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Shanghai will höher qualifizierte TCM-Ärzte
   2006-10-20 10:19:47    cri
In Shanghai werden in naher Zukunft 20 namhafte TCM-Experten die Kenntnisse von mehr als 100 TCM-Ärzten, die bereits über einen Magisterabschluss verfügen, überprüfen. 20 der TCM-Ärzte sollen an Ende des Prozesses ausgewählt werden, sie sollen bei den TCM-Meistern ein Aufbaustudium absolvieren und im Anschluss daran promovieren. Erst nach einem dreijährigen Studium dürfen sie als "Nachfolger der TCM-Meister" wieder in ihre Praxis oder Kliniken zurückkehren. Mit der Aktion in Shanghai will man hochqualifizierte Fachkräfte im Bereich der Traditionellen Chinesische Medizin heranbilden.

Erstmals wird der Doktortitel, den die ausgewählten TCM-Ärzte mit dem Studium bei den großen Meistern erwerben werden, auch vom chinesischen Bildungsministerium anerkannt.

"Seitdem die Zahl der leichten Erkrankungen deutlich zunimmt, suchen immer mehr Menschen Hilfe bei den TCM-Ärzten. Im vergangenen Jahr haben wir eine TCM-Abteilung eröffnet, seither kommen auch viele Jugendliche zu uns," sagt ein Verantwortlicher des Shuguang-Krankenhauses, das zur Shanghaier TCM-Universität gehört.

Allgemein steigt die Nachfrage nach TCM-Behandlungen enorm an. Aus diesem Grund legen viele Krankenhäuser in China wieder mehr Wert auf die Heranbildung von TCM-Fachkräften. Allerdings herrsche gerade im Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin ein großer Mangel an Spezialisten, bestätigt Ji Weiping, Leiter der TCM-Abteilung beim Gesundheitsamt der Stadt Shanghai. Die lokalen Gesundheitsbehörden und TCM-Experten sind mittlerweile sehr beunruhigt, da sich immer mehr TCM-Ärzte aus verscheidenden Gründen, unter anderem auch aus finanziellen, anderen Fachrichtungen oder einer Kombination von TCM und Schulmedizin zuwenden. Traditionelle chinesische Heilmethoden finden immer weniger Anwendung bei internistischen und chirurgischen Therapien. In Shanghai sind beispielsweise nur 11,3 Prozent aller Mediziner TCM-Ärzte.

Ji Weiping erklärt, es würden zwar jedes Jahr neue TCM-Ärzte an verschiedenen medizischen Universitäten ausgebildet, sie würden aber alle mit dem gleichen Wissen die Universität verlassen, da die Ausbildung in den modernen Lehranstalten sehr stark standardisiert sei. Die Traditionelle Chinesische Medizin bedürfe aber einer sehr spezifischen Ausbildung, da der Arzt seine Behandlung individuell auf die verschiedensten Menschen ausrichten müsse. Jeder Patient sei unterschiedlich, habe eine andere Konstitution. Daher müsste man auch ganz unterschiedliche TCM-Behandlungsmethoden einsetzen. Daher habe man in der ostchinesischen Großstadt, und nicht nur dort, einen bedauerlichen Mangel an echten, fundiert qualifizierten TCM-Experten. Einer Statistik zufolge gibt es in ganz Shanghai heute nur noch 60 bekannte TCM-Meister.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung hat die lokale Gesundheitsbehörde in Shanghai vor Kurzem beschlossen, 20 besonders gute TCM-Ärtze auszuwählen, die dann bei den großen TCM-Meistern ihre Kenntnisse vertiefen sollen. Jeder Meister bekommt nur einen Schüler. Der Schüler wird quasi ein medizinischer Ziehsohn des Meisters und tritt später dessen Erbe an. Die 20 Meister wurden aus einem Pool von 63 namhaften, angesehenen TCM-Experten ausgewählt. Sie müssen mindestens 30 Jahre Berufserfahrung vorweisen können und als Chefarzt und Chefpharmazeut gearbeitet haben. In ihrem Fachgebiet müssen sie führende Akademiker sein, oder sie haben sich als Experten bei der Behandlung bestimmter Krankheiten hervorgetan.

Der bekannte TCM-Experte Shi Qi beschäftigt sich seit mehr als 40 Jahren mit traditioneller chinesischer Medizin. Er ist Professor an der Shanghaier TCM-Universität, zahlreiche Doktoranten hat er als Doktorvater betreut. Prof. Shi erklärt, guten TCM-Nachwuchs könne man nur unter talentierten Ärzten finden. Er hoffe, durch diesen Beitrag einen guten Schüler zu finden, dem er sein Wissen, seine Erfahrung und seine Behandlungskunst weitergeben könne.

Ein großer Teil des Studiums, das die ausgewählten TCM-Ärzte bei den Meistern durchlaufen werden, wird aus dem Kopieren verschiedener TCM-Rezepturen bestehen. Daneben werden die Studenten viele Erfahrungen in Praxis sammeln, erläutert der Verantwortliche der Gesundheitsbehörde Ji Weiping. Zum Abschluss ihres Studiums müssen sie wissenschaftliche Abhandlungen schreiben und mindestens 100 reguläre Anamnesen vorlegen.

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