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Afrikaner lernen Akrobatik
   2006-10-30 15:12:50    cri
Am 9. August dieses Jahres trafen wir um sechs Uhr früh auf dem Sportplatz der Wuqiao Schule für Akrobatik eine hübsche Siebzehnjährige aus Äthiopien. In diesen Tagen ist es in Beijing jedes Jahr sehr heiß und schwül. Die Temperaturen können 40° Celsius erreichen. Aber Hapati fühlte sich bei ihrem Morgentraining sehr wohl. "Hier ist es viel kühler als bei uns in Afrika", sagte sie. Insgesamt besuchen 23 Akrobatikschüler aus Äthiopien und Kenia dieses Institut in der Provinz Hebei.

Nach dem Frühstück sahen wir Hapati in der Trainingshalle auf der Matte. Sie setzte sich zuerst eine Sicherheitsmaske auf. Dann nahm sie mit den Füßen eine Vase auf, die fünfmal so groß wie ihr Kopf war. Langsam begann das Gefäß zu tanzen, während Hapati der Schweiß in die Augen rann.

Eine fünfzehnjährige Kollegin hat sich eine noch schwierigere Aufgabe ausgesucht. Sie balanciert auf einem schaukelnden Brett und hält dabei mit ihrem Mund eine Bambusstange, an deren Spitze ein Blumentopf steht. Gleichzeitig schwingt sie an ihren Armen bunte Reifen.

Die dreizehnjährige Susan ist die jüngste in dieser Gruppe. Ihre Spezialität ist das Balancieren von Tellern auf dünnen Stäben.

Helen aus Kenia hat sich vorgenommen, möglichst alle angebotenen Disziplinen zu erlernen. Im Moment übt sie Jonglieren mit den Füßen, Diabolo spielen, Teller balancieren und Varieté. Aber am liebsten jongliert sie einen Tisch. "Solche großen roten Tische haben wir in Kenia nicht. Ich finde sie typisch Chinesisch." Jeden Tag nach dem Training hat sie einen steifen Rücken. Aber sie ist sehr gerne in China.

Und sie genießt auch die chinesische Küche. In Wuqiao gibt es geschmortes Huhn als Spezialität. Aber auch die einfachsten Gerichte mit Auberginen und grünen Bohnen waren etwas Neues für Helen. Am liebsten isst sie Dampfbrötchen mit Rührei und Kartoffeln. Und in ihrer Freizeit geht sie gerne einkaufen. Sie möchte auch chinesische Freunde kennenlernen. Aber die Schüler dürfen den Campus nicht ohne Begleitung verlassen. Helen sagt, sie könne diese Bestimmung verstehen. Die Lehrer seien besorgt um ihre Schüler und kümmerten sich gut um sie.

Wir sprachen auch mit einem gutaussehenden jungen Mann aus Äthiopien. Er ist eigentlich Fotograf und betreibt daheim sein eigenes Studio. Er möchte viele chinesische Freunde gewinnen, aber dafür muss er noch besser Chinesisch lernen. Deshalb spricht er mit seinen Lehrern und mit dem Übersetzer bei jeder Gelegenheit Chinesisch. Salaman, ein anderer junger Äthiopier, hat sich gerade einen Synthesizer gekauft. Er war Sänger und Tastenspieler in einer Band in Addis Abbeba. Jetzt singt er oft mit den anderen Studenten Lieder aus ihrer Heimat.

Hapati weiß genau, was sie machen wird, wenn sie wieder nach Kenia kommt. Sie wird möglichst oft auftreten und gleichzeitig Akrobatik unterrichten. "Ich bekomme 300 BIRR für einen Auftritt. Wenn ich jeden zweiten Tag auftrete, kann ich in einem Monat 4.500 BIRR verdienen, das sind auch ungefähr 4.500 chinesische Yuan. Das ist bei uns viel Geld. Mein Vater ist ein einfacher Arbeiter und verdient auch jetzt jeden Monat nur 300 BIRR."

Auch Alamu will viel auf der Bühne stehen, nicht nur in Afrika, sondern auch in Europa und Amerika. "In den USA kann ich für eine Vorstellung 100 Dollar bekommen!" Zuerst muss sie aber die Gegenstände für ihren Auftritt von China nach Afrika mitnehmen, weil man diese dort nicht finden kann.

Francis und Moses sind erst 16 Jahre alt, aber sie haben schon fünf Jahre Bühnenerfahrung. Man sieht es an ihrer Jongliernummer mit Hüten, die sie mit sehr viel Einfühlung auf einander meistern. Die Zwillinge sind zuversichtlich über ihre Zukunft. Wenn sie nach Kenia zurückkehren, werden sie in der Hauptstadt und in den anderen großen Zentren auftreten. Sie werden chinesische Akrobatik populär machen und vielen Afrikanern chinesische Kultur näherbringen. Zuvor aber werden sie mit ihren Kollegen bei den Chinesisch-Afrikanischen Gipfelgesprächen am 4. November 2006 auftreten.

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