Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

1 977 Lehrer in Shenyang gewechselt
   2006-09-29 15:02:18    cri
Vor Beginn des neuen Schuljahres spielten 1 977 Lehrer aus 254 Grund- und Mittelschulen in Shenyang sozusagen "Bäumchen, wechsel Dich". Sie haben auf Geheiß der zuständigen Behörde ihre bisherige Anstellungsschule verlassen und unterrichten nun in einer anderen Schule. Es handelte sich dabei um die bisher größte Versetzungsaktion von Lehrkräften verschiedener Schulen in der nordostchinesischen Großstadt. Damit will die lokale Bildungsbehörde die Grund- und Mittelschulbildung weiter in Richtung einer ausgewogenen und gleichen Bildung für alle Schüler der Stadt fördern.

Als das neue Schuljahr begann, schauten die Schulkinder der 96. Mittelschule in Shenyang gleich in neue Lehrergesichter. Zwölf neue Lehrer aus anderen Mittelschulen unterrichten nun an ihrer Schule.

Die Physiklehrerin Li Li verfügt über das vom Staat anerkannte Fachniveau der ersten Stufe. Sie unterrichtete früher in einer Mittelschule, wo sowohl die Lehrqualität als auch die Unterrichtsbedingungen relativ gut waren. Zugleich war sie Leiterin in ihrem Fachgebiet. Nun wechselte sie in die 96. Mittelschule, die früher von einer Fabrik betrieben wurde und noch heute, was Unterricht und Lernmethode betrifft, auf recht schwachen Füßen steht.

Der Leiter der 96. Mittelschule in Shenyang heißt Zhang Zhihong. Er sagt uns:

"Schüler mit guten Leistungen möchten normalerweise bisher nicht in unserer Schule lernen. Selbst die Lehrer unserer Schule schicken ihre Kinder in andere Schulen."

Jahrelange Erfahrung zeigt, dass in Grund- und Mittelschulen, in denen es gute und sehr gute Lehrbedingungen gibt, sich auch im Laufe der Zeit bessere Lehrerinnen und Lehrer einfinden. Dies wiederum ist der Hauptgrund, dass die Eltern für ihre Kinder gerne eine solche ideale Schule auswählen. Die jetzige angewandte Methode der lokalen Bildungsbehörde sorgt in dieser Hinsicht gewissermaßen für einen Ausgleich. Durch eine Umverteilung der Lehrkräfte in den verschiedenen Grund- und Mittelschulen soll der unausgewogene Zustand der Bildungsressourcen verändert werden. Aus diesem Grunde also hat man vor Beginn des neuen Semesters die Lehrkräfte umverteilt. Es handelt sich zunächst um einen Versuch, der in fünf Stadtbezirken stattfindet. Insgesamt 1 977 Grund- und Mittelschullehrer haben die Schulen gewechselt. Das macht einen über 15-prozentigen Anteil des gesamten Lehrkörpers der Stadt aus. Mehr als dreißig Prozent des ausgetauschten Lehrpersonals besitzt das Fachniveau der ersten beziehungsweise höchsten Stufe.

Li Qiang ist nun Lehrer an der Shenyanger Mittelschule Nr. 126. Seine neue Tätigkeit hält er für eine echte neue Herausforderung.

"Wir haben Schulen, in denen es bessere Bedingungen gibt, verlassen und arbeiten nun in Schulen mit schwächerer Basis. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass manche Schüler hier im Vergleich zu den Schülern, die wir früher unterrichteten, nicht so gute Leistungen aufweisen. Sie haben durch die ganzen Umstände hier schlechtere Lernmöglichkeiten gehabt. Also diesen Problemen hier muss zu Leibe gerückt werden, und das Ganze ist für mich eine spannende Herausforderung."

Damit die gewünschten Verbesserungen auch greifen können, werden die Lehrer, die versetzt worden sind, sechs Jahre lang ihr neues Tätigkeitsfeld beackern. Von "kurzfristig", wie es bisher ab und zu üblich war, kann also keine Rede sein.

Wichtig ist zudem auch, dass die Lehrerinnen und Lehrer, egal in welchen Schulen sie arbeiten, grundsätzlich gleiche Löhne bekommen, wenn ihr anerkanntes Fachniveau auf der gleichen Stufe steht.

Li Mengling ist Leiterin des lokalen Bildungsamtes in Shenyang. Sie bezeichnet diese Maßnahme als eine kühne Pioniertat, auch landesweit gesehen:

"Wenn ein Lehrer an eine andere Schulen wechselt, muss seine Personalakten der neuen Schule übergeben werden. Dies kann man als eine kühne Tat im Bildungsbereich bezeichnen. Die Lehrerinnen und Lehrer sollen nicht einer einzelnen Schulen gehören, sondern sie sollen dem ganzen Bildungssystem und der ganzen Gesellschaft zur Verfügung stehen. Wir stellen uns das so vor, dass wir innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre alle Lehrkräfte unserer Stadt auswechseln, das heißt, sie an anderen Schulen beschäftigen."

Experten glauben, ein derartiges Wechseln von Schullehrern dient auch einem intensiven Austausch von Schulkulturen beziehungsweise Bildungsideen und -methoden.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)