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Immer mehr Ausländer lernen Chinesisch
   2006-08-04 12:37:35    cri
Einer Statistik zufolge lernen derzeit über 30 Millionen Menschen weltweit Chinesisch. Viele glauben, Chinesisch sei für ihre berufliche Karriere hilfreich und spiele auch für Unternehmen im internationalen Wettbewerb eine wichtige Rolle.

Kerstin Storm ist Studentin an der Universität Münster. Schon als Schülerin interessierte sie sich sehr für Chinesisch und für China. Doch damals gab es an ihrem Gymnasium keine Chinesisch-Kurse. Erst in der Uni konnte sie Chinesisch lernen. Nun, nach einem vierjährigen Sinologiestudium kann sie bereits mit ihren chinesischen Kommilitonen in fließendem Chinesisch kommunizieren. Sie sagt, Chinesisch zu lernen sei für sie eine gute Wahl gewesen:

"China bietet heute zahlreiche Chancen. Viele deutsche Betriebe sind mittlerweile auch in China ansässig, sie haben dort Vertretungen oder Filialen. Die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und China werden immer enger. Deshalb denke ich, dass mir meine Chinesischkenntnisse bei der Jobsuche helfen können."

Die Studentin erzählt weiter, anfangs hätte es in jeder Chinesisch-Klasse nur etwa 10 Studenten gegeben, heute sind es bereits 40.

Chinesisch ist eine sehr komplizierte Sprache. Doch seitdem die Kontakte zwischen China und der Welt intensiver geworden sind, ist eine Art Chinesisch-Fieber ausgebrochen.

Wang Chao unterrichtet in Südkorea Chinesisch. Sie sagt unserem Reporter, dass viele Südkoreaner Chinesisch als zweite Sprache lernen wollen. Ihre Leidenschaft für das Erlernen des Chinesischen hat sie sehr beeindruckt:

"Während meiner Lehrtätigkeit habe ich festgestellt, dass Chinesisch bei den Südkoreanern sehr beliebt ist. Sie zeigen großes Interesse an China. Viele erzählen, dass sie mal in China arbeiten oder nach China reisen möchten, wenn sie die Chance dazu haben. Ich bin froh, dass ich durch meine Arbeit eine Art Brücke für die Südkoreaner schlagen kann und ihnen dadurch helfe, China kennen zu lernen."

Mittlerweile beschäftigen sich auch Regierungen mit dem Angebot von Chinesisch-Kursen. So zum Beispiel in Vietnam. Dazu der vietnamesische Bildungsbeamte Vu Minh Tuan:

"Zurzeit gibt es bei uns viele Studenten, die Chinesisch lernen wollen. Neben den Hochschulen bieten daher nun auch zahlreiche Chinesisch-Zentren, die unsere Regierung errichtet hat, Chinesisch Kurse an. Hier können Studenten und Schüler in ihrer Freizeit Chinesisch lernen."

Da das "Chinesisch-Fieber" viele Länder erfasst hat, gibt es nun in einigen Ländern bereits einen Mangel an Chinesischlehrern. Daher hat die chinesische Regierung beschlossen, in internationaler Zusammenarbeit Konfuzius-Institute im Ausland einzurichten. Die Institute sollen sowohl Chinesischunterricht anbieten, als auch die chinesische Kultur vermitteln. Im Jahr 2004 entstand in Südkorea das erste Konfuzius-Institut der Welt.

Mittlerweile gibt es 80 Konfuzius-Institute in 36 Ländern und Gebieten. Die meisten davon bieten Chinesisch-Kurse, Chinesisch-Prüfungen und Studienberatungen für Studenten an, die in China studieren wollen. Sie veranstalten aber auch Chinesisch-Wettbewerbe und Kulturveranstaltungen. Konfuzius-Institute sind zu den wichtigsten Anlaufstellen für Ausländer geworden, die Chinesisch lernen und das Land China kennen lernen wollen.

Da die Zahl der Chinesisch-Lerner weltweit so rasant wächst, hinken die Lehrmaterialien noch etwas hinterher. Die Leiterin des zuständigen staatlichen Büros, Xu Lin erklärt uns:

"Unsere Lehrmaterialien reichen bei weitem nicht aus. Es gibt bereits viele Bücher für englischsprachige Chinesischschüler. Aber in Russisch, Japanisch, Französisch, Spanisch und Arabisch haben wir noch viel zu wenig Material. Außerdem sind unsere älteren Lehrmittel auch nicht für das Erlernen von Chinesisch als Fremdsprachen entwickelt worden. Man versuchte, den Ausländern Chinesisch so beizubringen, wie es auch Chinesen lernen. Allein die Lehrinhalte sind anders und das Lerntempo ist langsamer."

Meldungen zufolge planen die zuständigen Behörden und Institutionen in China daher zurzeit, die Lehrmittel für Chinesisch als Fremdsprache zu verbessern und mehr Chinesisch-Sprachkurse in digitaler Form zu entwickeln und zu verbreiten.

Außerdem wird China künftig weiterhin freiwillige Chinesisch-Lehrer ins Ausland schicken, um dort Chinesisch-Kurse anbieten zu können. Für ausländische Studierende, die in China Chinesisch-Kurse besuchen, sollen bessere Unterrichtsbedingungen und Studieneinrichtungen geschaffen werden.

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