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Chinesische Betriebe setzen auf Markenstrategie
   2006-09-13 15:59:28    cri
Im Zuge der schnellen Entwicklung des Außenhandels finden heute immer mehr chinesische Produkte weltweite Anerkennung. Vielen chinesischen Unternehmern ist bewusst, dass eine starker Markenname für die Existenz und Entwicklung eines Unternehmens von großer Bedeutung ist. Sowohl in den herkömmlichen Herstellungsbranchen als auch im High-Tech-Sektor bemüht man sich in China, Markenprodukte zu entwickeln und auf dem Markt durchzusetzen.

Wenn man auf den schnellen Exportzuwachs blickt, ist die Schwachstelle der chinesischen Produzenten nur schwer zu übersehen. Chinesische Produkte sind weltweit kaum bekannt, sie besitzen keine starken Markennamen. Viele Unternehmen begnügen sich mit der vertraglich vereinbarten Verarbeitung ausländischer Markenprodukte. Um diese peinliche Situation zu verändern, versuchen derzeit zahlreiche chinesische Betriebe, die mittlerweile reichlich Kapital aufgebracht und Erfahrungen eingebracht haben, eigene Markenprodukte zu entwickeln.

Ein gutes Beispiel dafür liefert die Automobilindustrie. Hier handelt es sich um einen Markt, der von Anfang an fast ausschließlich von ausländischen Marken dominiert wurde. Die Situation hat sich erst in allerjüngster Zeit verändert mit der Präsenz einer Reihe von chinesischen Autoherstellern, etwa Cherry und Geely. Besonders hervorzuheben ist hier die Leistung von Cherry, dessen Mittelklasse-Wagen sich mittlerweile eine Marktposition im In- und Ausland gesichert hat. Bis Juli dieses Jahres machte Cherry bereits 70 Prozent des chinesischen Autoexports aus. Cherry-Produkte werden inzwischen in mehr als 40 Ländern und Gebieten verkauft. Zu erwähnen sind zudem die Cherry-Motoren, die seit Beginn dieses Jahres auf dem nordamerikanischen Markt ihre Liebhaber finden. Allein in den ersten sechs Monaten wurden in den USA mehre als 7.000 Cherry-Motoren verkauft.

Cherrys Vizepräsident Li Feng führt diese Erfolge seines Unternehmens vor allem auf die Innovation bei den eigenen Markenprodukten zurück:

"Wir hatten angefangen, Fahrzeuge mit kleinem Hubraum und preiswerte Autos zu bauen. Von diesem Ansatzpunkt an haben wir versucht, unsere Markenprodukte weiter zu optimieren und somit deren Image ständig zu erhöhen."

Das gute Geschäft von Cherry führt auch direkt zu wirtschaftlichem Boom in Wuhu, der Heimatstadt des chinesischen Autoherstellers. Seit der Firmengründung vor neun Jahren haben sich mittlerweile mehr als 230 Lieferanten der Autozubehör-Branche in der ostchinesischen Stadt angesiedelt. Im ersten Halbjahr haben Cherry und seine Zulieferer insgesamt 9,3 Milliarden Yuan RMB erwirtschaftet, was 40 Prozent der gesamten Industrieproduktion von Wuhu entspricht.

Auch im High-Tech-Sektor entstanden in letzter Zeit immer mehr chinesische Markenprodukte. Beispielhaft ist das 1993 gegründete chinesische Unternehmen Huaqi Information Technology, das mittlerweite einer der Marktführer im Bereich digitale Produkte in China ist. Zu der Produktpalette des Unternehmens gehören vor allem die Herstellung von Monitoren, USB-Disks und Digitalkameras, die mittlerweile einen großen Marktanteil in China aufweisen. In den vergangenen zehn Jahren ist der Umsatz der Huaqi Information Technology jährlich um etwa 60 Prozent auf derzeit insgesamt zwei Milliarden Yuan RMB gewachsen. Zu der Markenstrategie seines Unternehmens sagte Firmenchef Feng Jun:

"Wir sind uns darüber im Klaren, dass es bei Markenprodukten nicht nur um Qualität und Innovation geht, sondern vielmehr um die nationale Würde einer aufsteigenden Nation. Alle Unternehmen, die internationale Marken aufweisen, haben eine Gemeinsamkeit, dass nämlich zuerst der heimische Markt zufrieden gestellt sein muss, bevor sich die Produkte auf dem Weltmarkt durchsetzen sollen."

Chinesischen Unternehmen ist inzwischen bewusst, dass alleine die Entwicklung von Markenprodukten natürlich bei weitem nicht ausreicht. Erst einmal muss der Markenname bekannt werden. Ein Beispiel dafür ist Chinas größtes Suchmaschinen-Unternehmen Baidu.

Das Unternehmen wurde 2000 als eine allgemeine Internetfirma durch Robin Li gegründet. Ein Jahr später erfand der Firmenchef den Namen "Baidu". Seitdem ist "Baidu" eine echte Alternative und auch Konkurrenz des Weltmarktführers "Google". Erstmals machte es internationale Schlagzeilen und wurde weltweit bekannt im Jahr 2005, als die Aktie einen furiosen Börsenstart hinlegte. Es konnte 109 Millionen US-Dollar an Einnahmen verbuchen. Seitdem wird Baidu an der New Yorker Technologiebörse NASDAQ erfolgreich gehandelt. Firmenchef Robin Li sagt, dass der Börsengang nicht nur zu Kapitalansammlung führte. Mit dem Gang an die Börse hat man darüber hinaus die gute Chance wahrgenommen, für die eigene Marke zu werben:

"Eine Marke kann als solche erst durchgesetzt werden, wenn Investoren sie im Allgemeinen anerkannt haben. Zu Beginn eines jeden Handelstages wird Baidu an der Börse mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Das ist sehr günstig für die Entwicklung unserer Marke. Wir hoffen, dass den internationalen Investoren in Zukunft bewusst wird, dass auch in China große Marken entstehen können."

Weltweite Anerkennung ist derzeit nicht nur der gemeinsame Wunsch großer chinesischer Unternehmen, sondern auch der der chinesischen Regierung. Chinas Handelsminister Bo Xilai sichert zu, dass die chinesische Regierung die Markenstrategie-Kampagne nach wie vor fördern wird:

"Produkte mit der Bezeichnung "hergestellt in China " haben sich heute bereits weltweit einen Namen gemacht. In Zukunft soll es auch um das Image durch die Bezeichnung "entwickelt in China" gehen."

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