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Der Geopark Funiushan in Henan
   2006-09-26 10:23:51    cri
Das Funiushan-Gebirge in der Nähe der Stadt Nanyang in der zentralchinesischen Provinz Henan geriet vor einigen Jahren in die Schlagzeilen. Dort entdeckten Wissenschaftler Fossilien von Dinosaurier-Eiern. Für Geologen ist das Gebirge für die Erforschung der Bewegungen der Erdkruste vor Millionen von Jahren von großer Bedeutung. Das Funiushan-Gebirge ist ein wichtiger Teil der Qinling-Gebirgskette, die eine geologische Grenze zwischen Nord- und Südchina bildet. Das Qinling-Gebirge ist eines der vier wichtigsten Faltengebirge der Welt.

Unser Reisebegleiter Zheng Zhanpo erklärt uns, warum das Funiushan-Gebirge für Wissenschaftler ein begehrtes Forschungsobjekt ist:

"An der geologischen Formation des Funiushan-Gebirges kann man den gesamten Entwicklungsprozess des Qinling-Gebirges erkennen. Durch intensive Forschungen lässt die Bildung des Qinling-Gebirges erklären und die Entwicklung der eurasischen Platte besser verstehen."

Nach Angaben von Zheng Zhanpo ist die Fauna und Flora im Gebirge für die biologische Forschung von großer Wichtigkeit. Das Gebirge bildet die nördliche Grenze der subtropischen Zone. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen bei 15 Grad Celsius. Und pro Jahr fallen hier zwischen 800 und 1200 Millimeter Niederschläge. Baotianman - ein Teil des Gebirges ist zu 90 Prozent mit Urwald bedeckt. Das Wald-Öko-System in Baotianman ist intakt und gut erhalten.

Die riesigen Tiere, die vor Millionen Jahren die Erde dominierten, haben im Geopark Funiushan ihre Spuren hinterlassen. Hier wurden vor etwa 20 Jahren Fossilien von Dinosaurier-Eiern entdeckt. Das war damals eine große Sensation. Etwa die Hälfte aller in China entdeckten Dinosaurier-Eier stammen aus diesem Gebirge. Die Menge entspricht einem Drittel aller in der ganzen Welt gefundenen Dinosaurier-Eier.

Das Funiushan-Gebirge ist nicht nur für Wissenschaftler ein attraktives Ziel. Auch Touristen können hier viele Kulturdenkmäler besichtigen. Ein Beispiel dafür ist der buddhistische Xiangyan-Tempel, der tief in das Gebirge hineingebaut wurde. In der Tempelanlage stehen neben den hohen Hallen alte Zypressen und Bambushaine. Unser Reisebegleiter Zheng Zhanpo erzählt uns von der Geschichte des Tempels:

"Der Xiangyan-Tempel hat eine 1300 Jahre lange Geschichte. Er wurde in der Tang-Dynastie erbaut. In seiner Blütenzeit standen in der Tempelanlage mehr als 470 Hallen und Räume. Der Tang-Kaiser Li Yu erklärte den Xiangyan-Tempel zum kaiserlichen Tempel. Vor 1200 Jahren verbrachte der Kaiser Li Chen sieben Jahre in diesem Tempel."

Zentralchina war in der Geschichte oft Schauplatz blutiger Schlachten. Verschiedene Truppen rangen hart um die Kontrolle über dieses Gebiet. Der Tempel Xiangyan hat alle Kriegswirren überlebt. Mit dem Bau eines Stausees im Jahre 1978 versank ein Teil des Klosters für immer in den Fluten. Die wichtigsten Gebäude wie die Haupthalle, das steinerne Ehrentor und der Turm zum Aufbewahren der Sutren sind aber heute noch in gutem Zustand. Besonders die Wandmalerei in der Haupthalle ist von hohem künstlerischem Wert.

In der Region um das Funiushan-Gebirge lebten einige Persönlichkeiten, die großen Einfluss auf die chinesische Geschichte hatten.

Der große Stratege Zhuge Liang lebte hier vor rund 1800 Jahren in einer gemütlichen Hütte, bevor er vom König des Staates Shu nach Südwestchina eingeladen wurde. Seit seinem Tod wird Zhuge Liang als ein Symbol für Weisheit und Treue angesehen, und das noch bis heute. An der Stelle seiner kleinen Hütte wurde ein Ehrentempel für ihn errichtet, den uns unser Reisebegleiter Zheng Zhanpo beschreibt:

"Der Ehrentempel für Zhuge Liang stammt noch aus der Zeit der Yuan-Dynastie vor etwa 700 Jahren. Seitdem wurde der Tempel mehrmals ausgebaut. Im Großen und Ganzen ließ man aber die Planung und die Struktur des Tempels aus der Yuan-Zeit unangetastet. Zhuge Liang war eine legendäre Figur in der chinesischen Geschichte und hat für längere Zeit im Gebirge in Nanyang gelebt. Deshalb haben Menschen in Nanyang großen Respekt vor ihm."

In der Nähe des Funiushan-Gebirges lebten auch der Wissenschafter Zhang Heng und der Arzt Zhang Zhongjing.

Der Wissenschaftler Zhang Heng wurde in die Zeit der Östlichen Han-Dynastie vor 1900 Jahren hineingeboren. In seiner Jugend zeigte Zhang Heng großes Interesse für Literatur und Geschichte. Im Alter von 34 Jahren entschied er sich für Studien der Philosophie und der Naturwissenschaften. Seine größten Erfindungen sind der Himmelsglobus, ein Erdbebenmelder und das erste chinesische Anemoskop (ein meteorologisches Messinstrument). Im Geopark Funiushan kann man heute das Grab des großen Wissenschaftlers besichtigen.

Der Arzt Zhang Zhongjing lebte gegen Ende der Östlichen Han-Dynastie, also zu etwas späterer Zeit als der Wissenschaftler Zhang Heng. Zhang Zhongjing war ein einflussreicher Mediziner. Für seine Forschung sammelte er fleißig Arznei-Rezepte. Die von ihm erarbeiteten Theorien stellten die Weichen für die traditionelle chinesische Medizin.

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