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Modedesignerin Sun Xiuqin und ihr Kleidungstraum
   2006-08-28 09:42:16    cri
Auf dem diesjährigen Internationalen Modefestival unter dem Motto "Seidenstrasse", das in Urumqi, der Hauptstadt Xinjiangs, stattfand, veranstaltete eine Modedesignerin namens Sun Xiuqin eine ganz besondere Modenshow. Viele Chinesen und Ausländer waren von ihrer Show fasziniert.

Vier Models in bunten Kleidern bewegen sich graziös über den in sanftes, rotes Licht getauchten Laufsteg. Die Show wird mit passender Musik untermalt. Das Licht wechselt mit den verschiedenen Kleidungsstücken, die die Models präsentieren, mal ist es hell, mal dunkel. Auch die Musik nimmt die verschiedenen Themen auf.

Mehr als 100 verschiedene Designs zu 13 Themen präsentierte die talentierte Modemacherin den Zuschauern. In allen Modellen hatte sie die traditionellen Kleidungsstile der Nationalitäten von Xinjiang mit all ihren Feinheiten eingearbeitet. Die Zuschauerin Guan Liuzhen, die der chinesischen Xibo-Nationalität angehört, meint:

"In ihrem Design legt sie großen Wert auf die einheimische Kultur, besonders auf die Eigenheiten Xinjiangs. Sie hat in ihren Modellen eine perfekte Symbiose aus kulturellen Elementen Xinjiangs und internationalen Modetrends geschaffen."

Beispielsweise hat die Designerin die verschiedenen Rockformen, die in Xinjiang vorkommen, verwendet: Den uigurischen Rock zum Beispiel, der die Lieblichkeit und Zartheit der uigurischen Frauen betont; den tadschikischen Rock, der aus vielen, vielen Schichten besteht und sehr farbenprächtig ist; den kasachischen Rock, der bodenlang ist. All diese verschiedenen Hochzeitsröcke der zahlreichen chinesischen Minoritäten begeisterten vor allem die anwesenden Frauen. Nach der Show gingen einige Zuschauer sofort zu Sun Xiuqin und wollten die gezeigten Hochzeitsrocke bestellen. Darüber war Sun Xiuqin sehr glücklich:

"Ich kann nicht sagen, dass ich eine besonders erfolgreiche Modedesignerin bin. Aber ich habe mich stets darum bemüht. Ich wollte immer Mode machen und habe mich für diesen Weg entschieden. Nun muss ich ihn weiter gehen, auch wenn es manchmal ganz schön hart für mich ist."

Im Jahr 1979 wurde Sun Xiuqin Mitglied eines Militärensembles in Xinjiang, wo sie fürs Kostüm zuständig war. Zuerst musste sie Grundtechniken wie malen und zeichnen erlernen. In den zehn Jahren, in denen sie dort arbeitete, erweiterte sie schließlich ihr Wissen weit darüber hinaus und lernte Kleidung zu entwerfen und zu nähen. Sie eignete sich dort die Kenntnisse dieses Kunsthandwerks an. Heute besucht sie oft andere Ortschaften in der Region, um verschiedene Sitten und Gebräuche kennen zu lernen, die sie dann in ihren Designs verarbeitet. Außerdem sammelt sie auf ihren Reisen auch viel praktische Erfahrungen:

"Praktische Erfahrung zu sammeln ist ein geistiges Erlebnis. Man sammelt nicht einfach nur Designs aus dem Alltagsleben. Das wäre viel zu oberflächlich. Man muss die wahren Eigenheiten einer Nationalität wirklich erfassen. Dazu muss man mit den einzelnen ethnischen Gruppen zusammen leben, mit ihnen sprechen und an ihren Aktivitäten teilnehmen. In diesem Prozess können wir verstehen lernen, wie sie Gefühle äußern, wie sie denken und wie ihre Gemeinschaft funktioniert. Erfahrungen, die ich so sammle, verarbeite ich zu Gedanken und Ideen und daraus entstehen schließlich Designelemente, die dann wieder jeder beim Betrachten oder Tragen meiner Modelle erfassen kann."

Bis heute hat Sun Xiuqin für mehr als 100 große Kulturaufführungen Kleidung entworfen. Sie hat bereits zahlreiche Preise gewonnen, darunter mehr als zehn nationale Preise für Modedesign. Obwohl sie schon oft ausgezeichnet worden ist, will Sun Xiuqin ihre Designs immer noch verbessern:

"Der Erfolg eines Menschen lässt sich nicht nur daran messen, wie er Schwierigkeiten bewältigt oder wie er mit Misserfolgen umgeht. Noch bedeutender ist, wie er sich verhält, wenn er schon Erfolge erzielt hat. Ob er es schafft, sich zu einem neuen noch besseren Ergebnis zu motivieren. Das ist manchmal schwer. Aber ich bin mir bewusst, dass ich als Modedesignerin noch ganz am Anfang stehe."

Sun Xiuqin ist sehr stolz darauf, dass sie aus Xinjiang stammt. Sie sagt, ihr Design sei mit Xinjiang und mit ihren dortigen Lebenserfahrungen eng verbunden. Ein bisschen enttäuscht war Sun Xiuqin darüber, dass kein weiterer einheimischer Designer am Modefestival in Xinjiang teilnahm:

"Ein Ziel des Modefestivals ist, den Tourismus zu fördern. Aber ich sehe darin auch eine gute Chance, die Modekultur Xinjiangs zu präsentieren, sie intensiv zu erforschen und bekannt zu machen. Ich sollte eine Modenshow, eine Sondershow, organisieren. Dabei geht es für mich nicht um Erfolg oder Misserfolg, das ist für mich Pflicht."

In den letzten Jahren hat sich die Bekleidungsbranche in China und auch im Ausland schnell entwickelt. Sun Xiuqin ist davon sehr beeindruckt. Sie findet, dass die Mode mit Xinjianger Stil so bald wie möglich in aller Welt verkauft werden sollte. Dies sei eine große Aufgabe für die Designer aber auch ihr großer Wunsch. Im Vergleich zu den ausländischen Designern hätten die Modeschöpfer in Xinjiang eine wesentlich vielschichtigere, spannendere Kultur.

"Die Kultur unserer 56 Nationalitäten und unsere gemeinsame nationale Kultur sollten wir respektieren und schätzen. Obwohl ich mich an internationalen Trends orientiere, wird meine Mode immer nationale Elemente zeigen. Das ist meine Design-Philosophie."

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