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Experten plädieren für Ausbau wirtschaftlicher Zusammenarbeit Chinas und der EU
   2006-09-20 10:40:31    cri
Unternehmer, Politiker und Wirtschaftsexperten haben vor Kurzem auf dem chinesisch-europäischen Wirtschaftsgipfel "The Hamburg Summit: China meets Europa" die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Seiten gewürdigt. Sie plädieren für einen Ausbau der bestehenden Zusammenarbeit Chinas und Europas, da sie gegenseitig Nutzen bringen.

Die EU hat im vergangenen Jahr die USA als wichtigster Handelspartner Chinas abgelöst. Das erklärte der Vorsitzende des chinesischen Industrieverbandes CFIE, Xu Kuangdi, bei der Eröffnung des Wirtschaftskongresses "The Hamburg Summit: China meets Europe". Das chinesisch-europäische Handelsvolumen habe mit 217,3 Mrd. US-Dollar um 5,7 Mrd. US-Dollar über dem chinesisch-amerikanischen gelegen. Die EU sei mit Unternehmen wie Airbus, Siemens, Nokia und Volkswagen außerdem der viertwichtigste Investor und der wichtigste Technologie-Lieferant für China.

Seit Jahren laufen die Investitionen jedoch nicht mehr auf der Einbahnstraße. Nach statistischen Angaben haben bis heute über 600 chinesische Unternehmen in Deutschland investiert; das sind gut 10 Prozent der gesamten Investitionen chinesischer Unternehmen im Ausland. Xu Kuangdi geht davon dass, dass sich der gute Trend auch in kommenden Jahren fortsetze.

Xu nannte überdies jedoch einige Hürden für mehr chinesische Investitionen in der EU. Dazu zählen die von Staat zu Staat unterschiedlichen und komplizierten Rechtssysteme und die hohe Steuerlast für Existenzgründer.

Der chinesisch-europäische Wirtschaftsgipfel in Hamburg wurde vom chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao eröffnet. Er war mit drei Ministern und einer hundertköpfigen Delegation in Hamburg eingetroffen. Für die Hamburger Wirtschaft sei es eine besondere Ehre, zum diesjährigen Hamburg Summit Wen Jiabao begrüßen zu können, sagte Handelskammer-Präsident Dr. Karl-Joachim Dreyer beim Eröffnungsbankett der Konferenz im Hamburger Rathaus. "Die Wirtschaft wird Sie und Ihr Land bei seiner weiteren Entwicklung nach Kräften unterstützen. Dabei wollen wir uns auf den Abbau der Handelsbarrieren zwischen Europa und China konzentrieren." Dreyer betonte in Anwesenheit vom deutschen Bundeswirtschaftsminister Michael Glos und Altbundeskanzler Helmut Schmidt ausdrücklich die überragende Bedeutung der Beziehungen für die Hamburger Wirtschaft: In Hamburg würden mehr als 2 Mio. Container allein im Chinaverkehr umgeschlagen. Das seien rund 20 Prozent aller Container, die zwischen Europa und China verschifft würden. Der Präsident und Vorstandssprecher der Haspa, Deutschlands größter Sparkasse, sagte wörtlich: "Würde man diese Container aneinander reihen, so entspräche dies der Strecke Hamburg-Shanghai."

Altkanzler Helmut Schmidt sagte in seiner Rede: "Schon bald wird es 7000 Millionen Menschen geben! Moderne Transportmittel und Kommunikations-Technologie tragen enorm dazu bei, Entfernungen zu überwinden. Mein persönlicher Wunsch an unsere chinesischen Gäste: Lasst uns verstehen, dass wir Nachbarn sind!"

Auf der Abschlussveranstaltung des Wirtschaftskongresses "The Hamburg Summit: China Meets Europe" hat Altkanzler Helmut Kohl die EU dazu aufgerufen, China auf seinem Reformweg mit Respekt vor der großen chinesischen Kultur zu begleiten

Kohl würdigte den von der Handelskammer Hamburg bereits zum zweiten Mal ausgerichteten "Hamburg Summit" als wichtigen Beitrag zur Vertiefung der Beziehungen zwischen China und Europa und sprach sich dafür aus, diese Tradition fortzuführen.

Der Kongress-Vorsitzende des "Hamburg Summit", Handelskammer-Altpräsident Nikolaus W. Schües, plädierte in seiner Bilanz für eine strategische, gleichberechtigte Partnerschaft zwischen der EU und China. Die EU solle China bei seinem wirtschaftlichen Reformprozess und seinen Bemühungen um stabile soziale Verhältnisse unterstützen. Um die immer noch dominanten nationalen Interessen zurückzudrängen, müssten die Verhandlungen der Doha-Runde wieder aufgenommen werden.

Der Kongress endete nach drei Tagen intensiver Diskussionen zu verschiedenen Aspekten der chinesisch-europäischen Wirtschaftsbeziehungen. Teilgenommen haben daran mehr als 350 Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Schwerpunktthemen waren Transport und Logistik bzw. Energie und Umwelt. Neben Xu Kuangdi und Altbundeskanzler Helmut Kohl haben eine Vielzahl von Teilnehmern Vortrag gehalten. Darunter auch Singapurs Ex-Ministerpräsident Lee Kuan Yew, der ehemalige australische Ministerpräsident Robert Hawke, der Vorsitzende des Elektronikkonzerns Lenovo, Yang Yuanqing, sowie der ehemalige UN-Umweltdirektor Klaus Töpfer.

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