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Die Uhrenproduktion in China
   2006-10-09 10:51:07    cri
F: Herzlich willkommen zu unserem Fragenblock "Sie fragen, wir antworten". Liebe Hörer, heute möchten wir zuerst die Fragen unserer Hörer Günter Spiegelberg aus Güstrow und Paul Magowski aus Rödental in Deutschland über die Uhrenproduktion in China beantworten. Herr Spiegelberg fragte uns vor kurzem in einem Fax:

M: "Seit wann gibt es in China die Uhrenproduktion? Wie viele Uhrenfabriken gibt es in China?"

F: Und auch unser Hörer Paul Magowski fragte uns vor kurzem in einem Brief:

M: "Welche Armbanduhren sind in China Markenuhren?"

F: Ja, liebe Hörer und liebe Herren Spiegelberg und Magowski, diese Frage nach der Uhrenproduktion in China beantworten wir gerne. Und heute möchten wir hier im Hörerbriefkasten auf dieses Thema eingehen. Zuerst möchten wir die Entwicklungsgeschichte der Uhren erzählen.

M: Ja. Unsere Vorfahren konnten in Urzeiten früher nur Tag und Nacht unterscheiden. Später benutzten die Menschen den Gnomon, die Sonnenuhr, um die Zeit zu bestimmen. Die richtige Uhr trat nach der Mitte des 13. Jahrhunderts auf. 1270 gab es im Norden Italiens und im Süden von Deutschland die frühen Maschinenuhren. Sie konnten jede Stunde automatisch Zeit anzeigen. Im darauffolgenden Jahrhundert wurden diese Uhren in verschiedene Länder Europas verbreitet. Im 16. Jahrhundert erschienen die ersten Taschenuhren und es bildete sich die Gilde der Uhrmacher. Erst im 19. Jahrhundert kamen Armbanduhren auf. Vor gut 50 Jahren schließlich waren Quarzuhren der Renner, später noch folgten Digitaluhren.

F: Ja, genau. Vor dem 14. Jahrhundert benutzte man in Europa für die Zeitmessung hauptsächlich die Sonnenuhr. Aber in China schenkte man damals schon große Aufmerksamkeit der Wasseruhr. Sie hatte sich seinerzeit schon zu einer Kultur entwickelt. Der Grundsatz der Wasseruhr ist Zeitmessen durch tropfendes Wasser in markierte Gefäße. Später dann erfand man eine andere Art der Maschinenuhr, deren Triebkraft feiner Sand war. Dies kann als die erste Blütezeit der chinesischen Uhrenindustrie bezeichnet werden. In den mehr als 200 Jahren vom Anfang des 17. Jahrhunderts bis zum Opiumkrieg 1848 trat die Entwicklung der chinesischen Uhrenindustrie in die zweite Blütezeit ein. Aber aus dem Grund des herunterkommenden feudalen Systems und der Aggression des Imperialismus war diese Blütezeit auch schnell wieder vorbei.

M: Ja. Die ältesten von Europa nach China gebrachten Uhren stammten im 16. Jahrhundert von Missionaren des Jesuitenordens. 1582 wurde die erste westliche Uhr nach China eingeführt. 1601 kam der Pfarrer Matteo Rici nach China. Er hat dem chinesischen Kaiser eine Eisenuhr als Tribut entrichtet. Die westlichen Uhren wurden in China bestaunt und bewundert. Nach dem 17. Jahrhundert bildete sich in China der Berufszweig der Uhrmacher, die selbständig Uhren herstellten. Die Uhrmacher-Werkstätten im chinesischen Kaiserhof wurden zur Zeit des Qianlong-Kaisers (1736-1795) gegründet. Es gab damals mehr als 100 chinesische Uhrmacher. Bis zum 18. Jahrhundert waren alle Uhren im chinesischen Kaiserhof regelrechte Kunstwerke, sehr fein, eingelegt mit Gold und prächtigen Edelsteinen. Sie alle waren fast ohne Ausnahme von Ausländern den chinesischen Kaisern als Geschenke überreicht worden. Danach hat sich die westliche Technik zur Uhrenherstellung in China rasch verbreitet.

