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IBM-Laptop-Sammler, Guo Yue
   2006-08-03 11:08:05    cri
Briefmarken oder Postkarten zu sammeln ist nicht sehr originell und daher eher unspektakulär. Aber haben Sie schon mal gehört, dass jemand Laptops sammelt? In Beijing gibt es einen Studenten namens Guo Yue, der in den vergangen drei Jahren schon 59 IBM-Laptops zusammen getragen hat.

Im August 2004 machte Guo Yue eine Reise in die südchinesische Stadt Liuzhou im Autonomen Gebiet Guangxi. In Liuzhou ging er zufällig auf einen Gebrauchtwaren-Markt und fand dort ein IBM Palmtop PC110. Das ist der kleinste Laptop der Welt, er wurde bereits im Jahr 1995 produziert. Man kann diesem Computer auch als Telefon benutzen. Aber das wusste Guo Yue damals noch nicht. Am Abend gaben ihm seine Freunde genauere Informationen über diesen Palmtop. Am nächsten Morgen ging er wieder auf diesen Markt und kaufte seinen ersten Schatz. Über dieses Erlebnis sagt Guo Yue,

"Damals war dieser Palmtop sehr teuer und auch wegen seines hohen Preises wurde er nie so richtig populär. Nur wenige Leute kauften ihn. Es gibt heute nur noch wenige Modelle, die gut erhalten sind. Noch funktionierende gibt es ganz selten. Es war Zufall und vielleicht Schicksal, dass ich an diesen so genannten Palmtop gekommen bin."

Seine meisten Laptops kauft Guo Yue nicht auf Second Hand-Märkten, sondern übers Internet in der ganzen Welt. Guo Yue wird von seinen Eltern nicht unterstützt und verdient sich das Geld fürs Studium durch Arbeit. Zu den Kosten der Laptops sagt er:

"Sie kosten in Wirklichkeit nicht so viel, wie man immer denkt. Ich kaufe viele meiner Laptops übers Internet auf internationalen Versteigerungen. Ich bekomme sie meist aus den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, Irland, Frankreich und auch aus einigen südostasiatischen Ländern."

Für seine Sammelleidenschaft spielt der Internetversteigerer eBay eine wichtige Rolle. Mehr als die Hälfte seiner Laptops hat er bei eBay ersteigert. Wegen der Zeitverschiebung muss Guo Yue oft die Webseite von eBay bis Mittenacht verfolgen. Er sagte, in dem kurzen Moment, bis entschieden ist, wer die Ware zuletzt ersteigert hat, sei er so nervös, so dass er oft völlig außer Atem sei. Dank des Internets kann Guo Yue überall in der Welt nach den begehrten Sammelobjekten suchen, aber es ist immer ein großes Problem, seine Schätze dann aus dem Ausland nach China zu transportieren. Normalerweise lässt er die ersteigerten Laptops zu Freunden schicken, die im Ausland studieren. Die Freunde können die Laptops dann mitbringen, wenn sie nach Hause kommen. Wenn der Laptop aber zu schwer ist, muss er auf dem Seeweg nach China gebracht werden.

Warum sammelt Guo Yue aber nur Laptops von IBM? Er sagt, weil es immer kontinuierlich wieder IBM-Laptops gäbe und außerdem decke IBM alle Bereiche von Laptops ab:

"Laptops haben sich von Anfang an kontinuierlich weiter entwickelt. Es ist spannend, raus zu finden, wann er vernünftiger programmiert wurde, oder ab wann der User und seine Bedürfnisse mehr berücksichtigt wurden. Viele meiner Laptops waren eigentlich schon Elektroschrott und wurden daher zum Preis von einem US-Dollar verkauft. Niemand kennt den wirklichen Wert dieser Laptops. Das Design spiegelt den Zeitgeist und den Geschmack der Gesellschaft wider. Wenn ich meine Laptops nach dem Datum ihres Markteintritts sortiere, wird es sehr interessant. Man kann dann den Entwicklungsprozess der Laptops ganz deutlich sehen. Und man stellt fest, dass sich der Geschmack in den Jahren auch enorm gewandelt hat."

Guo Yues wählt seine Sammelobjekte nach fünf Kriterien aus. Sie sollen ein ausgefallenes Design haben, Innovationen sein oder gewesen sein, nostalgischen Wert haben, ein bisschen seltsam sein und noch funktionieren.

Zurzeit verhandelt Guo Yue mit einem chinesischen Computer-Hersteller. Vielleicht können wir später irgendwann mal das private Laptop-Museum von Guo Yue besuchen.

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