Der Tianchi-See, auf Deutsch der Himmlische See, ist eine berühmte Sehenswürdigkeit im Nordwesten Xinjiangs. Aber auch das San'gong-Flusstal in der Stadt Fukang begeistert die Besucher dieser beliebten Ausflugsgegend. Die schöne Landschaft, das milde Klima, die außergewöhnliche Bodenbeschaffenheit sowie die faszinierenden Sitten und Gebräuche der Kasachen ziehen immer mehr Touristen in diese Region. Die Bauern und Hirten haben ihren Lebensstandard durch diesen Zustrom von Touristen deutlich verbessern können. In den folgenden Minuten besuchen wir das San'gong-Flusstal.
Das San'gong-Flusstal erstreckt sich auf 22 Kilometern und führt den Fluss San'gong aus dem Tianchi-See bis in die Stadt Fukang. Mittlerweile gibt es viele Feriendörfer und Geschäfte entlang des Flusses.
Durch die immer stärkere Entwicklung des Tourismus ist das San'gong-Flusstal für die Tianchi-Ausflugsgegend immer wichtiger geworden. Um das touristische Potential des San'gong-Flusstal sinnvoll nutzen zu können und dieses Reiseziel noch bekannter zu machen, hat die Tianchi-Verwaltungskommission einen detaillierten Plan beschlossen. Ziel ist es, das San'gong-Flusstal zu erhalten und dennoch seine touristische Anziehungskraft zu nutzen. Seit 2004 bemüht man sich besonders, das sensible Ökosystem des Tals zu schützen, die Bauern und Hirten, die ursprünglich in diesem Tal lebten, sind zu diesem Zweck zum Teil schon umgesiedelt worden.
Der Leiter der Tianchi-Verwaltungskommission, Chi Wenjie, erläutert, dass die Bauern und Hirten früher im San'gong-Flusstal lebten. Durch ihr alltägliches Leben wurde das sensible Ökosystem des Tals aber empfindlich gestört. Ihre zum Teil etwas chaotischen Geschäftsgebaren verhinderten auch lange Zeit die Entwicklung des Tourismus. Deshalb waren die Umsiedlungen für die langfristige Bewahrung des Flusstals von größter Bedeutung:
"Wir wollen die Natur in dieser Region bewahren und gleichzeitig den Lebensstandard der Einwohner erhöhen. Es ist eine schwierige Aufgabe, die Natur zu schützen, gleichzeitig aber auch dieses Potential zu nutzen, um den Einheimischen die Möglichkeit zu geben, vom Potential dieser Region zu profitieren. Wenn wir diese Herausforderung bewältigen können, dann wird das San'gong-Flusstal beziehungsweise die Tianchi-Ausflugsgegend die berühmteste Sehenwürdigkeit Xinjiangs werden. Das würde die wirtschaftliche Entwicklung enorm fördern."
Der Plan sieht vor, dass mehr als 1.000 Bauern- und Hirtenhaushalte, die früher im San'gong-Flusstal lebten, sich außerhalb dieser Ausflugsgegend ansiedeln sollen. Dann können auch die viele Bauten, die das Ökosystem gefährden, abgerissen werden. Die lokale Regierung will die Bauern und Hirten mit mehr als zwei Millionen Yuan RMB entschädigen, 100 Millionen Yuan will sie investieren, um das San'gong-Flusstal in ein gesundes Ökosystem zurück zu verwandeln.
Um den umgesiedelten Einheimischen ein adäquates Leben und geeignete Arbeitsbedingungen zu bieten, hat die Tianchi-Verwaltungskommission eine Wiese mit einer Fläche von 700 Hektar angelegt, auf der die Hirten ihr Vieh weiden und züchten können. Zudem sind zusätzliche Straßen geplant, damit den Menschen die Arbeit erleichtert wird.
Die Stadt Fukang investiert eine Menge Geld in die Infrastruktur der Ausflugsgegend. In den zwei neu gebauten kasachischen Parks gibt es 260 Jurten, in denen 1.300 Touristen bewirtet werden können. Nun können die Touristen nicht nur die faszinierende Landschaft des Tianchi-Sees genießen, sondern sie können im kasachischen Park auch mehr über die Sitten und Gebräuche der Kasachen erfahren. Die Minderheit zeigt hier auch Tanz- und Gesangsdarbietungen, es gibt kasachische Spezialitäten, und man kann das Leben der Kasachen kennenlernen.
Der neue kasachische Park im San'gong-Flusstal wurde im Juli für Besucher geöffnet. Die 30-jährige Kasachin Wumuti Guli betreut zwei Jurten im Park. Sie findet, diese Aufgabe bereiche ihr Leben, es werde dadurch viel interessanter:
"Anfangs kamen nicht viele Gäste. Aber es wird wärmer, und es kommen immer mehr Touristen. Wir bieten hier vor Ort zubereitete Spezialitäten unserer Nationalität an. Aber auch andere kulinarische Wünsche der Gäste können wir befriedigen."
Eine andere Geschäftsinhaberin, Chuhula Duositik, hat schon nach der Oberschule begonnen, sich mit Tourismus zu beschäftigen, das war 1990. Damals, sagt sie, waren die Bedingungen noch nicht so gut. Die Gäste kamen und warfen einen Blick auf unsere Jurten, sie fanden die Zelte alt und sagten, die Küche sei schlecht. Sie gingen also wieder. Jetzt wird das anders. Immer mehr Gäste kommen, und das Geschäft wird auch immer besser:
"Früher gab es keine geeigneten Unterkünfte. Wir machten tagsüber Geschäfte in der Jurte und schliefen abends dort. Es gab keinen Strom. Ein Fernseher war unvorstellbar. Wir haben unsere Jurten ja nicht einmal selbst als zu Hause betrachtet. Unsere jetzige Jurte hat eine separate Küche. Auch das Schlafzimmer ist heute viel ordentlicher und sauberer."
Chubila Duositik erklärt, es reiche eben nicht, dass die Gäste nur echte Spezialitäten Xinjiangs probieren können, jetzt, da der Service und die Infrastruktur verbessert worden seien, kämen immer mehr Gäste und die seien sehr zufrieden. Dank der Bestimmungen über die Geschäftstätigkeiten hat sich die Lebenssituation der Einheimischen Stück für Stück verbessert. Maerziya hatte früher eine Jurte in der Nähe des Tianchi-Sees. Nun ist sie in eine Jurte im kasachischen Park umgesiedelt:
"Hier ist sehr schön und es gibt viele Annehmlichkeiten, die wir nutzen können. Ich habe auch früher schon über mehrere Jahre hinweg Geschäfte gemacht. Aber sie waren zu einfach. Durch die neuen Regularien werden unsere Einnahmen mit dem wachsenden Touristenstrom weiter steigen."
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