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Die chinesischen Münzen
   2006-09-25 11:08:05    cri
F: Herzlich willkommen zu unserem Fragenblock "Sie fragen, wir antworten". Liebe Hörer, heute möchten wir zuerst den Wunsch unserer Hörer Engelbert Borkner aus Hildesheim und Heinz-Jürgen Wolf aus München erfüllen, die sich beide für das Thema chinesische Münzen interessieren. Herr Borkner schrieb uns vor kurzem in einem Brief:

M: "Heute möchte ich mal etwas über die chinesischen Münzen erfahren. Werden sie in China zentral an einem Ort geprägt oder gibt es mehrere Prägeanstalten? Welches ist der kleinste und welches der größte Nennwert. Wie sieht es mit Sondermünzen aus? Werden sie in größeren Auflagen geprägt und kann sie jeder Chinese kaufen?"

F: Und auch unser Hörer Heinz-Jürgen Wolf fragte uns vor kurzem in einem Brief:

M: "Wäre es möglich, einmal über alte und moderne chinesische Münzen zu berichten? Es gäbe hierfür sicherlich eine große Resonanz."

F: Ja, liebe Hörer und liebe Herren Borkner und Wolf, diese Frage nach chinesischen Münzen beantworten wir gerne. Das ist wirklich ein interessantes Thema, auf das wir heute eingehen möchten. Zuerst möchten wir etwas über die Geschichte der chinesischen Münzen erzählen.

M: Ja. Das Prägen der chinesischen Silbermünzen hat eine lange Geschichte. Vor der Qing-Dynastie (1644-1911) wurden Silbermünzen nur als Belohnung oder für den Sparstrumpf benutzt. Sie konnten damals noch nicht offiziell zirkulieren. Die ältesten offiziell in die Zirkulation eintretenden Silbermünzen in China waren die im Jahre 1792 in der Qing-Dynastie geprägten "Qian Long Bao Zang". Dazu gehörten drei verschiedene Nennwerte. Dieser Satz Silbermünzen wurde seinerzeit manuell hergestellt.

F: Ja, Vor dem 19. Jahrhundert bestand das Herstellungsverfahren chinesischer Silbermünzen hauptsächlich aus Handarbeit, später auch durch das Gießen in entsprechende Formen. Dann im 19. Jahrhundert war die Maschinenindustrie der verschiedenen Länder in der Welt in eine Blütezeit eingetreten. Maschinell hergestellte Münzen hielten dann auch in China Einzug. Im Jahre 1884 in der Qing-Dynastie waren die mit moderner Technologie hergestellten Silbermünzen "Ji Lin Chang Ping" in China gefragt. Sie gelten als die am frühesten maschinell geprägten Silbermünzen Chinas. Zu diesem Satz Silbermünzen gehören insgesamt fünf Münzen verschiedener Nennwerte. Auf der Vorderseite ist das Design eines Geburtstagsglückwunsches, nämlich das Abbild von zwei Drachen. Und auf der Rückseite ist das Design von Moire. Diese Silbermünzen wurden aber von der Qing-Dynastie zur Zirkulation nicht zugelassen. Es gab nur wenige im Volk, die diese Münzen besaßen. Deshalb sind sie heute sehr wertvoll.

M: Ja. Ende der Qing-Dynastie wurden in vielen Provinzen Chinas Silbermünzen maschinell geprägt. Auf die Rückseite vieler Silbermünzen wurde das Design von sich windenden Drachen geprägt. Das heißt im Volksmund "Long Yang" - "chinesischer Drachendollar". Der in der Provinz Guangdong geprägte "Long Yang" ist der älteste chinesische Drachendollar. Die Qing-Regierung hatte im Jahre 1889 genehmigt, dass das Amt für Silbermünzen von Guangdong derartige "Long Yang" prägte. Diese Silbermünzen gab es in insgesamt fünf Nennwerten. Sie sind die ältesten Silbermünzen mit dem Design von sich windenden Drachen in China. Später waren sie in China weit in die Geldzirkulation eingetreten.

