyings Operation zu sammeln. Qiu Yushang sagt:

"Die kleine Yunying musste operiert werden, die Familie hatte aber kein Geld. Der Dorfbürgermeister kam zu mir und bat um Hilfe vom Roten Kreuz. Wir hielten gleich eine Vorstandssitzung ab. Die Vorstandsmitglieder haben alle gleich gespendet, mal drei Hundert, mal vier Hundert, mal fünf Hundert, je nach Geldbeutel. Drei- bis viertausend Yuan waren schnell gesammelt. Ich fand, dass einige tausend Yuan nicht genug für eine kostspielige Operation sind. Deshalb nahmen wir einen Spendenkasten und sammelten auf der Straße. Insgesamt wurden 110.500 Yuan gespendet."

Qiu Yunying wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Tumore, die sie fast vier Jahre gequält hatten, wurden entfernt. Die Mutter der kleinen Yunying sagt, das Kind konnte kurz nach der Operation wieder die Schule besuchen. Sie ist dankbar für die Unterstützung und Fürsorge des kommunalen Roten Kreuzes.

Seit 2001 hat das Rote Kreuz in Jinshang Spendengelder in Höhe von 400.000 Yuan gesammelt und damit mehr als 3.000 Menschen geholfen.

Seit es das Rote Kreuz in Jinshang gibt, ist die Zahl der Mitglieder von anfänglich 37 auf heute 212 angewachsen. Die Mitglieder kommen nicht nur aus den zehn administrativen Dörfern innerhalb der Gemeinde, sondern auch aus benachbarten Kommunen. Unter ihnen sind Bauern, private Unternehmer und Arbeiter. Einige sind sehr reich, andere sind nicht besonders wohlhaft, aber ganz sicher ist, dass alle ihren Nächsten helfen wollen. Cai Shengli ist gut verdienender Privatunternehmer und Mitglied des Roten Kreuzes in Jinshang. Er sagt: "Die Kraft einer Person ist gering. Um für die Gesellschaft etwas zu tun, müssen die geballten Kräfte vieler Menschen gemeinsam eingesetzt werden. Das Rote Kreuz hier in Jinshang ist ein guter Weg, hier kann einiges geleistet werden."

Heute hat das privat organisierte Rote Kreuz nicht nur einen gewählten Vorstand, sondern auch ein geordnetes Finanzsystem und regelmäßige Mitgliederversammlungen. Alles soll nach den Vorschriften des Internationalen Roten Kreuzes ablaufen.

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