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Peng Wengao, der Sammler von Autogrammkarten
   2006-07-20 09:40:03    cri
Pünktlich, jeden Vormittag zur selben Zeit, besucht ein alter Mann einen Ausstellungsraum der Kunstsammlung der Bibliothek der Stadt Yancheng in der chinesischen Provinz Jiangsu. Er kümmert sich dort liebevoll um die Ausstellungsstücke. Dieser alte Mann, Herr Peng Wengao, ist unsere heutige Hauptperson.

Der 63-jährige Peng Wengao ist ein Sportfan. Er weiß über viele bekannte Sportlerinnen und Sportler Bescheid. Seit 1982 sammelt er bereits Autogrammkarten, mittlerweile hat er 1.000 Karten mit über 2.400 Unterschriften von in- und ausländischen Sportlern beisammen.

Peng Wengao dazu, "In China gibt es viele Weltmeister und Olympiasieger. Ich habe zahlreiche Autogrammkarten von diesen erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern aus den 50er bis den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts gesammelt. Darunter sind Leistungssportler, Vertreter des Sozialsports und auch des volkstümlichen Sports. Es gibt in China darüber hinaus auch Persönlichkeiten, die keine Sportler oder Trainer sind, den Sport aber dennoch unterstützt haben und sich um das Sportwesen Chinas verdient gemacht haben. Ich sammle auch von diesen Leuten Autogramme."

Die Sammelleidenschaft Peng Wengaos ist eng mit der ehemaligen Spielführerin der chinesischen Damen-Volleyballmannschaft, Sun Jinfang, verbunden. Als er durch sie fürs Autogrammsammeln begeistert wurde, war er 40 Jahre alt.

"Es war die große Zeit der chinesischen Damen-Volleyballmannschaft. Nachdem diese Mannschaft dreimal hintereinander den Weltmeister-Titel gewonnen hatte, sah ich auf einem Briefmarken-Markt in der Stadt Nanjing die Unterschrift von Sun, der Spielführerin. Dabei kam mir die Idee, Autogramme von Sportstars zu sammeln. Deshalb schrieb ich Sun einen Brief. Etwa zehn Tage später bekam ich glücklicherweise eine Antwort. Natürlich habe ich so auch die Unterschrift der Spielführerin Sun bekommen."

Danach begann Peng Wengao gezielt Autogramme zu sammeln. Mittlerweile ist das Karten schreiben an Persönlichkeiten aus dem Sportbereich und an Sportstars ein wichtiger Bestandteil seines Alltags geworden. In den vergangenen 23 Jahren hat er über 8.000 Postkarten verschickt und mehr als 1.000 Autogrammkarten zurückbekommen. Zirka 15 Prozent seiner Anfragen waren also erfolgreich. Peng Wengao hat für seine Sammelleidenschaft etwa 30.000 Yuan RMB ausgegeben. Dies ist für diesen normalen Arbeiter eine große finanzielle Aufwendung. Obwohl er nicht sehr viel Geld hat, betreibt Peng Wengao sein Hobby mit großem Eifer. Um Geld zu sparen, bittet er seine Freunde in Shanghai, ihm einige, veraltete Postkarten in Shanghai zu kaufen. Dazu sage er, "Meine Frau und ich pflanzen auch unser eigenes Gemüse an. Wir leben sehr sparsam. Wir geben nicht aus, wenn es nicht notwendig ist. Aber wenn wir Besuch haben, müssen wir doch etwas mehr ausgeben."

Von all seinen wertvollen Autogrammkarten war die von Lang Ping, einer weltberühmten, chinesischen Volleyballspielerin, die heute die amerikanische Damen-Mannschaft trainiert, am schwersten zu bekommen. Es dauerte zehn Jahre, bis er dieses Autogramm endlich in seiner Sammlung hatte. Peng Wengao schrieb Lang Ping insgesamt sechs Mal, aber er bekam nie eine Antwort. Eines Tages im Februar 1994 erfuhr er, dass das chinesische Damen-Volleyballteam an einem Turnier in Shanghai teilnehmen würde. Lang Ping, um deren Autogramm er sich so verzweifelt bemühte, war als ehemalige Spielerin des Teams, vom Organisationskomitee eingeladen worden, die Spiele anzuschauen. Peng Wengao plante alles genau und sandte seinen Brief eine Woche vor dem Turnier an die Organisatoren, damit sie den Brief an Lang Ping weiter geben konnten. Am 6. März bekam er zwei Postkarten von Lang Ping, natürlich mit ihrer Unterschrift. Aber er hatte noch mehr Glück, während des Turniers bekam er auch noch Autogramme von der kubanischen Damen-Volleyballmanschaft. Damals konnte Peng Wengao seine Freude nicht mit Worten beschreiben.

Ein Journalist lernte den Sammler Peng Wengaos und seine Geschichte irgendwann zufällig kennen. Mittlerweile berichteten immer mehr Medien über den alten Sportfan und Autogrammkartenjäger. Im Jahr 2000 konnte Peng Wengao mit Hilfe der zuständigen Behörde einen eigenen Ausstellungsraum in der Bibliothek einrichten. Er wählte sehr gewissenhaft etwa 600 Autogrammkarten aus, die er ausstellen wollte. In den vergangenen fünf Jahren haben schon über 40.000 Menschen seine Schätze bewundert. Viele loben seinen Eifer.

"Mein einziger Wunsch ist, Autogrammkarten zusammeln, egal wie, wann und wo. Jeder Mensch hat sein eigenes Ziel, vom Tag seiner Geburt an bis zu seinem Tod. Ich will meinen Wunsch nicht aufgeben."

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