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Verstärkte Auslandsinvestitionen der Zhejianger Unternehmen
   2006-10-18 16:11:39    cri
Mit hohem Wachstum zählt die ostchinesische Provinz Zhejiang zu den wirtschaftlich dynamischsten Regionen Chinas. Die Menschen in Zhejiang sind seit jeher geborene Geschäftsleute, die in allen Landesteilen und in den verschiedensten Branchen ihre Chance suchen. Im Laufe der letzten Jahre haben sich die Geschäftsleute aus Zhejiang nicht mehr damit begnügt, in China ihre Geschäfte zu tätigen, sondern sie richteten mehr und mehr ihren Blick auf die Außenwelt.

Viele Einwohner in Luanda, der Hauptstadt von Angola, freuen sich, dass sie bald in ihre von Chinesen entworfenen und errichteten Wohnungen einziehen werden. Dabei handelt es sich um ein Immobiliengeschäft, das die Zhejianger Unternehmensgruppe Huafeng im Sommer dieses Jahres mit einer angolanischen Immobilienfirma abgeschlossen hat. Auf einer Gesamtfläche von über fünf Hektar sollen in den kommenden Jahren in einem Stadtbezirk von Luanda Wohnhäuser und Bürogebäude entstehen. Laut Qin Lijun, einer Vertreterin der Firmenleitung, hat die Huafeng-Gruppe insgesamt 120 Millionen US-Dollar in das Bauprojekt investiert. Von der Aufnahme der Verhandlungen bis zum Geschäftsabschluss dauerte es nur drei Monaten. Dabei handelt es sich aber nur um ein Beispiel der zahlreichen Auslandsgeschäfte der Unternehmensgruppe Huafeng:

"Das Projekt in Angola ist unser jüngstes Geschäft. Ein großes Bauprojekt unterhalten wir auch noch in Thailand, das aber bereits im vergangenen Jahr in Gang gesetzt wurde und das dem Ende entgegengeht. Es ist der Trend der Zeit, dass erfolgreiche Unternehmen, sowohl private wie auch staatliche, nicht nur im Inland produzieren und Dienstleistungen anbieten, sondern ihre Geschäfte auch im Ausland tätigen."

Immer mehr Zhejianger Unternehmen zum Beispiel sind derzeit dabei, außerhalb des chinesischen Territoriums Produktionsstätten zu errichten, Handel zu betreiben und vertraglich abgesegnete Projekte zu verwirklichen. Allein im vergangenen Jahr beliefen sich die Auslandsinvestitionen der Unternehmen aus der Provinz Zhejiang auf den sehenswerten Betrag von 800 Millionen US-Dollar. Insbesondere betrafen diese Investitionen die Bereiche Textilien und Bekleidung, Maschinenbau, Elektronik, Chemie und Telekommunikation.

Die Expansionen Zheijianger Unternehmen ins Ausland werden von der Lokalregierung unterstützt und gefördert. Dazu sagt Zhong Shan, stellvertretender Gouverneur der Provinz Zhejiang, in einem Gespräch mit Radio China International:

"In den letzten Jahren wurde in unserer Provinz die Strategie "ins Ausland gehen und dort investieren" in der Weise umgesetzt, indem wir erfolgreiche Unternehmen zum Auslandseinsatz ermutigten und diesen Schritt gefördert haben. Mit direkten Investitionen und Projekt-Aufträgen in vielen Ländern erwiesen sich viele Firmen bisher als recht erfolgreich. Sowohl in der Menge der willigen Unternehmen als auch hinsichtlich der Geschäftsvolumen ist unsere Provinz heute landesweit führend."

Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass es den Zhejianger Unternehmen bei ihrem Auslands-Engagement nicht in erster Linie auf möglichst positive Geschäftszahlen und auf einen hohen Marktanteil ankommt, sondern dass es den Unternehmen zunächst einmal darum geht, einen gewissen Bekanntheitsgrad für sich und ihre Produkte im Ausland zu erlangen. Ein Beispiel dafür ist das Unternehmen Yiwan, das sich auf Maschinen-Module spezialisiert hat und trotz seiner vergleichsweise kleinen Unternehmensgröße sich derzeit darauf vorbereitet, in Deutschland ein Produktionswerk zu etablieren. Dazu sagte der Unternehmenschef Lai Changda:

"Wir können dadurch unser Unternehmen und vor allem unsere Module in Deutschland und Europa bekannt machen. In Ningbo ist unsere Firma bereits sehr populär. Aber Ningbo ist eine kleine Stadt und unsere Produkte brauchen einen sehr viel größeren Markt."

Allgemein herrscht in Wirtschaftskreisen die Auffassung, dass das derzeitige chinesische Engagement im Ausland nur den Anfang einer großen Erfolgsgeschichte bedeutet. Diese Meinung teilt auch Jochum Haakma, der Leiter des Investitionsamtes beim holländischen Wirtschaftsministerium:

"Unternehmen aus der Provinz Zhejiang produzieren verschiedenartige Güter. Die Produktpalette umfasst Waren des täglichen Bedarfs bis hin zu Kraftfahrzeugen. All dieser Produkte werden derzeit in Europa vertrieben. Das Problem bisher ist, dass chinesische Unternehmen lediglich für die Produktion sorgen und die Waren dann von europäischen Importeuren zu uns gelangen. Die Geschäftsleute aus Zhejiang jedoch sollen in Holland eigene Vertriebszentren einrichten und für den Vertrieb auf dem hiesigen Markt sorgen, sei es für die Promotion ihrer Markenprodukte, sei es für die Erweiterung ihrer Vertriebskanäle."

Haakma sagt, dss in der Provinz Zhejiang die Privatwirtschaft am stärksten entwickelt ist. Die Wirtschaftsstärke und das Investitionspotential der dortigen Unternehmen hätten bereits viele Länder tief beeindruckt. Holland wirbt beispielsweise seit langer Zeit für Investitionen von Unternehmen aus der Provinz Zhejiang.

Unzureichende Kenntnisse über eventuell infrage kommende Investitionsstandorte sind für Zhejianger Unternehme oft ein Problem. Dazu sagte zum Beispiel Frau Tong Ye vom deutschen Bundesamt "Invest in Germany":

"Vielen Unternehmen mangelt es an Kenntnissen im rechtlichen und gesetzlichen Bereich oder auch an kulturellen Kenntnissen. Wir hoffen, dass sie mehr und mehr bereit sind, sich künftig im Vorfeld an Ort und Stelle darüber gut zu informieren. Diesem Bereich muss man große Aufmerksamkeit schenken, nur dann können die Investoren Probleme und Ärger vermeiden."

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