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Sitten und Gebräuche der Li auf der Inselprovinz Hainan
   2006-08-31 14:44:38    cri
Die südlichste chinesische Inselprovinz Hainan ist seit alters her Heimat der Li-Nationalität, eine der 55 nationalen Minderheiten Chinas.

Die Li sind die ältesten Bewohner der Insel, deren Geschichte auf die Jungsteinzeit zurückblicken kann. Als Ureinwohner der Insel Hainan haben die Li eine einzigartige, unangetastete Kultur entwickelt.

Die Li haben gemäß der geographischen Bedingungen, des örtlichen Klimas und der vorhandenen Baumaterialien einzigartige strohbedeckte Hütten erfunden und gebaut. Errichtet aus Bambus erinnern Formen der Hütten an Boote oder auch an Pyramiden.

Die bootförmigen Hütten präsentieren die engen Beziehungen der Li zum Meer. Überlieferungen zufolge ließ sich vor langer, langer Zeit eine Li-Prinzessin auf ihrem Boot vom Wasser treiben und gelangte auf die Insel Hainan. Sie zog das Boot auf den Strand und machte es zum Dach ihrer Hütte. Die Li folgen ihrem Beispeil beim Wohnungsbau.

Die bootförmigen Hütten sind deshalb ein Symbol der Meereskultur der Insel Hainan.

Gesichtstätowierungen, auch als "Gesichtsstickereien" oder "Wangengravuren" bekannt, und Körpertätowierungen sind ein seltenes Kulturphänomen der Li-Nationalität, die seit Generationen überliefert worden sind. Vor mehr als drei Jahrtausenden galt die Gesichts- und Körpertätowierung nicht nur als ein Symbol für die ethnische Gruppe der Li, sondern war auch ein Beweis für das Streben der Li-Frauen nach Schönheit und Mode.

Tatoos auf der Oberlippe symbolisieren "Glück", auf der Unterlippe "Frieden und Sicherheit". Die Li glauben, daß Tatoos auf dem Rücken Fröhlichkeit bringen, und Ring- Design am Finger Glück bringt.

Die Tätowierung ist allerdings sehr schmerzhaft. Li-Mädchen lassen sich tätowieren, wenn sie 12 oder 13 Jahre alt sind. Solch ein Eingriff wird als eine heilige Zeremonie betrachtet, der ausschließlich an einem glückverheißenden Tag im Herbst stattfindet.

Der Eingriff wird normalerweise von einer älteren Frau ausgeführt. Dabei wird Weihrauch vor der Zeremonie verbrannt, um für Sicherheit und gutes Gelingen zu beten.

Diese uralte Tradition verliert in den letzten 10 Jahren allmählich ihre Bedeutung, so dass heute Gesichts-und Körpertatoos nur bei älteren Frauen zu finden sind. Junge Mädchen schrecken meist vor Tatoos zurück, was für das Aussterben dieser alten Sitte sorgt.

Nach den Sitten der Li müssen Kinder ab dem 13. Lebensjahr ihr Elternhaus verlassen und alleine in "Longgui" leben. Buben müssen mit eigener Kraft ihre eigenen Hütten bauen, während Mädchen auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen sind. Longui ist ein Ort, wo sich Jungen und Mädchen treffen und sich ineinander verlieben.

"Abendbesuche" ist eine einzigartige Art und Weise von jungen Leuten, ihre Lebenspartner zu suchen. Wenn es dunkel wird, ziehen sich die Burschen fein und ordentlich an und besuchen die Mädchen in den Nachbardörfern. Durch Gesänge und Nasenflöte-Spielen finden die Burschen ihre Lieblingsmädchen. Die Mädchen schenken ihren Lieblingsburschen bestickte breite Gürtel mit Mustern von Schmetterlingen und Blumen, als Zeichen für die Anerkennung ihrer Beziehungen.

Burschen beißen dann in den Arm des Mädchens und hinterlassen Zahnspuren als Erwiderung für das Geschenk. Mädchen fühlen sich trotz des Schmerzens glücklich, gebissen zu werden, denn die Li glauben, je tiefer die Spuren sind, desto tiefer ist die Liebe.

Bei der Geburt eines Li-Mädchens wird eine Palme gepflanzt. Der Baum wird in das Haus ihres Mannes umgepflanzt, wenn sie heiratet. Die Palme wird gefällt, wenn sie gestorben ist. Diese Palmengeschichte hat natürlich einen Grund. Die Li glauben, dass Frauen so bieder sein müssen wie eine Palme. Früher mußten Mädchen ihr Gesicht tätowieren lassen, wenn sie sich verlobt haben. Die Muster des Tatoos wurden vom Verlobten ausgewählt und mit Farbstoff an Stirn, Wangen und Lippen des Mädchens angebracht.

Die Li pflegen noch immer die Tradition, am 3. Tag des dritten Monats des chinesischen Mondkalenders ein Festival zu feiern.

Dabei versammeln sich unverheiratete Männer und Frauen auf den Feldern. Die Männer versuchen, durch Singen und Tanzen die Mädchen anzuziehen. Das Mädchen wird ein Lied singen, falls ihr der Junge nicht gefällt. Das Nasenflöten-Spielen ist dagegen ein Zeichen für ihre Zuneigung und Liebe.

Die Naseflöte ist eines der traditionellen Instrumente der ethnischen Gruppe Li. Aus weißem Bambus angefertigt ist die Flöte 60 cm lang. Sie hat zwei Löcher an jedem Ende. Die Flöte hat einen Durchmesser von lediglich einem Zentimeter, um sich dem Nasenloch anzupassen.

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