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Deutscher Mittelstand auf Expansionskurs in China zusammenarbeit
   2006-08-09 16:48:36    CRI
Der deutsche Mittelstand hat auf dem chinesischen Markt sein großes Potential erkannt und ist gemeinsam mit den großen Konzernen dem Lockruf des Ostens gefolgt. Nach Angaben der deutschen Industrie- und Handelskammer (IHK) ist ein Engagement in China heutzutage wichtiger Teil der Internationalisierungsstrategien mittelständischer Unternehmen in Deutschland. Dabei wollen deutsche Unternehmen nicht mehr nur in Chinas großen Metropolen, sondern vermehrt auch in mittelgroßen Städten investieren.

Das schnelle Wirtschaftswachstum Chinas beeinflusst derzeit bereits jedes vierte mittelständische Unternehmen in Deutschland. Von dem Aufstieg Chinas zur Wirtschaftsmacht sehen sich 26 Prozent der deutschen Mittelständler betroffen, ergab eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst &Young. Rund 17 Prozent der deutschen mittelständischen Unternehmen betreiben direkte Geschäfte mit chinesischen Partnern und haben dabei überwiegend gute Erfahrungen gemacht. Weitere 12 Prozent wollen in den chinesischen Markt einsteigen oder ihre bestehenden Aktivitäten ausweiten. Expansionspläne beschränken sich seit Jahren nicht mehr nur auf die großen Metropolen wie Beijing, Shanghai und Guangzhou. Auf einer APEC- Mittelstandbörse, die unlängst in der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao stattfand, haben wir Andreas Szesny getroffen. Der deutsche Kaufmann hat vor zwei Jahren mit Hilfe chinesischer Behörden ein Deutsches Zentrum für mittelständische Unternehmen gegründet. Zu den Beweggründen sagte Andreas Szesny:

"Es gibt in Qingdao noch nicht so viele Deutsche. Aber Qingdao ist eine Stadt mit sehr großem Potential. Und die meisten deutschen Firmen wenden sich zunächst mal nach Shanghai und Peking und siedeln sich dort an. Aber Qingdao hat eine sehr gute Lebensqualität aufzuweisen und auch interessante Investitionsbedingungen zu bieten. Auf einer Konferenz haben wir der Qingdaoer Stadtregierung vorgeschlagen, nicht nur führende 500 Unternehmen im Visier zu haben, sondern mehr und mehr kleine und mittelständische Unternehmen einzuführen, weil deutsche Firmen in diesem Bereich sehr viel zu bieten haben. Und daraufhin wurde mir auch von der Wirtschaftsbehörde hier in Qingdao angeboten, in Zusammenarbeit mit dem Büro für Außenhandel und Wirtschaftskooperation ein Deutsches Zentrum zu gründen. Natürlich auch in Zusammenarbeit mit dem Münchener Beratungsunternehmen Sinolog."

Andreas Szesny erzählte zudem, dass er in den vergangenen zwei Jahren von zahlreichen deutschen Unternehmen angesprochen wurde, weil diese ins China-Geschäft einsteigen wollten. Der deutsche Mittelstand bereite sich intensiv auf den Sprung nach China vor. Spätestens in fünf Jahren werde fast jeder größere deutsche Mittelständler in China präsent sein, wenn er die Chancen in China nicht verschlafen will, so Szesny weiter:

"Ich selbst habe 20 Jahre Erfahrung mit China und selbst schon mehrere mittelständische Unternehmen bei ihrem Markteintritt und bei ihren Marktaktivitäten und beim Aufbau ihrer Aktivitäten in China begleitet. Ich selbst spreche auch Chinesisch. Von daher gibt es eben die Möglichkeit, auf der kommunikativen Ebene Missverständnisse zu vermeiden, und auch den beiden Kulturen gerecht zu werden. Das gehört auch zu den Inhalten unserer Arbeit."

Laut Andreas Szesny bietet China den deutschen mittelständischen Unternehmen einen aufnahmebereiten Markt. So kommen verstärkt Technologien des Umweltschutzes, der Infrastrukturoptimierung sowie der Energie- und Ressourceneinsparung nach China:

"Was wir besonders jetzt im Augenmerk haben, sind architektonisches Design und Bau-Materialien. Wie Sie wissen, herrscht in China Energieknappheit. Und gerade das energieeffiziente Bauen ist ein Projekt von höchster Bedeutung und wird auch von Chinas Bauministerium unterstützt. Ich glaube, in diesem Bereich wird es noch mehr Projekte geben. Dem deutschen Mittelstand schlagen wir vor, hier mitzuwirken. Wir sind in Qingdao, einem strategisch wichtigen Ort innerhalb Chinas. Qingdao dient gewissermaßen als Fenster der Provinz Shandong mit 80 Millionen Einwohnern. Und die Provinz Shandong hat im Moment ein sehr gutes Wirtschaftswachstum."

Das Wirtschaftswachstum jeder einzelnen chinesischen Provinz wird von deutschen klein- und mittelständischen Unternehmen allgemein als Chance angesehen. Derzeit sind 17 Prozent der Unternehmen im China-Geschäft tätig, wobei neun Prozent der Unternehmen China als Absatzmarkt und sieben Prozent China als Produktionsstandort nutzen. Acht Prozent der deutschen Mittelständler gaben an, dass chinesische Unternehmen zu ihren Zulieferern oder Abnehmern gehörten. Zu den Aussichten des chinesischen Marktes für den deutschen Mittelstand sagt Andreas Szerny vom Deutschen Zentrum in Qingdao:  

"Es ist ein Markt, der vielen deutschen Mittelständlern große Chance bieten kann, wenn sie den richtigen Einstieg erwischen. Das kommt auf die Produktlinien und auf die Strategie des Mittelständlers selber an. Bei vielen Untenehmen kann das China-Geschäft ein großer Erfolg werden. Ich denke, es ist für jeden Mittelständler auch überlebenswichtig, sich zumindest mit China auseinander zu setzen, ob der Markt ihn passt oder nicht."

Derzeit ist China der mit Abstand wichtigste Exportmarkt Deutschlands in Asien. Die Exporte deutscher Produkte nach China erreichten allein im vergangenen Jahr ein Volumen von 21,3 Mrd. Euro. Damit lag das Exportvolumen höher als in Japan und Südkorea zusammen. Viele deutsche Mittelständler, die sich in ostchinesischen Küstenregionen wie Qingdao angesiedelt haben, richten ihren Blick bereits auf den Markt in den beiden chinesischen Nachbarländern Südkorea und Japan, während China weiterhin als Produktionsstandort dienen soll:

"Wir betreuen mehrere mittelständische Unternehmen und Dienstleister für mittelständische Unternehmen in verschiedenen Bereichen. Wir erhoffen uns natürlich neue Kontakte und interessante Gesprächspartner möglicherweise auch Brücken nach Südkorea und Japan für die Produkte. Dafür ist Qingdao ein sehr gutes Fenster."

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