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Wirtschaftliche Zusammenarbeit entlang der Beibu-Bucht auf Hochtouren
   2006-09-06 14:42:31    cri
Den meisten Chinesen ist die Beibu-Bucht nur vom Hörensagen bekannt. Viele tippen falsch, wenn sie sagen sollen, wo dieses Gewässer denn nun tatsächlich zu finden ist. "Weit entfernt" ist dann die Antwort vieler Chinesen, insbesondere, wenn sie im Inneren des chinesischen Festlandes leben. In letzter Zeit jedoch sorgt der Golf der Beibu-Bucht in der chinesischen Öffentlichkeit einigermaßen für Aufmerksamkeit. Grund dafür ist die immer stärker werdende regionale wirtschaftliche Integration zwischen China und der ASEAN.

Die Beibu-Bucht ist ein halbgeschlossener Meerbusen, umgeben von der chinesischen und vietnamesischen Küste sowie der chinesischen Inselprovinz Hainan. Im Norden der Bucht liegt Guangxi, Chinas am dichtsten von nationalen Minderheiten bewohnte Region. Im Süden befinden sich die Anrainerstaaten Malaysia, Indonesien und Brunei. Im Zuge des Aufbaus der Freihandelszone China/ASEAN wurde die Beibu- Bucht mit weltweit immer größerer Aufmerksamkeit bedacht.

In Nanning, der Hauptstadt des südchinesischen Autonomen Gebiets Guangxi der Zhuang-Nationalität, fand vor Kurzem das erste Forum über die wirtschaftliche Zusammenarbeit entlang der Beibu-Bucht statt. Daran nahmen 160 Regierungsvertreter, Experten und namhafte Unternehmen aus China, Brunei, Indonesien und Malaysia teil. In einer auf dem Forum veröffentlichten Erklärung hieß es unter anderem, dass die Anrainer-Region ein Bindeglied zwischen China und der ASEAN sei. Alle Länder der Region sollten ihre Zusammenarbeit im Bereich Logistik, Produktion, Handel und Investition verstärken, um die Entwicklung der dortigen Wirtschaft zu beschleunigen.

In einem Gespräch mit Radio China International sagte der Vizepräsident der Asiatischen Entwicklungsbank (ABD) Geert van Der Linden, dass seine Bank sehr interessiert an der Mitwirkung des Infrastrukturaufbaus in der Region entlang der Beibu-Bucht sei:

"Die wirtschaftliche Zusammenarbeit entlang der Beibu-Bucht ist ein hoffnungsvolles Projekt. Nehmen wir Guangxi als Beispiel. Unsere Bank hat bereits in den Straßenbau innerhalb des chinesischen Autonomen Gebiets kräftig investiert. Wir haben beispielsweise die Straße, die Nanning mit der chinesisch-vietnamesischen Grenze verbindet, finanziert. Diese Straße ist von großer Bedeutung sowohl für Guangxi als auch für die Verbindung beider Länder. Die ADB ist bereit, in die Projekte zum Aufbau von Straßen und Grenzübergängen zu investieren mit dem Ziel, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Beibu-Bucht gefördert wird."

Bei der Straße, die van Der Linden erwähnt, handelt es sich um die Autobahn, die Nanning mit dem Youyi-Pass, also dem Grenzübergang, verbindet und bereits im November vergangenen Jahres für den Verkehr freigegeben wurde. Mit einer Gesamtlänge von 180 Kilometern handelt es um die erste Autobahn zwischen China und der ASEAN-Region.

Statistischen Angaben des chinesischen Zollamtes zufolge ist das Transportvolumen auf dem Youyi-Pass in den ersten sechs Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 38 Prozent gestiegen, es hat einen historischen Höchststand erreicht. Chen Xiaoying ist Zollbeamtin, die am Grenzübergang Youyi-Pass arbeitet. Sie gab an, dass nach Freigabe der chinesisch-vietnamesischen Autobahn zum ersten Mal auch thailändisches Obst auf dem Landweg nach China transportiert wird:

"Früher konnten thailändische Früchte nur durch einen wochenlangen Seetransport nach China gelangen. Durch die Inbetriebnahme der Autobahn wurde der Weg beträchtlich verkürzt. Produkte aus Thailand können nun über Laos nach China direkt transportiert werden. Der gesamte Transport dauert dann nur 3 bis 5 Tage."

Laut Angaben von Chen Wu, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Autonomen Gebiets der Zhuang-Nationalität, ist die Autobahn Nanning-Youyi-Pass nur der Auftakt des großangelegten Straßenbaus im Rahmen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit Chinas und der ASEAN:

"Wir haben ein Konzept, ein großes Verkehrsnetz mit Straßen und Schienenwegen zu bauen, das sich von Nanning aus mit Zwischenstationen in Hanoi, Vianchang, Bangkok, Kuala Lumpur bis nach Singapur erstreckt. Von diesem Verkehrsnetz können alle anliegenden Länder und Regionen profitieren."

Nicht nur der Straßen- und Schienenverkehr, auch der Hafenauf- und -ausbau in den Küstenstädten entlang der Beibu-Bucht läuft derzeit auf Hochtouren. In Guangxi sind derzeit zahlreiche Container- und Tiefwasserhäfen im Bau. In der Nachbarprovinz Guangdong soll bis Ende des Jahres der Hafen Zhanjiang ausgebaut werden. Die Umschlagskapazität soll von derzeit 26 Millionen Tonnen auf 55 Millionen Tonnen mehr als verdoppelt werden. Zugleich ist der Hafenbau an dem anderen Ende der Beibu-Bucht ebenfalls in vollem Gange. Experten rechnen mit einer gesamten Umschlagskapazität in den Seehäfen rund um die Beibu-Bucht von jährlich 200 Millionen Tonnen innerhalb der nächsten drei Jahre.

Weiter spielt bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in der Beibu-Bucht nach Ansicht der Wirtschaftsexperten der Fremdenverkehr eine große Rolle. Dazu haben neun Städte Chinas und Vietnams vor kurzem eine Deklaration zur touristischen Zusammenarbeit in dieser Region veröffentlicht.

Von der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in der Beibu-Bucht profitiert überdies auch die in China eingeleitete Entwicklung Westchinas. Dazu sagte Cao Yushu, Vizedirektor des Büros für die Entwicklung Westchinas beim chinesischen Staatsrat:

"Mit ihren Seehäfen liegt die Beibu-Bucht geografisch nahe zu Chinas westliche Provinzen. Die wirtschaftliche Rückständigkeit dieser Regionen ist teilweise auf die große Entfernung zur See zurückzuführen.

Durch das schnelle Straßen- und Schienennetz und durch den Hafenbau im Autonomen Gebiet Gaungxi sehen wir künftig eine gute Entwicklungschance für die westchinesischen Regionen Chinas."

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