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Der Regisseur Xierzhati und sein Filmtraum
   2006-09-18 09:42:34    cri
Xinjiang ist bekannt für seine schönen Landschaften, für die vielfältigen nationalen Sitten und Gebräuche und für glänzende kulturelle, künstlerische Ressourcen. Dies hat viele Fernseh- und Filmregisseure angezogen. In den letzten Jahren haben die Filme, die auf die nationale Kultur in Xinjiang basieren und das Leben der dortigen nationalen Minderheiten zeigen, ein großes Echo im In- und Ausland hervorgerufen.

Im Mai 2006 wurde der Film "Liebeslieder in Turpan" aus Xinjiang vom Chinesischen Staatlichen Hauptamt für Radio, Film und Fernsehen als einer der drei chinesischen Filme, die an dem Filmfestival in Cannes teilnehmen, bestimmt. Dieser Film erzählt uns die Liebesgeschichten von drei Kindern eines Dorfsbürgermeisters in Turpan. Im Film wurden einige Liebeslieder aus Xinjiang eingebaut, die die Sitten und Gebräuche in Xinjiang perfekt präsentieren, wie etwa zum Beispiel das Lied "Nimm deine Kopfbedeckung ab". Das war der erste Film aus Xinjiang, der der Weltbühne gezeigt wurde. Der Regisseur dieses Films ist unsere heutige Hauptperson Xierzhati.

Xierzhati sagte, dass er viel von der nationalen Kultur in Xinjiang profitiert hat. Deshalb konnte er solch einen Film voller nationaler Besonderheiten drehen.

Im Jahr 1963 wurde Xierzhati in Urumqi geboren. Er war fünf Jahre alt, als ihn seine Mutter eines Tages mit ins Kino nahm. Damals sah er den Film "Die Rote Laterne", der die Kämpfe der Chinesen gegen die japanischen Aggressoren in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts zum Inhalt hat. Dieser Film hinterließ bei Xierzhati einen sehr tiefen Eindruck.

"Von Kindesbeinen an gehe ich gerne ins Kino. Bis heute habe ich den ersten Film, den ich sah, nicht vergessen. 'Die Rote Laterne' hatte mich tief beeindruckt. Ich malte damals die handelnden Personen des Films auf Papier. Später ließ ich mir eine Glatze schneiden, trug eine Brille, die ich aus Eisendraht herstellte und klebte mir einen Bart an. Ich fragte meine Mutter, ob ich auch so böse aussehe wie eine Figur in dem Film. Meine Mutter musste lachen. Ich fragte weiter, ob ich den Film noch einmal im Kino ansehen darf."

Aus seiner Liebe zum Malen und zum Film wurde Xierzhati später mit ausgezeichneten Leistungen von der Beijinger Filmakademie angenommen. Nach seinem Studium arbeitete er im Tianshan-Filmstudio in Xinjiang als Kunstdesign-Assistent. Dazu sagte er:

"Dass es große Unterschiede zwischen Theorien und Praxis gibt, habe ich von Anfang an gelernt. Nach meinem Studium arbeitete ich zwei Jahre im Tianshan-Filmstudio in Xinjiang als Kunstdesign-Assistent. Im Jahr 1987 wurde ein Film mit dem Titel 'Die Geschichte von Maimaity' gedreht. Der Kunstdesigner war plötzlich erkrankt. Deshalb musste ich alleine arbeiten. Der Filmregisseur und ich wählten gemeinsam die Filmkulissen aus. Später gewann dieser Film in China den Preis 'Goldener Hahn'."

Anfang der 90er Jahren ging es mit der Filmbranche in Xinjiang abwärts. Früher entstanden jährlich fünf oder sechs Filme im Tianshan-Filmstudio in Xinjiang. Plötzlich waren es nur ein Film oder höchstens zwei Filme jährlich. Angesichts dieser Situation war Xierzhati der Auffassung, dass Filme in Xinjiang auf ihre eigene Kultur basieren müssen. Nur so können sich Filme weiter entwickeln. Xierzhati beschloss, in seiner Freizeit Werbespots fürs Fernsehen, die die Sitten und Gebräuche in Xinjiang beinhalten, zu drehen, um eine gute Basis für seine spätere Karriere als Regisseur zu schaffen.

"Warum drehte ich die Werbespots? Nun, ich wollte später als Regisseur die Kamera begreifen. Meine Werbefilme hatten alle einen künstlerischen Touch. In etwa 30 Sekunden wurde eine Geschichte erzählt. Der Auftraggeber konnte davon profitieren, ich konnte bei der Gelegenheit meine Fähigkeiten weiter entwickeln."

Die von Xierzhati gedrehten Werbefilme zeigten die starken Besonderheiten von Xinjiang und gewannen viele Preise landesweit. Seine Spots waren nicht nur von Unternehmen in Xinjiang, sondern auch von Unternehmen in anderen Teilen Chinas und sogar von Unternehmen im Ausland anerkannt. Der Direktor des Tianshan-Filmstudios in Xinjiang, Zhang Yigang,sagte:

"Die Werbung von dem Yilitejiu-Schnaps, die von Xierzhati gedreht wurde, eröffnete eine neue Form der Fernsehwerbungen in Xinjiang. Seine Spots zeigten viele typische Besonderheiten, Pferde und schöne Landschaften in Xinjiang. Seine Orientierung war richtig und die Arbeit von Xierzhati im Bereich Werbung war ausgezeichnet."

Xierzhati hat reichliche Erfahrungen bei den Werbespots gesammelt. Warum hat er denn den Film"Liebeslieder in Turpan" gedreht? Xierzhati sagte, dass viele frühere Filme in Xinjiang inhaltslos und oberflächlich gedreht wurden und nur schwer die Zuschauer begeistern konnten. Er wollte seit langem einen Film herstellen, der die Tradition Xinjiangs zum Ausdruck bringt. Das Drehbuch von "Liebeslieder in Turpan" gefiel ihm auf Anhieb. Es spiegelte das vielfältige Musikschaffen und auch die Kunstschätze in Xinjiang wider. Das war eine gute Chance für ihn.

Im August 2005 war es in Turpan sehr heiß, die Temperaturen betrugen gut 45 Grad Cersus. Nach Mitternacht warteten Xierzhati und seine Kollegen draußen im Freien, um das ruhige Dorf im Morgengrauen zu filmen. Gegen Mittag mussten sie die Hitze ertragen. Trotz vieler Schwierigkeiten hatte Xierzhati mit seiner entschlossenen Beharrlichkeit und Liebe zum Film den Film schließlich im Kasten.

Nach einer Probevorführung waren die Zuschauer der Minoritäten dem Regisseur Xierzhati sehr dankbar. Sie sagten, dass er sie und ihr Leben sehr versteht. Sein Film vermittele wirklich ihre Geschichte und geheimsten Wünsche. Xierzhati vertritt die Meinung, dass alle Chinesen, egal welcher Nationalität sie angehören, es gemeinsam haben, nämlich ihr Gefühl durch Musik und Liebesgeschichten auszudrücken. Nur Werke voller nationaler Prägung haben auf der Weltbühne Bestand, so der Regisseur Xierzhati.

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