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Wie werden die Tonkrieger des Qin-Kaisers geschützt?
   2006-09-08 10:06:40    cri
Die Tonkrieger des Qin-Kaisers aus dem alten China sind sicherlich für Sie ein Begriff. Die Terrakottaarmee, die vor gar nicht allzu langer Zeit erst entdeckt wurde, ist eine Totenbeigabe des ersten Kaisers in der chinesischen Geschichte. Heute zählen diese Tonkrieger zu den acht Weltwundern. Teile dieser Armee wurden bislang in vielen Ländern der Welt ausgestellt, darunter auch in Deutschland. Man bemerkt aber an den farbigen Tonfiguren, die der normalen Atmosphäre ausgesetzt sind, dass die frischen Farben durch Oxidation verhältnismäßig schnell verblassen. Um die Farben der Tonfiguren effektiv zu schützen, haben chinesische Denkmalschützer zahlreiche Forschungen angestellt. Welche Methoden haben sie schließlich eingesetzt, um die kraftvollen Farben der Tonkrieger zu bewahren?

Als Bauern in einem Dorf im Kreis Lintong in der Nähe der alten Kulturstadt Xi'an beim Graben eines Brunnens auf Scherben von Tonfiguren stießen, ging man vorsichtig zu Werke. Schließlich stieß man, also rein zufällig, auf ein Jahrtausende altes Mausoleum, nämlich auf das Mausoleum des ersten Qin-Kaisers.

Mitten in dem grandiosen unterirdischen Palast befanden sich einige tausend lebensgroße Tonkrieger mit Tonpferden und Kriegswagen. Die meisten dieser Tonfiguren sahen fahlgelb aus, während einige wenige ihre einstmals bunte Farbe behalten hatten.

Zhou Tie, der Experte des Tonkriegermuseums, sagt uns, dass am Anfang der Ausgrabungen viele Tonkrieger noch frische Farben aufwiesen. Sie hatten schwarze Haare, bronzefarbene Haut, braune Panzerhemden und rote Gürtel. Doch sobald sie mit der Luft in Berührung kamen, waren die bunten Farben binnen kurzer Zeit verschwunden.

"Nachdem die bunt bemalten Tonfiguren über 2000 Jahre tief unter der Erde schlummerten, waren ihre Lackschichten schon ein wenig beschädigt. Dann kam hinzu, dass die ursprünglichen Farben durch Oxidation nach der Ausgrabung schnell verloren gingen und verblassten."

Das Museum hatte deshalb Forschungsteam zum Schutz der Tonkrieger gebildet und durch Kooperationen mit ausländischen Experten versucht, den Farbzerfall der Terrakotta-Armee aufzuhalten. Zhou Tie erzählt uns, dass insbesondere deutsche Experten der chinesischen Seite geholfen haben.

"In den letzten mehr als zehn Jahren haben wir einen regen Personalaustausch gepflegt. Die chinesische Seite legte Leitgedanken bei den Labortests fest, während die deutsche Seite uns Experten und Mittel bereitstellte. Die gemeinsamen Bemühungen haben schließlich zum Erfolg unseres Projektes geführt."

Durch zahlreiche Tests haben die Forscher beider Länder zwei Methoden zum Schutz der Tonfiguren gefunden. Mit einer Methode haben Experten Farbenschutz für 10 neue ausgegrabene Tonkrieger unternommen. Innerhalb von viereinhalben Minuten nach der Ausgrabung wurden die Tonkrieger von der Sandschicht entfernt und dann schnell konserviert. Danach wurden sie in eine Umgebung mit konstanter Wärme und Feuchtigkeit gebracht. Mit sehr kleinen Operationsmessern und sehr dünnen Pinseln entfernt man auch jedes kleinste Staubkorn von den Tonfiguren.

So sind die Farben der Tonkrieger nach nunmehr fast zwei Jahren weiterhin stabil und natürlich. Wie aus dem chinesischen Staatlichen Amt für Kulturdenkmäler verlautet, sind diese Forschungsergebnisse weltweit führend.

Eine andere Methode gibt den Tonfiguren, deren Farben bereits verblasst sind, etwas Hoffnung zur Wiederbelebung. Ein modernes Konservierungsmittel soll mit Hilfe von elektronischer Strahlung abbröckelnde oder abfallende Splitter an den Tonfiguren festigen. Die Tonfiguren bekommen auf diese Weise eine Art "Schutzmantel" gegen eine weitere Austrocknung.

Für die Tonkrieger werden auch Forschungen gegen deren Zerfall und Schimmelbildung durchgeführt. Zhou Tie noch einmal:

"Die Grube war anfangs der Ausgrabungen mit Holz bedeckt. Während der lang andauernden Ausgrabungsarbeiten verfaulte aufgrund der vorherrschenden Feuchtigkeit das Holz und es bildete sich überall Schimmel. Nachdem wir entsprechende Schutzmaßnahmen eingeleitet haben, ist dieser Schimmelprozess in der Grube nun zum Glück unter absoluter Kontrolle."

Angaben zufolge ist China derzeit auch dabei, die Innenraumluft des Tonkriegermuseums ununterbrochen zu beobachten. Inzwischen ist bereits ein umfassendes System, das der Korrosion der Denkmäler durch umweltbelastende Substanzen, etwa falsches Innenraumklima, schädliche Luftmassen oder Staubbildung entgegen schreitet, etabliert worden.

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