F: Ja. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die kunstvolle Projektierung, die Schönheit und die wertvolle Dekoration der westlichen Uhren die Chinesen fasziniert haben. Solche wertvollen Geschenke wurden vom chinesischen Kaiserhof als Juwelen und Schmuck betrachtet. Nun sprechen wir etwas über die Nanjing-Uhr. Mit den Nanjing-Uhren sind die während der Qing-Dynastie in Nanjing hergestellten kunsthandwerklichen Uhren gemeint. Außer dem Uhrwerk in den Uhren sind alle anderen Materialien aus Rotholz hergestellt worden. Alle Einzelteile der Nanjing-Uhren wurden von chinesischen Uhrmachern selbst erfunden und hergestellt. Die Nanjing-Uhren sind sehr fein und elegant. Sie wurden meistens in Empfangshallen zur Schau gestellt. In Shanghai gibt es jetzt noch ein Sammlungshaus für Nanjing-Uhren. Darin werden mehr als 80 verschiedene Nanjing-Uhren ausgestellt.

M: Ja. Nun sprechen wir etwas über die Uhrenindustrie der VR China. Eben haben wir gesagt, dass von Anfang des 17. Jahrhunderts bis zum Opiumkrieg die zweite Blütezeit der chinesischen Uhrenindustrie stattfand. Mit der Gründung der VR China trat die chinesische Uhrenindustrie in die dritte Blütezeit ein. Die Technik für die Uhrenproduktion entwickelt sich relativ schnell. Seit über 50 Jahren entwickelt sich die chinesische Armbanduhrenindustrie stets kontinuierlich. 1955 kam die erste chinesische Armbanduhr in Tianjin zur Welt. Es wurden nacheinander in einigen Industriestädten Uhrenfabriken gegründet, zum Beispiel in Shanghai, Beijing, Tianjin, Guangzhou, Nanjing, Xi'an, Shijiazhuang, Qingdao und in weiteren Städten. Damals wurden in diesen Fabriken Uhren maschinell produziert. Es gab viele Markenuhren, wie zum Beispiel die von Shanghai produzierten Markenuhren "Shanghai" und "Baoshihua", die von Beijing produzierte Markenuhr "Hauptstadt" und die von Tianjin produzierte Markenuhr "Dongfeng". Diese Uhren sind heute Zeugen für die Entwicklung der chinesischen Armbanduhrenindustrie. Sie haben heute einen großen Sammlerwert.

F: Ja, genau. Heute gibt es in vielen chinesischen Städten wie Shenzhen, Zhuhai, Tianjin, Shanghai, Guangzhou, Fuzhou, Hangzhou, Ningbo, Yantai Gesellschaften der Uhrenindustrie. Uhrenfabriken gibt es in China sogar einige hundert. Man trägt heute in China gern eine Quarzuhr. Es gibt derzeit in China viele Markenuhren, darunter sind "Fiyta", "Ebohr", "Rossini" und "Tianwang", die vier bekanntesten Armbanduhren in China. "Fiyta", "Ebohr" und "Tianwang" werden in Shenzhen hergestellt, und die "Rossini"-Uhr wird in Zhuhai in der Provinz Guangdong hergestellt. Die "Fiyta"-Uhr wird als "König der chinesischen Uhren" bezeichnet. Die anderen drei Marken werden auch durch ihre Qualität, Design und Eigenschaften von chinesischen Verbrauchern sehr geschätzt.

M: Ja, liebe Hörer, 1955 wurde die erste chinesische Armbanduhr von der Hai'ou-Armbanduhren-Gesellschaft in Tianjin hergestellt. Deshalb können wir sagen, dass Tianjin die Wiege der chinesischen Armbanduhrenindustrie ist. Vor 1998 produzierte die Hai'ou-Gesellschaft hauptsächlich die selbst projektierten Quarzuhren. Dann hat die Gesellschaft eine Reform durchgeführt und die Struktur der Produkte reguliert, um besser auf dem Uhrenmarkt präsent zu sein.

F: Ja, die Hai'ou-Gesellschaft sucht in der Technik und im Absatz völlig neue Wege. Sie hat die modernste Technik aus der Schweiz eingeführt und neue Produkte entwickelt. Außerdem hat sie noch drei eigene Absatzbasen gegründet. Die von der Hai'ou-Gesellschaft produzierten Armbanduhren "Hai'ou" und "Xige" wurden die bekanntesten Markenuhren in China.

M: Ja, soviel, liebe Hörer, zur Uhrenproduktion in China und zu den Fragen unserer Hörer Günter Spiegelberg und Paul Magowski.

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