Die kasachische Nationalität in Xinjiang nennt man auch die "Nationalität auf dem Pferdrücken". Die Kasachen selber bezeichnen ihre herausragenden Persönlichkeiten als "Adler". Unsere heutige Hauptperson - der Polizist Asihaer Jahefu im Kasachischen Autonomen Bezirk Yili in Xinjiang, ist solch ein "Adler" im Herzen der dort lebenden Kasachen.
Der über 30 Jahre alte Asihaer Jahefu ist heute Leiter der Polizeistation in der Gemeinde Areletuobie im Kreis Xinyuan, der zu dem Kasachischen Autonomen Bezirk Yili in Xinjiang gehört. Nach seinem Studium vor acht Jahren hat er begonnen, als Polizist zu arbeiten.
In diesen acht Jahren hat Asihaer die Einwohner in seinem Revier immer besser kennen gelernt. Das Verhältnis zu ihnen wurde stets besser, und schließlich war die Vertrauensbasis so, als wenn die Bewohner seine eigenen Verwandten wären. Als er dann Leiter der Polizeistation in der Gemeinde Xiaoerbulake war, besuchte Asihaer oft ein altes Bauern-Ehepaar, das in der Nähe der Polizeistation wohnt. Das Ehepaar hat einen behinderten Sohn und führt ein armes und schwieriges Leben. Eines Nachts wurde die Frau sehr krank, sie litt an akuter Blinddammentzündung. Als Asihaer davon erfuhr, bugsierte er die alte Frau auf seinen Rücken und trug sie eiligst ins Krankenhaus. Durch dieses herzhafte Zugreifen konnte die Frau rechtzeitig operiert werden und wurde dann auch wieder völlig gesund.
Als Polizist hasst Asihaer Verbrecher wie die Pest. Im März 2004 floh ein Verbrecher, nachdem er einen Mord begangen hatte, ins schneebedeckte Gebirge. Asihaier und seine Kollegen suchten nach dem Verbrecher. Diese Suche gestaltete sich schwierig und war voller Gefahren, denn jederzeit hätte eine Lawine abgehen und die Suchmannschaft begraben können. Nach fünf Tagen endlich hatte die Suche Erfolg, der Verbrecher wurde aufgespürt und verhaftet. Asihaer sagt:
"Was uns Polizisten eine Freude bereitet, ist, ein Verbrechen aufzuklären und den Verbrecher festzunehmen. Am 25. Juni 2005 wurde jemand getötet. Das Ministerium für öffentliche Sicherheit fordert von uns, dass wir in solchen Fällen den Mörder finden müssen. Wir standen damals unter großem Druck. Sieben Tage und sieben Nächte waren vergangen, bis wir schließlich den Mörder verhaften konnten. Wir freuten uns sehr darüber."
Seit Juli 2004 ist Asihaer Leiter der Polizeistation in der Gemeinde Areletuobie. Er verteilte an alle Bewohner in seinen Verwaltungsgebieten mehr als 3.000 Visitenkarten, auf denen seine Handy-Nummer und die Notrufnummer seiner Polizeistation vermerkt sind. Dadurch waren die Bewohner in die Lage versetzt, bei Notfällen rechtzeitig Hilferufe abzusetzen. Außerdem besuchte Asihaer wohl alle Familien, sogar einzelne Hirtenfamilien im Gebirge, um ihre Lebenssituation kennen zu lernen und Vertrauen aufzubauen. Dank der Anstrengungen von Asihaer und seiner Kollegen ist die öffentliche Sicherheit und Ordnung in der Gemeinde Areletuobie von Tag zu Tag besser geworden. Dazu sagt ein dort lebender Hirte:
"Viele kasachische Bewohner und auch die Bewohner der Han-Nationalität sagen, dass die öffentliche Sicherheit in der Gemeinde viel besser geworden ist, nachdem Asihaer hierher gekommen ist. Das ist zweifellos der Arbeit von Asihaer zu verdanken."
Der Viehmarkt in der Gemeinde Areletuobie ist sehr bekannt in dieser Region. Allerdings wurde hier in der Vergangenheit oft Vieh verkauft, das in den Nachbargemeinden gestohlen war. Ma Zhongyi, ein alter Mann der Hui-Nationalität aus der Gemeinde erinnert sich:
"Früher sagten die Einheimischen hier oft, dass man tagsüber schlafen und nachts wachen muss, um dem Viehdiebstahl nachts vorzubeugen. Die Polizei hatte zwar einige Maßnahmen ergriffen, aber die halfen so gut wie gar nicht. Als Asihaer kam, dachte ich damals, dass er noch recht jung ist und sicher nichts für uns tun kann."
Das Vieh wurde meist in der Nacht gestohlen. Deshalb legten sich Asihaer und seine Kollegen nachts auf einem Feld auf die Lauer ? in der Hoffnung, dass die Diebe ins Netz gehen. Sie nahmen vorher auch mit den Familien, deren Vieh gestohlen wurde, Kontakt auf, um möglichst viele Informationen zu erhalten. Dazu Asihaer:
"Die Einheimischen hatten damals ständig Angst und kamen aber kaum mit der Sprache heraus. Nachdem wir zwei Fälle gelöst hatten, begannen sie, uns langsam zu vertrauen. Sie lieferten uns dann rechtzeitig Anhaltspunkte, die für die Aufklärung des Viehdiebstahls sehr nützlich waren. Wenn man einen Fall lösen möcht, ist man meist auf die Hilfe der Einheimischen angewiesen."
Damals gab es einen Einheimischen namens Talihati, der seit langem von der Polizei verdächtigt wurde. Im Januar 2005 fiel auf, dass zwei Pferde unbekannter Herkunft sich bei Talihati aufhielten. Asihaer brachte Talihati in die Polizeistation und vernahm ihn. Talihati gestand schließlich den Diebstahl der zwei Pferde. Asihaer betrachtete dies Geständnis als gute Chance, um weiteren möglichen Diebstählen, die Talihati begangen haben könnte, auf den Grund zu gehen. Und tatsächlich: Durch Asihaers Hartnäckigkeit gab Talihati weiter Diebeszüge zu, die er mit einer ganzen Bande in der Vergangenheit unternommen hatte. In den nächsten Wochen und Monaten wurden 123 mutmaßliche Mitglieder der Diebesbande der hiesigen Region von der Polizei verhaftet. Dies hat den Alten der Hui-Nationalität Ma Zhongyi überzeugt. Er sagt weiter,
"Ehrlich gesagt, ich habe vorher nicht geglaubt, dass Asihaer so tüchtig ist. Er verhaftete die vielen Diebe hier. In diesem Jahr habe ich noch nicht gehört, dass irgendein Vieh in unserer Region gestohlen wurde."
Heute können die Einheimischen in der Gemeinde Areletuobie in der Nacht gut schlafen und brauchen sich keine Sorgen um ihr Vieh mehr zu machen. Die öffentliche Sicherheit ist von Tag zu Tag besser geworden. Das Leben der Einheimischen ist wie gewünscht stabiler, sicherer und harmonischer geworden.
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