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Die Tibet-Oper
   2006-09-07 15:15:22    cri
Die Tibet-Oper, in der tibetische Sprache "Aji Lhamo" (Feenschwestern) genannt, besteht aus Gesangs- und Tanzelementen. Der historischen Überlieferung zufolge kam Thangthong Gyalpo (1385-1464), ein bekannter Architekt der Ming-Zeit und ein Lama der Kagyupa-Sekte des tibetischen Buddhismus aus dem heutigen Shannan-Bezirk im Süden Tibets eines Tages auf den Gedanken, eine Eisenkettenbrücke über den Fluss Yarlung Zangbo zu bauen. Aber es fehlten ihm die Mittel für die Verwirklichung seines Plans. Nachdem er drei Jahre lang Spenden gesammelt hatte, war die nötige Summe noch immer nicht beisammen. So beschloss er, aus einigen Gläubigen, welche sich durch ihr Talent im Singen und Tanzen hervorgetan hatten, eine Gesangs- und Tanzgruppe zu bilden. Schließlich wählte er in seiner Heimat im heutigen Kreis Qiongyai des Shannan-Bezirkes die sieben Schwestern einer tibetischen Familie als Mitglieder dieser Gesangs- und Tanzgruppe. Die sieben Mädchen waren so schön wie die Feen und konnten gut singen und tanzen. Phangthong Gyalpo verfasste einfache Operntexte, die Lehren aus den Sutren darstellten, komponierte Musik dazu und brachte diese ersten Opern zur Aufführung. Die hervorragenden Darstellungen dieser sieben Mädchen fanden bei den Volksmassen großen Anklang. So gelang es ihm, Geld für den Brückenbau zu sammeln. Dies war die Urform der tibetischen Oper. Die sieben Mädchen wurden deswegen als "Feenschwestern" bezeichnet. Und Thangthong Gyalpo gilt als Begründer der Tibet-Oper.

Im Lauf der Jahrhunderte hat sich die Tibet-Oper zu einer umfassenden darstellenden Kunst entwickelt. Viele Bühnenstücke der Tibet-Oper werden heute nicht mehr aufgeführt. Es gibt nur acht Repertoirestücke, darunter sind z.B. "Prinzessin Wencheng und die nepalesische PrinzessinBhritiku Devi", "Langsa Weibang", "Suji Nima" und "Zuowa Sangmu". Die Stücke haben historische Persönlichkeiten und buddhistische Legenden zum Inhalt. Die Tibet-Oper kombiniert Elemente von Literatur, Musik, Tanz und bildender Kunst. Im allgemeinen wird sie in Freilichttheatern aufgeführt. Ihre Melodien sind klangvoll und hell. Die Begleitungsinstrumente der Tibet-Oper bestehen aus Trommel und Becken. Die Darsteller und Darstellerinnen tragen weiße oder blaue Masken. Vor und nach der Aufführung eines Opernstückes wird jeweils eine Begrüßungs- und Abschiedszeremonie veranstaltet: Zuerst tritt ein Darsteller in der Kleidung eines Jägers mit einem bunt geschmückten Pfeil auf die Bühne und singt einen Segen. Ihm folgt ein "Prinz" und mehrere "Feen", die singend und tanzend die Zuschauer begrüßen. Bei der Abschiedszeremonie erscheinen alle Darsteller und Darstellerinnen zusammen auf der Bühne. Sie sammeln Spenden mit Gesängen und Tänzen.

Heute ist die Tibet-Oper nicht nur in der Autonomen Region Tibet, sondern auch in den Wohngebieten der Tibeter in Sichuan, Qinghai und Yunnan sehr populär. Vor kurzem wurde sie in die Liste des nichtmateriellen Kulturerbes in China aufgenommen.

In Tibet gibt es heute viele Opernfans, einer davon ist Dashi. Im Alter von 12 Jahren begann er mit der Darstellung der Tibet-Oper. Heute ist er Leiter einer Operngruppe in Lhasa. Seine Frau und seine Schwestern sind heute auch Mitlieder seiner Operntruppe. Sie gehen oft auf Tournee über die Weidegebiete. In der Umgebung von Lhasa gibt es heute über 20 Amateur-Operngruppen. Die Gruppe in der Gemeinde Niangre wurde im Jahre 1979 gegründet und hatte damals nur 18 Mitglieder. Heute hat sie 69 Mitglieder. Seit 15 Jahren geht diese Operngruppe unter der Leitung von Gelong auf Tournee nach Xigaze und Nyingchi. Ihre hervorragenden Darstellungen erfreuen sich nicht nur bei Tibetern, sondern auch bei in- und ausländischen Touristen großer Beliebtheit.

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