Auch die modernen Olympischen Spiele blicken bereits auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurück, seit sie im Jahr 1896 zum ersten Mal stattfanden. Heute sind sie das größte und wirkungsvollste Sportevent der Welt. Aber was ist so passiert in den vergangenen hundert Jahren, was war davor, wo kommen die Spiele überhaupt her und wer hatte die Idee dazu? Ab heute beantworten wir alle diese Fragen, in unserer neuen Serie "Olympische Reise durch die Zeit". Prof. Sun Baoli von der Beijinger Sportuniversität wird uns immer wieder Details aus der langen Geschichte der Spiele erzählen. Die antiken Olympischen Spiele wurden mehr als 1100 Jahre lang ausgetragen, verglichen dazu sind die modernen Spiele eher jung. Seit 1896 gab es 28 Mal moderne Olympische Spiele, dreimal wurden die Spiele wegen der Weltkriege ausgesetzt. In der Antike wurden insgesamt 293 Olympische Spiele ausgerichtet und damals gab es keine Unterbrechungen, die Spiele wurden konsequent alle vier Jahre austragen. Wie aber sahen die Olympischen Spiele der Antike aus? Wie schnell konnte man damals laufen? Welche Disziplinen wurden bei den Olympischen Spielen der Antike bestritten? Und warum wurden die Spiele nach mehr als 1100 Jahren plötzlich beendet? Die modernen Olympischen Spiele entstanden vor dem Hintergrund der Industrialisierung der kapitalistischen Gesellschaft und sind der Ausdruck eines gesellschaftlichen und kulturellen Phänomens dieser Zeit der Veränderung. Trotz dieser Situation entstanden die modernen Olympischen Spiele direkt nach dem Vorbild der Olympischen Spiele der Antike in Griechenland. Die modernen Spiele beriefen sich auch auf diesen Ursprung. Im antiken Griechenland fanden die ersten Spiele 776 v. Chr. statt und mit diesem Jahr begann auch die historische Zeitrechnung. Die letzten Spiele wurden im Jahr 394 v. Chr. veranstaltet, 1169 Jahre später. Es mag verwundern, dass die Spiele in einer Gesellschaft wie der Griechenlands entstanden und sich so erfolgreich weiter entwickelten, wo doch das frühe Griechenland eine sehr eigene Gesellschaftsordnung hatte, die sich auf die Sklavenhaltung stützte. Die Olympischen Spiele der Antike wurden in Olympia ausgetragen, mehr als 300 Kilometer entfernt vom heutigen Athen. In der griechischen Mythologie ist Olympia der Ort, an dem sich die Götter treffen. In Wirklichkeit war hier aber eine antike Kultstätte für die Götter Hera und Zeus. Der Heilige Garten, Altis genannt, ist 200 Meter lang und 175 Meter breit. Der Ursprung der Spiele liegt quasi in diesem Garten, denn hier veranstaltete man Wettläufe Die Olympischen Spiele beschränkten sich daher zunächst auf eine Sportart: den athletischen Wettlauf: Man lief 192 Meter auf einer Strecke im Altis. Im Laufe der Zeit wurde dann in der Nähe des Altis eine Sportarena errichtet. Die Aschenbahn der Arena war 32 Meter breit und wieder 192 Meter lang. Pro Lauf konnten 20 Athleten starten. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat man die Ruine der antiken Sportarena ausgegraben.