Wenn man in Zhongguancun die Tür der Forschungs- und Entwicklungsabteilung irgendeiner Firma aufschiebt, wird man stets überrascht sein, wie die Forscher verbissen und doch gelassen an den verschiedensten Forschungs- und Entwicklungsprojekten arbeiten, die auf höchstem Niveau im internationalen Vergleich angesiedelt sind.

Als unser Reporter das Unternehmen Hanwang Technology Co. Ltd. im wissenschaftlich-technischen Park Zhongguancun betrat, begrüßte ihn der Ingenieur Zhang Haopeng und bot eine kleine Exkursion durch das Unternehmen an. Er erläuterte, dass es zur Zeit auf dem Markt viele Handys gibt, in denen man chinesische Zeichen nicht durch Tastatur, sondern direkt schreiben und eingeben kann. Über 80 Prozent dieser Handys verwenden die High-Tech-Identifizierungstechnik, die von der Hanwang entwickelt wurde. Zhang Haopeng zeigte unserem Reporter noch die neueste Technik, die er mit seinen Kollegen entwickelte:

"Nehmen wir zum Beispiel diese Visitenkarte hier. Mit der integrierten Kamera des Handys wird sie abgelichtet, und das Bild wird dann ins Handy eingelesen. Durch unsere Identifizierungstechnik kann der Inhalt der Visitenkarte innerhalb von Sekunden identifiziert und ins Handy aufgenommen werden."

Diese Technik wurde im letzten Jahr von Hanwang selbständig entwickelt. Derzeit gibt es weltweit einige namhafte Mobilfunkanbieter, die an dieser Technik großes Interesse zeigen. Vor einigen Jahren hatte sich das Unternehmen Hanwang Technology in Zhongguancun niedergelassen. Hanwang Technology wurde als technologisch und innovativ positioniert. Doch hat Hanwang zu Beginn der Pionierarbeit Federn lassen müssen. Präsident Liu Yingjian erinnert sich daran und sagt:

"Wir hatten anfangs 43 Projekte gleichzeitig in Angriff genommen. Viele dieser Projekte mussten am Ende gekürzt werden oder gar abgebrochen werden. Einige Projekte haben uns zwar gefallen, aber nicht den Kunden. Andere wurden wegen zu hoher Kosten nach Fertigstellung nicht von den Kunden angenommen. So viele Projekte gleichzeitig durchzuführen, ist einfach ein Unding."

Das Management von Hanwang Technology hatte durch diverse Kalkulationen und Analysen alle ursprünglichen 43 Forschungs- und Entwicklungsprojekte auf den Prüfsand gestellt und die Geschichte schließlich auf sechs Projekte reduziert. Diese Maßnahme zeigte sich als erfolgreich, denn das Unternehmen war mit einem Schlag um 50 Prozent erfolgreicher als früher.

Wie das Unternehmen Hanwang Technology gibt es natürlich viele chinesische Unternehmen in Zhongguancun, die durch selbständige Innovationen erfolgreich sind. Der Vertreter des Verwaltungsausschusses des wissenschaftlich-technischen Parks Zhongguancun, Ren Zaiqi, erklärt, dass alle Unternehmen nach internationaler Regelung jährlich etwa fünf bis acht Prozent ihrer Umsatzvolumen in die Forschung und Entwicklung neuer Technologien stecken. Derzeit befinden sich im Park 17.000 Unternehmen. Ihre Investitionen in die Forschung und Entwicklung haben meist diesen Satz weit überschritten. Ren Zaiqi bestätigte, dass sich im letzten Jahr die Forschungs- und Entwicklungsmittel im Park auf über 22 Milliarden Yuan RMB beliefen:

"Zu den fortschrittlichen Techniken von Zhongguancun zählen die integrierte Schaltung und Endprodukte wie etwa Handys, MP3- und MP4-Player. Außerdem hat Zhongguancun im Bereich der Biopharma ebenfalls eine sehr starke technische Basis."

Wie zu erfahren war, wurde das Beijinger Unternehmen Kexing für Bioprodukte in Zhongguancun Marktführer im Bereich Biomedizin. Durch langjährige Bemühungen hat Yin Weidong und sein Team im Jahr 1999 erfolgreich den ersten Impfstoff gegen Hepatitis A entwickelt. So wurde streng nach internationalen Normen eine Basis zur Produktion des Impfstoffes aufgebaut. Zugleich wurde eine Plattform zur Forschung und Entwicklung verschiedener Impfstoffe geschaffen. Diese Plattform spielt im Prozess der Forschung und Entwicklung von SARS- und Vogelgrippe-Impfstoffen für die Menschen in China eine wichtige Rolle:

"Durch Forschung und Entwicklung des Impfstoffs Hepatitis A hat unser Team reichlich an Erfahrung gewonnen. Unsere technische Plattform wurde vervollständigt. Mit diesem Geist haben wir dann andere Impfstoffe entwickelt."

Die Forschungs- und Entwicklungsgruppe von Kexing hat in kürzester Zeit den weltweit ersten Impfstoff gegen die SARS-Epidemie entwickelt. Auch die Forschung und Entwicklung an einem Impfstoff gegen die Vogelgrippe für die Menschen hält mit dem international fortschrittlichen Stand Schritt.

Gemeinsame Erkenntnisse, einen Entwicklungsweg mit eigenständiger Innovation zu beschreiten, erzielten zahlreiche mittelständische und kleine Unternehmen. In den letzten Jahren hat der wissenschaftlich-technische Park Zhongguancun eine Menge von wissenschaftlichen Pionieren angezogen, die sich hauptsächlich aus Uni-Absolventen bestehen. Die Firma Beijing Huidian Science and Technology Development Co Ltd ist ein solches Unternehmen.

Huidian Science and Technology wurde von zehn Absolventen der Tsinghua Universität im Jahre 1998 gemeinsam gegründet. Am Anfang hat die Firma verschiedene Rückschläge einstecken müssen. Endlich aber im Jahr 2003 hat Huidian auf dem Softwaremarkt für Büro- und Verwaltungsautomatisierung seine Chance genutzt. Der Vorstandsvorsitzende Jiang Xiaodan sagt:

"Wir haben uns positioniert als Anbieter für Software im Bereich der Büro- und Verwaltungsautomatisierung. Zugleich haben wir auf der Basis mehrerer Studienfächer der Tsinhua-Universität entsprechende Forschungsinstitute eingerichtet, wobei das Huidian Kombi-Labor für Wissensmanagement und intelligenten Business außerordentlich gefragt ist."

Informationen zufolge erreichte der Umsatz von Huidian im vergangenen Jahr 100 Millionen Yuan RMB. Das Wachstum des Umsatzes in den letzten drei Jahren lag bei über 150 Prozent. Jiang Xiaodan teilte mit, dass derzeit ein Forschungs- und Entwicklungsmechanismus mit eigenständigem geistigen Eigentum entsteht. Er hat volles Vertrauen zur Entwicklung seiner Firma.