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Das Henan-Museum
   2006-08-08 15:55:20    CRI

Die zentralchinesische Provinz Henan gilt als Wiege der chinesischen Zivilisation. Archäologen haben in dieser Region die meisten antiken Funde ausgegraben. Viele dieser wertvollen Gegenstände von historischer Bedeutung werden im Henan-Museum ausgestellt.

Das Museum befindet sich in der Provinzhauptstadt Zhengzhou und ist bereits seit mehr als 70 Jahren geöffnet. Die Architektur des Museums ist schlicht und ähnelt dem ältesten, erhaltenen Observatorium Chinas. Im Henan-Museum werden 1,3 Millionen Kulturgegenstände aufbewahrt. Auf jeden achten archäologischen Fund, der in irgendeinem chinesischen Museum ausgestellt wird, kommt einer im Henan-Museum. Der Kurator des Museums, Ding Fuli, erklärt uns, dass man in diesem Museum viele seltene Exponate besichtigen kann:

"Besucher können sicher einige einzigartige Exponate im Henan-Museum bewundern. Diese Ausstellungstücke sind in anderen Museen nur sehr selten zu finden. Es wäre daher sehr schade, wenn man auf einer Reise nach Henan das Henan-Museum nicht besucht."

Sehenswert sind vor allem die Bronzegegenstände, die hauptsächlich aus Bronze und aus ein wenig Zinn und Blei gegossen wurden und eine grün-graue Farbe haben. Vor mehr als 4.000 Jahren konnte man in China schon Bronzewaren durch das Verhüttungsverfahren herstellen. Damals waren Bronzegegenstände ein Statussymbol. Man benutzte sie als Gefäße für Nahrungsmittel oder Opfergaben bei Banketts oder Opferzeremonien.

In der Bronzezeit war Henan das politische und wirtschaftliche Zentrum Chinas. Daher haben Archäologen in der letzten Zeit eine große Menge Bronzegegenstände in Henan gefunden. Die meisten von ihnen werden im Henan-Museum ausgestellt. Ein besonders wertvolles Ausstellungsstück aus der Bronzezeit ist eine bronzene Glockenreihe ? Wang-Sun-Gao. Ein Adliger ließ sie vor 2.500 Jahren gießen, um seinem Vater zu gedenken. Diese Geschichte kann man als Inschrift an den Glochen lesen. Die Museumsführerin Liu Heng erklärt uns:

"Diese Glockenreihe wurde vollkommen unbeschädigt ausgegraben. Sie besteht aus 26 Glocken. Die größte wiegt 152,8 Kilogramm, die kleinste 2,8 Kilo. Die Glocken haben eine Tonskala-Struktur von sieben Tonhöhen. Und der Klangumfang deckt viereinhalb Oktaven ab. Diese antiken Glocken können auch unsere zeitgenössische Musik erklingen lassen. Diese Reihe hat von allen vor 2500 Jahren gegossenenen Glockenreihen die größte Glockenzahl und den größten Klangumfang."

Neben dieser umfangreichen Glockenreihe ist eine 12 Zentimeter hohe Bronzekanne ebenfalls sehenswert. Im Jahre 1923 wurde sie bei Feldarbeiten in der Ortschaft Xinzheng zufällig von einem Bauern entdeckt. Wissenschaftler schätzen das Alter der Kanne auf 2.500 Jahre. Den Abschluss der Kanne ziert eine zweischichtige Lotusblume. In der Mitte der Blume steht ein Kranich, der seine Flügel ausbreitet. Der Bauch der Kanne zeigt ein Muster aus Drachen und anderen Fabeltieren. Experten meinen, dass die Kanne gegen Ende der Sklavenzeit hergestellt wurde, denn anders als die anderen in der Sklavenzeit hergestellten Bronzewaren, die oft grimmige Tiere zeigen, vermittelt diese kleine Kanne einen spielerischen und beschwingten Eindruck. Da die Kanne kurz vor dem Ende der Sklaverei produziert wurde, bezeichnet man sie als der Schwanengesang der Bronzezeit.

Danach zeigt man uns das erste Eisenschwert Chinas. Die Museumsführerin Liu Heng weiß folgendes dazu:

"Das ist ein Eisenschwert mit einem Jade-Griff. In der Mitte des Griffs befindet sich ein Stückchen Kupfer. Zwischen Klinge und Griff wurde zudem noch ein Türkis eingelegt. Daran können Sie sehen, dass die Menschen vor 2.800 Jahren schon über die Technik verfügten, vier verschiedene Materialien ? Eisen, Kupfer, Jade und Türkis dauerhaft zusammenzufügen."

Im Henan-Museum kann man auch ein Bild aus Süßwassermuschelschalen bewundern, das einen Drachen zeigt. Das Bild ist mindestens 6.500 Jahre alt. Es ist das älteste Drachenbild Chinas.

Auch das älteste Musikinstrument ist sehenswert. Es ist eine aus Knochen hergestellte Flöte. Die 8.000 Jahre alte Flöte ist 22 Zentimeter lang und wurde aus dem Beinknochen eines Greifvogels gemacht.

Die südkoreanische Lehrerin Kim Min R besucht mit ihren Schülern das Museum. Sie möchte, dass ihre Schüler die chinesische Geschichte besser kennen und verstehen lernen. Sie sagt:

"Die in diesem Museum ausgestellten Kulturgegenstände sind sehr hilfreich für die Schüler. Ich werden versuchen, die Gelegenheit zu bekommen, dieses Museum auch in Zukunft wieder zu besuchen."

Reisetips:

Der Eintritt für Erwachsene kostet umgerechnet 2 Euro. Ein Gruppenticket etwa 1,50 Euro. Drei Mal täglich finden im Museum Musikvorführungen statt, bei denen mit Repliken alter Musikinstrumente musiziert wird.

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