F: Ja. Im Jahre 1900 wurde der erste Satz Kupfermünzen in der Provinz Guangdong geprägt. Er hießt "Guang Xu Yuan Bao" - "Silberbarren Guang Xu". Später reproduzierten viele andere Provinzen auch die Guangdong-Kupfermünzen. Sie alle sahen sich ziemlich ähnlich.

M: Ja. In der Qing-Dynastie (1644-1911) flossen indische Rupien in großer Menge nach China. Dadurch wurde die Wirtschaft im südwestchinesischen Grenzland beeinträchtigt. Um die indischen Rupien zu boykottieren, beschloss die Qing-Regierung, so genannte Sichuan-Rupien zu prägen. Es gab von diesen Münzen drei Nennwerte. Auf der Vorderseite der Sichuan-Rupie wurde das Portrait des Qing-Kaisers Guangxu geprägt. Es handelt sich um die ältesten Silbermünzen in China, die mit einem menschlichen Abbild geprägt sind. Und diese Münzen sind auch die einzigen in die Zirkulation eingetretene Währung mit dem Porträt eines Kaisers.

F: Ja, liebe Hörer, wir haben etwas über die alten chinesischen Münzen erzählt. Jetzt möchten wir über die modernen chinesischen Münzen sprechen. Die chinesischen Umlaufmünzen werden natürlich in China geprägt. In China gibt es eine Hauptverwaltung für Geldscheindruck und Münzprägung. Dazu gehören 22 Groß- oder mittelgroße Betriebe sowie ein Technikzentrum. Diese Geldschein- oder Münzanstalten gibt es überall im Land. Zum Beispiel gibt es in den Städten Beijing, Shanghai, Xi'an, Chengdu, Shijiazhuang, Nanjing, Shenyang und in anderen mehr Fabriken, die Geldscheine drucken oder Münzen prägen. Das heißt, die chinesischen Münzen werden jetzt in vielen Münzprägeanstalten an verschiedenen Orten Chinas geprägt. Der kleinste Nennwert der chinesischen Münzen ist 1 Fen, und der größte Nennwert ist 1 Yuan. Außerdem gibt es noch die Münzen von 2 Fen, 5 Fen, 10 Fen und 50 Fen.

M: Genau. Nun erzählen wir noch etwas über chinesische Sondermünzen. Aus vielen Anlässen, zum Beispiel an manchen Gedenktagen oder bei Sonderveranstaltungen, gibt die chinesische Volksbank in ihrer Funktion als chinesische Notenbank Sondermünzen heraus. Zum Beispiel wurde im Juni dieses Jahres ein Satz Gold- und Silbermünzen "Qinghai-Tibet-Eisenbahn" herausgegeben, um der Eröffnung dieser Verkehrsverbindung zu gedenken. Im Jahr 1999 wurde eine Goldmünze zum "50jährigen Bestehen der Volksrepublik China" herausgegeben. Außerdem wurden in den vergangenen Jahren regelmäßig Sondermünzen herausgegeben, die unter anderem die Themen Pandabär, Rückkehr von Hongkong und Macao, Weltkulturerbe, Schatzinsel Taiwan und Asienspiele zum Inhalt hatten. Neulich wurden zwei Gedenkmünzensets zu den Olympischen Spielen 2008 in Beijing herausgegeben: ein kleines, bestehend aus zwei Münzen aus gewöhnlichen Legierungen und ein großes, das sechs Münzen aus Gold und Silber enthält. In den kommenden zwei Jahren sollen zwei weitere Reihen von Olympia-Gedenkmünzen geprägt werden.

F: Ja. Die von der chinesischen Hauptverwaltung für Goldmünzen und der Hauptverwaltung für Geldscheindruck und Münzprägung herausgegebenen Sondermünzen sind maßgeblich und haben einen hohen Sammelwert. Natürlich kann sie jeder Chinese kaufen, wenn er sie sich leisten kann.

M: Ja, soviel, liebe Hörer, zum Thema "chinesische Münzen" und zu den Fragen unserer Hörer Engelbert Borkner und Heinz-Jürgen Wolf.

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