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Neues gemeinschaftliches System zur medizinischen Betreuung der Bauern in China
   2006-10-27 14:54:32    cri
Der chinesischen Regierung wurde von Experten der Peking Universität und der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften empfohlen, das neue System der Krankenversicherung für die Bauern in allen ländlichen Regionen einzuführen. Die Experten erklärten, durch die Einführung dieses Systems könnten die finanziellen Belastungen der Bauern für medizinische Betreuung gesenkt werden, die soziale Absicherung der Bauern könnte erhöht werden.

Im Jahre 2003 wurde das neue Krankenversicherungssystem für Bauern entwickelt und probeweise gestartet. Die Finanzierung dieses Systems ruht auf drei Säulen: Die zentrale und die kommunale Regierung zahlen für jeden Bauern jeweils 20 Yuan RMB in einen Fonds ein, jeder Bauer muss 10 Yuan beisteuern. Muss der Bauer einen Arzt aufsuchen, werden die Kosten mit Geldern aus diesem Fonds beglichen. In den vergangenen fünf Monaten haben nun Experten der Peking Universität und der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften das Krankenversicherungssystem in den ländlichen Regionen untersucht und bewertet. Professor Wu Ming, Leiterin der Untersuchungsgruppe, von der medizinischen Fakultät der Peking Universität bewertete das System positiv:

"Insgesamt betrachtet ist das System zügig implementiert worden, es zeigen sich auch schon deutliche Erfolge. Die Menschen in den ländlichen Gebieten sind nun öfter zum Arzt gegangen, da ein Arztbesuch sie finanziell nicht mehr so stark belastet. Die medizinische Versorgung auf dem Land verbessert sich zusehends. Wir haben uns davon überzeugen können, dass das von uns entwickelte System praktisch umsetzbar ist. Auch die meisten Bauern unterstützen das System, sodass es aktiv vorangetrieben wird."

Ende März diesen Jahres hatten schon mehr als 1.300 Kreise und Stadtviertel das neue Krankenversicherungssystem versuchsweise eingeführt. 470 Millionen Menschen konnten bereits in der Testphase davon profitieren. 370 Millionen Menschen erklärten sich freiwillig bereit, den Testlauf dieses neuen Systems mitzutragen. Die Untersuchungen der Evaluationsdelegation ergaben, dass 90 Prozent der beteiligten Bauern das System befürworten. 51 Prozent der Bauern, die bislang noch keine Beiträge in dieses System eingezahlt haben, erklärten, sie wollten im kommenden Jahr daran teilnehmen. Der Plan der chinesischen Regierung sieht vor, das System bis zum Jahr 2010 landesweit anzubieten.

Die Experten empfahlen dennoch, das System in den ländlichen Regionen mit Nachdruck einzuführen. Die Untersuchungen der Expertengruppe förderten aber auch einige negative Begleiterscheinungen zu Tage. Da bislang noch nicht genug Geld in das System investiert wurde, können noch nicht genügend Kosten mit Mitteln aus diesem Fonds gedeckt werden. Jedem teilnehmenden Bauern stehen derzeit durchschnittlich nur 50 Yuan-Renminbi zu, das heißt, dass die Bauern immer noch mehr als 70 Prozent der Kosten für ihre medizinische Betreuung selbst zahlen müssen. Aufgrund dieser Tatsache schrecken manche Bauern noch davor zurück, sich dieser Krankenversicherung anzuschließen. In einigen Regionen kommen allerdings noch Schwierigkeiten bei der Verwaltung hinzu. Die Finanzierung der Versicherung ist instabil, die Kontrolle der Einnahmen nicht konsequent. Um diese Probleme zu eliminieren, sucht das chinesische Gesundheitsministerium aktiv nach Lösungen, um das neue Krankenversicherungssystem zu verbessern. Nie Chunlei, stellvertretender Direktor der Abteilung für die medizinische Betreuung der Bauern beim Gesundheitsministerium, betonte, die medizinische Versorgung der Bauern sei viel schlechter als die der Städter, was auf das wirtschaftliche Gefälle zwischen den ländlichen Regionen und der Städte zurückzuführen sei. Auf lange Sicht wolle man mit der Einführung dieses neuen Krankenversicherungssystems aber erreichen, dass die Bauern dieselbe medizinische Betreuung bekommen, wie die Bewohner in den Städten:

"Langfristig gesehen wollen wir mit diesem System eine soziale Krankenversicherung für die Bauern anbieten. Das ist allerdings ein langwieriger Prozess. In Anbetracht der aktuellen Situation kann ein derartiges System nur schrittweise eingeführt werden. Wir fordern nun auch einige wirtschaftlich entwickelte ostchinesische Gebiete, die Einführung des gemeinschaftlichen Krankenversicherungssystems für die Bauern zu unterstützen."

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