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Chinas Berufsbildung neu im Trend
   2006-09-01 14:36:45    cri
In der heutigen Zeit haben immer mehr Chinesen die Chance, eine höhere Bildung zu erhalten. Der Andrang bei den Universitäten wächst stetig. Dabei neigt die chinesische Gemeinschaft dazu, die Möglichkeiten der Berufs- und Facharbeiterausbildung zu vernachlässigen. Dies hat bereits in einigen Regionen Chinas zu einem Mangel an Technikern geführt. Die chinesische Regierung ist sich dieses Problems bewusst und hat bereits Maßnahmen zur Förderung der Berufs- und Facharbeiterausbildung ergriffen. Und so steigt die Hoffnung, dass die Facharbeiterbildung in der Gunst der Chinesen steigt.

Die 18jährige Jiang Jiaji lernt derzeit an der Beijinger Berufsschule für Informationstechnik. Dort werden junge Fachkräfte für Computertechnik ausgebildet. Weil Jiang Jiaji schon von klein auf sehr gern malt, hat sie sich für das Fach Künstlerisches Design am Computer entschieden. Seit ihrem Abschluss der unteren Stufe der Mittelschule im Jahre2005 lernt sie an der Fachschule für Informationstechnik, mit dem Computer künstlerische Designs zu entwerfen.

"Ich finde dieses Fach sehr zukunftsorientiert. Zudem kann ich damit der Gesellschaft sehr von Nutzen sein."

Das Interesse an einer Berufsausbildung bei Berufsschulen wie der Beijinger Berufsschule für Informationstechnik war in den letzten Jahren gesunken. Chinesische Eltern denken, dass ihre Kinder an einer Universität studieren müssten, um eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt zu haben und später auch mehr Geld zu verdienen. Nur dann seien ihre Kinder erfolgreich. Eine Berufsbildung betrachteten viele lediglich als letzten Ausweg.

Als sich Jiang Jiaji für eine Berufsausbildung an der Beijinger Berufsschule für Informationstechnik entschied, waren ihre Eltern nicht sehr glücklich. Sie verstanden nicht, warum sie sich für die Berufsschule anmeldete und machten sich Sorgen um die Zukunft ihrer Tochter. Dann aber konnte Jiang Jiaji ihre Eltern durch ihre Erfolge bei der Ausbildung überzeugen. Sie sehen eine Berufsausbildung heute mit anderen Augen. Jiang Jiaji konnte sehen, dass viele nach Abschluss der Ausbildung sehr leicht eine gute Arbeit mit einem guten Einkommen fanden.

Statistik zufolge bieten ungefähr 16.000 Berufsbildungsschulen in China eine Berufsausbildung an. Jährlich werden Millionen von Facharbeitern ausgebildet. Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass der Anteil von Absolventen der Berufsschulen, die einen Arbeitsplatz fanden, größer ist als bei Hochschulabsolventen. Der chinesische Bildungsminister Zhou Ji sieht ebenfalls gute Chancen für chinesische Berufsschüler:

"In den letzten Jahren ist die Beschäftigtenquote von Absolventen der Berufsschulen stetig gestiegen, weil das Arbeitsangebot größer als die -nachfrage ist. Viele Berufsschuldirektoren sagten mir, dass Unternehmen bei ihm Schlange stehen, weil sie Absolventen des kommenden Jahres in ihrem Unternehmen anstellen wollen."

In den vergangenen Jahren hat sich die chinesische Wirtschaft schnell entwickelt. Zahlreiche namhafte multinationale Unternehmen haben Produktionsstätten sowie Forschungs- und Entwicklungszentren in China errichtet. Zugleich streben die chinesischen Unternehmen an, ihre Produkte auf den neuesten technischen Stand zu bringen. Dafür sind Techniker mit theoretischem Wissen und praktischen Fähigkeiten erforderlich. Derzeit besteht ein großer Mangel an Technikern, vor allem in den Bereichen Digitaltechnik und Autoinstandhaltung. In China sind nur 3,5 Prozent der Beschäftigten hoch qualifizierte Techniker und Mechaniker, in den Industrieländern sind es dagegen 20 bis 40 Prozent.

Die chinesische Regierung hat die Notwendigkeit erkannt, dass moderne Technologien eingeführt und moderne Managementmethoden erlernt werden müssen. Die große Nachfrage an Technikern kann nicht durch die Einfuhr von Spezialisten gedeckt werden, stattdessen gilt es, in die Berufsausbildung stärker zu investieren.

Der staatliche Fiskus will die Berufsausbildung in den kommenden fünf Jahren mit 10 Milliarden Yuan fördern. Zudem ist eine verstärkte internationale Kooperation geplant, um von den Erfahrungen der Berufsbildung im Ausland zu lernen. Das chinesische Bildungs- und das Finanzministerium haben beschlossen, ab diesem Jahr Studenten aus armen Verhältnissen über einen Fonds von jährlich 800 Millionen Yuan zu unterstützen, damit sie in einer Berufsschule eine Ausbildung absolvieren können. Dazu Wu Qidi, stellvertretende Bildungsministerin Chinas:

"Der Fiskus hat 800 Millionen Yuan vorgesehen. Dazu kommt die Unterstützung der Lokalregierungen, der Schulen und der Gesellschaft. In diesem Jahr wird ein Fünftel der Studenten aus den mittleren Berufsschulen auf verschiedene Art und Weise Unterstützung erhalten."

Mit Unterstützung der Zentralregierung haben alle Berufsschulen in China die Qualität ihrer Lehre verbessert und den Praxisbezug vergrößert. Die Beijinger Berufsschule für Informationstechnik beispielsweise war nur ungenügend mit Computertechnik ausgerüstet. Dadurch hatten die Studenten nur wenige Möglichkeiten, das Gelernte in der Praxis anzuwenden. Dadurch entsprach die Qualifikation der Studenten nicht immer den Anforderungen der Unternehmen. Deshalb hat die Schule viel investiert, um den Studenten noch mehr Praxismöglichkeiten zu bieten. Schuldirektor Han Lifan sagt dazu:

"Wir wollen im Lehrprogramm den Theorieanteil verringern und dafür mehr Praxis hineinbringen. Wir haben unser Lehrprogramm ausgebaut, damit die Studenten genügend Praxiserfahrung bekommen können."

Die Provinzen Henan, Zhejiang und Shandong haben der Berufsausbildung durch branchen- und gebietsübergreifende Zusammenarbeit zu mehr Lebendigkeit und Wettbewerbsfähigkeit verholfen. Bisher wurden dort mehr als 20 Berufsbildungsgruppen gebildet. Mehrere tausende Berufsschulen arbeiten nun zusammen und haben zudem gute Verbindungen zu Unternehmen aufgebaut.

Zhao Yapeng ist ein Berufsschüler der mittleren Berufsschule in der mittelchinesischen Provinz Henan. Seine Berufsschule, die gute Verbindungen zu Unternehmen pflegt, vermittelte ihm ein Praktikum in der Stadt. Während des Praktikums konnte Zhao Yapeng seine praktischen Fähigkeiten schnell verbessern, und damit stiegen auch seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt:

"Ich bin noch im Praktikum. Und dennoch haben schon zwei, drei Unternehmen Interesse an mir angemeldet."

Im Rahmen der Berufsbildung in China wurden in den vergangenen fünf Jahren über 26 Millionen Facharbeiter ausgebildet, mehr als 400 Millionen Arbeiter der Städte erhielten eine Weiterbildung. Experten bescheinigen der Berufsausbildung in China eine bisher nie da gewesene Entwicklungschance.

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