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Digitales Leben der Beijinger
   2006-10-13 10:06:14    cri
Stundenlange Warterei in einer Bank - und das alles nur, um Telefon-, Wasser- oder Stromkosten rechtzeitig zu zahlen. Solche Szenen sind vielen Beijinger Einwohnern nicht fremd. Zum Glück ändert sich das jetzt langsam aber sicher - dank des Einsatzes moderner Technologien

Seit diesem Sommer können Bürger in Beijing Gebühren für über 40 öffentliche Dienste bargeldlos per Telefon, Internet oder auch per Bankcard über ein entsprechendes Terminal zahlen, sei es für das Telefon, für den Breitbandservice, für das Kabelfernsehen. Das funktioniert aber auch zum Beispiel bei Zahlung der Kfz-Steuer. Ein riesiges System mit 2.300 Terminals in Wohnvierteln, Banken, Supermärkten und Bürogebäuden unterstützt rund um die Uhr diesen Zahlungsservice. Cao Feng wohnt in Beijing und sagt uns:

"Es ist wirklich fantastisch. Ich brauche nicht mehr zur Bank zu gehen und dort stundenlang zu warten. In ein paar Minuten ist alles erledigt. Das Leben ist auf diese Weise einfacher geworden, man kann viel Zeit sparen."

Vor acht Jahren stellte der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore zum ersten Mal seine Vision von "digital Earth" vor, zu deutsch die "digitale Erde". Heute erfasst dieser Begriff bereits alle Bereiche im Städtebau. In China haben derweil in fast 40 Städten digitale Planungen Platz ergriffen, der Plan für ein "Digitales Beijing" fällt dabei besonders ins Auge.

Das Beijinger Internet-Portal www.beijing.gov.cn, erstellt von der Beijinger Stadtverwaltung, ist der Prototyp des Programms "Digitales Beijing". Mit dieser Plattform kann die Beijinger Stadtverwaltung wichtige Informationen veröffentlichen. An die Webseite ist zudem eine Plattform für öffentliche Dienste angeschlossen, was die Wirtschaft und das Leben der Bevölkerung einigermaßen verwöhnt.

Professor Kou Youguan, Leiter des Forschungszentrums für die Entwicklung und Informatisierung der Städte bei der Peking-Universtität, sieht den Kern und die Grundlage einer digitalen Stadt darin, einen umfassenden Zugang zu den Informationen zu ermöglichen:

"Beim Aufbau einer digitalen Stadt geht es darum, umfassende Informationen über die Stadt zu erhalten, damit sie besser kontrolliert und in die vorgesehene Richtung entwickelt werden kann."

Bereits im Jahre 2002 wurden in Beijing zahlreiche Informationskioske eingerichtet. Sie dienten damals hauptsächlich der Informationsvermittlung. Danach hat die Stadt Beijing weitere 10 Millionen Yuan RMB investiert, um auf dieser Basis neue Informationskioske zu errichten. Neben den Informationsdiensten spielen diese bunt gestalteten Kioske eine Rolle als Verkaufsstellen für Kino- und Telefonkarten. Im Mai 2006 wurden IC-Karten für den öffentlichen Verkehr eingeführt.

Der Plan für digitale Städte findet auch Unterstützung in Chinas Softwarebranche. Die Firma Tsinghua Tongfang hat eine Basisplattform entwickelt. Sie ist in der Lage, verschiedene Softwaresysteme und -einrichtungen im Rahmen einer digitalen Stadt zu verbinden. Damit wird eine einheitliche intelligente Verwaltung geschaffen, entsprechende Dienstleistungen im Bereich Städtebau, Verkehr, Hotelgewerbe, Feuerschutz, soziale Absicherung und Steuerzahlung werden zur Realität. Dazu erklärt uns Zhao Ying von der Firma:

"Man diskutiert viel darüber, wozu so manche Software gut ist. Wir haben die Plattform ezOne entwickelt, die einer digitalen Stadt dienen soll. Das haben wir für die Gesellschaft getan."

Im heutigen 21. Jahrhundert ist die Informatisierung bereits ein wichtiger Faktor für die Förderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der Stadt geworden. Der Aufbau einer digitalen Stadt ist abhängig von den Ergebnissen der Informatisierung, betonte Prof. Kou:

"Der Aufbau digitaler Städte ist eine äußerst wichtige Strategie. In diesem Bereich sind wir noch in der Phase der aktiven Entwicklung. Wenn wir von dem heutigen Stand unserer Einrichtungen und unseres Fachpersonals ausgehen, können wir reinen Gewissens sagen, dass der Informatisierungsprozess der chinesischen Städte in den kommenden 10 Jahren seine Blütezeit erleben wird."

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