 Bislang haben wir schon viele Ausgaben unseres Wirtschaftsmagazins der boomenden Neuen Küstenzone Tianjin gewidmet. Wer von den Standortvorteilen der größten Wirtschaftszone in Nordchina spricht, dem fallen sofort der Hafen und das damit verbundene große Potential der Logistikwirtschaft ein. In der Tat zählt es zu den vorrangigen Zielen der Verwaltung der Neuen Küstenzone Tianjin, ein Zentrum für internationalen Seetransport und Logistikwirtschaft in Nordchina aufzubauen.
Im nationalen Fünfjahresprogramm für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung hatte der chinesische Staatsrat beschlossen, im nordchinesischen Tianjin ein Zentrum für internationalen Seetransport und internationale Logistik zu etablieren.
Nach Meinung des Präsidenten des Chinesischen Verbandes für Logistik und Warenbeschaffung, Lu Jiang, müsse der Aufbau kompletter Servicedienstleistungen im logistischen Bereich verstärkt und die bestehenden Ressourcenvorteile der Industrie und Dienstleistungssektoren rationell genutzt werden, um die Ziele im Fünfjahresprogramm zu erreichen:
"Zum einen gilt es, den Container-Terminal sowie Stellplätze für Einzelgüter beschleunigt aufzubauen. Unter Ausnutzung der Hafen-Vorteile soll ein professionelles, unternehmensorientiertes Logistik- und Speditionszentrum errichtet werden. Zum zweiten geht es darum, ein lückenloses Verkehrsnetz zwischen dem Hafengelände und den Hauptverkehrsadern zu etablieren. Und zum dritten soll die Dienstleistungs- Atmosphäre verbessert werden mit dem Ziel, den internationalen Einfluss des größten nordchinesischen Logistikzentrums zu stärken."
Eine moderne Logistik gehört heutzutage zu den wichtigen Wettbewerbsanforderungen internationaler Unternehmen. Die Hafenmetropole Tianjin legt seit jeher großen Wert auf den Ausbau ihrer Lager- und Distributionskapazitäten. Dafür gibt es lokale Entwicklungsplanungen, vor Ort operierende Logistikverbände und wirtschaftspolitische Richtlinien in diesem Bereich. All dies schafft eine gute Basis für eine reibungslose Entwicklung der Logistik. Nun gelte es, vor allem die Effizienz des gesamten Hafenareals zu erhöhen, betonte der Präsident des Chinesischen Verbandes für Logistik und Warenbeschaffung, Lu Jiang weiter:
"Derzeit sind in Tianjin mehr als 20 000 Logistikunternehmen und relevante Firmen präsent. Rund 500 Unternehmen haben sich in der Freihandelszone der Hafenmetropole angesiedelt, darunter mehr als 50 multinationale Unternehmen. Insgesamt gesehen ist die Logistikwirtschaft in Tianjin relativ schwach präsent. Noch arbeitet hier nur eine kleine Anzahl von Unternehmen, die sich ausschließlich auf Logistikdienstleistungen spezialisieren und eine vollständige Palette der Dienstleistungen anbieten. Deshalb müssen wir uns darum bemühen, das Investitionsumfeld für Logistikfirmen zu verbessern, den Marktzutritt zu erleichtern und damit noch mehr Logistik-Konzerne zur Ansiedlung und zur Errichtung regionaler Speditionszentren in der Neuen Küstenzone zu ermutigen. Zweifelsohne wird dies dazu dienen, das Dienstleistungsniveau und die Wettbewerbsfähigkeit des nordchinesischen Logistikzentrums Tianjin zu erhöhen."
Jia Dashan arbeitet beim Forschungsinstitut für Schifftransport im chinesischen Verkehrsministerium. Nach seiner Ansicht ist es für die wirtschaftliche Zusammenarbeit Chinas und seiner Nachbarländer von sehr positiver Bedeutung, in der Neuen Küstenzone ein internationales Seetransport- und Logistikzentrum zu errichten:
"Tianjin ist für die Binnenrepublik Mongolei der größte nahe gelegene Seehafen. Jetzt soll von Tianjin aus eine Eisenbahnstrecke in Richtung Westen angelegt werden. In dieser Hinsicht haben wir der Stadtverwaltung vorgeschlagen, für den Hafen ein eigenes Verkehrsnetz aufzubauen, das unmittelbar an das Straßennetz außerhalb der Stadt Tianjin angebunden ist. So können unsere Lastwagen mit den Containern vom Tianjiner Hafen für andere Landesteile binnen 10 Minuten nahgelegene Autobahnen und Schnellstraßen erreichen."
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