 Als wichtiger Bestandteil der menschlichen Zivilisation reflektiert die Pferdekultur die Beziehungen zwischen Menschen und Pferden und umfasst die Kenntnisse über Pferde, die Zähmung und Nutzung der Pferde sowie die Kunst und die Literatur rings um die Pferde und nicht zuletzt auch der Pferdesport.
China kann auf eine brillante und fortgeschrittene Pferdekultur zurückblicken. China war eine der ersten Nationen, die Pferde gezüchtet haben. In China gehörten bereits vor mehr als 5.000 Jahren Pferdekarren zum alltäglichen Straßenbild. Während der Zhou-Dynastie (1.100 bis 221 v.Chr.) wurden Pferde in China allgemein in sechs Kategorien eingeteilt, nämlich in Arbeitspferde, Militärpferde, Zeremoniepferde, Postpferde, Jagdpferde und Pferde für Kasernendienste. Eine relativ komplette Behörde für die Pferdeverwaltung entstand dann in der Qin- und Han-Dynastie (221 v.Chr. bis 220 n.Chr.). Mehr als 300.000 Pferde wurden während der Han-Dynastie in den Grenzgebieten in Nordwestchina gezüchtet. Zu Beginn der Tang-Dynastie (618 bis 907) stieg die Zahl der Pferde auf 700.000. Mehr als 7.000 neue feine Pferderassen wurden aus den westlichen Regionen eingeführt, um die Qualität der chinesischen Militärpferde zu verbessern. Die blühende Pferdezucht spielte nicht nur eine wichtige Rolle in der Landesverteidigung, sondern förderte auch den kulturellen Austausch zwischen China und den Ländern im Westen.
 Pferdeschutzgesetze wurden umgesetzt während der Song-Dynastie (960 bis 1279), leider mit nur sehr begrenzter Wirkung. In der Yuan-Dynastie (1271 bis 1368) wurde der Pferdezucht eine große Bedeutung beigemessen, obwohl nur in einem kleinen Gebiet Pferde gezüchtet wurden. In der Ming-Dynastie (1368 bis 1644) wurden die Administrationsmodelle der früheren Dynastien übernommen und ein faires komplettes System für die Pferdezucht umgesetzt. Amtliche Pferdezucht erfuhr während der Qing-Dynastie eine schnelle Entwicklung, damals war die nichtamtliche Pferdezucht sehr eingeschränkt und der Pferdehandel total verboten. Wegen der andauernden Kriege seit 1911, insbesondere aber während des chinesischen Widerstandskrieges gegen die japanische Aggression, erlebte die chinesische Pferdezucht ihren großen Niedergang. Nach Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 wurden Schutzmaßnahmen für die Zucht von Haustieren ergriffen, was direkt zu einem dramatischen Anstieg der Pferdeanzahl führte. Gleichzeitig wurde die Zuchtqualität der Pferde deutlich erhöht. Im Jahr 1977 stand China mit einem Pferdbestand von rund 11,45 Millionen an der Spitze der Welt.
Anzutreffen sind chinesische Pferde hauptsächlich in den nördlichen Gebieten einschließlich der ausgedehnten Gebiete in Xinjiang und Qinghai, der Inneren Mongolei, Nord- und Nordostchina, den Bergregionen in den Provinzen Sichuan und Yunnan und des Guizhou-Plateaus. Pferde in Nord-, Nordost- und Nordwestchina machen drei Viertel des gesamten Pferdebestandes Chinas aus.
Selbst diejenigen, die nur eine geringe Ahnung von der chinesischen Kultur haben, müssen zustimmen, dass Pferde stets eine wichtige Rolle in der traditionellen chinesischen Kultur und Kunst gespielt haben. Xu Beihong, einer der berühmtesten zeitgenössischen Maler Chinas, hat sich beispielsweise durch seine Pferdebilder einen großen Namen gemacht. Er ist besonders bekannt für seine Bilder starker und galoppierender Pferde. Er war auch übrigens ein Maler, der die europäische Maltechinik erfolgreich in der Chinesischen Malerei anwandte.
Wenn man von chinesischer Pferdekultur spricht, kommen noch eine ganze Menge Redewendungen, Gedichte, Bilder, Kunsthandwerke und Legenden, die mit Pferden zu tun haben, hinzu.
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