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Zahl ausländischer Studierender steigt ständig
   2006-07-18 11:08:57    cri
Früher studierten weitaus mehr chinesische Studierende an ausländischen Universitäten als ausländische Studierende an chinesischen Universitäten. Dies hat sich nun geändert.

Die Gesamtzahl der in China studierenden Ausländer betrug im Vorjahr 141.087, im Vergleich zu 118.500 Chinesen, die im Ausland studierten.

Studierende aus Asien machten den Großteil der Ausländer aus, die in China studierten. Sie erreichten insgesamt 75,7 Prozent oder 106.840. Die meisten ausländischen Studierenden stammen aus Südkorea, Japan, den USA, Vietnam oder Indonesien.

Laut einem Bericht der People's Daily vom 6. Juli 2006, steigt die Zahl der in China studierenden Ausländer pro Jahr um jeweils mehr als 20 Prozent. Im Vorjahr konnten bemerkenswerter Weise drei Durchbrüche verzeichnet werden. Im selben Jahr verzeichnete China die größte Zahl ausländischer Studierender aus den unterschiedlichsten Ländern an den unterschiedlichsten Universitäten des Landes. Es gibt klare Anzeichen dafür, dass China zur ersten Wahl für viele Studierende aus dem Ausland geworden ist.

Von den 141.087 im Jahr 2005 in China studierenden Ausländern erhielten 7218 ein Stipendium der chinesischen Regierung. Die restlichen 133.869 mussten ihren Aufenthalt selbst finanzieren. Im Vergleich zu den Zahlen vom Jahr 2004 kann hier von einem Plus von jeweils 7,5 und 28,6 Prozent gesprochen werden. Von den 118.500 im Jahr 2005 im Ausland studierenden Chinesen erhielten 3979 ein Stipendium der Regierung und 8078 finanzielle Unterstützung seitens privater Institutionen. Immerhin 106.500 mussten ihr Studium selbst finanzieren.

Zhang Xiuqin, Generalsekretär des chinesischen Stipendienrats, nennt Chinas stabile Politik, schnelles Wirtschaftswachstum, wachsenden internationalen Einfluss, qualitativ hochwertige Bildung und verbesserte Infrastruktur für Ausländer als ausschlaggebende Gründe für die Wahl eines Studiums in China.

Gerade in den letzten Jahren haben die höheren Bildungseinrichtungen in China der Verbesserung ihrer Dienstleistungen und Standards, ihrer wissenschaftlichen Forschungsvorhaben und dem Studentenaustausch verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt. Darüber hinaus haben viele Universitäten inzwischen ihren Lehrplan um Vorlesungen in Fremdsprachen, Kultur- und Internationale Studien erweitert.

An der Beijing Normal University erhielten in den letzten zehn Jahren beispielsweise rund 700 Ausländer ein Stipendium der chinesischen Regierung. Insgesamt 1700 Ausländer verfolgen ein langfristiges Aufbaustudium. Die Zahl der Studierenden aus dem Ausland macht derzeit 9 Prozent der gesamten Studentenschaft aus.

Ein weiterer wichtiger Grund für die Zunahme der Zahl ausländischer Studierender sind die insgesamt sehr niedrigen Lebenshaltungskosten. Laut Aussage von Xie Yiming, dem Leiter des Zentrums für Förderung neuer Fertigkeiten in Beijing, liegen die durchschnittlichen Studiengebühren für einen Ausländer im Grundstudium bei rund 28.000 Yuan (rund 2700 Euro) in Beijing. Die durchschnittlichen Jahresausgaben inklusive Unterbringung, Essen und anderen Ausgaben betragen rund 50.000 Yuan (4950 Euro).

Mehr Stipendien für ausländische Studierende

Laut Chen Yinghui, dem Leiter des Amtes für in China studierende und arbeitende Ausländer der Internationalen Abteilung des Bildungsministeriums, werden Regierungsstipendien in der Regel auf Basis bilateraler Bildungs- und kultureller Austauschabkommen vergeben. Doch angesichts der wachsenden internationalen Nachfrage vergibt die chinesische Regierung seit einiger Zeit auch unilaterale Stipendien.

Das Bildungsministerium hat darüber hinaus ein Programm zur Ausbildung ausländischer Doktoranden ins Leben gerufen. Im Jahr 2004 erhielten erstmals sieben Studierende aus Bangladesch, Indien, Thailand, Pakistan und Japan Stipendien der chinesischen Regierung. Ihre Promotionsvorhaben wurden von Professoren der Landwirtschaftlichen Universität Huazhong und des Instituts für Postgraduierte der Chinesischen Akademie der Wissenschaften betreut.

Das Bildungsministerium vergibt in jüngster Zeit pro Jahr auch 50 Postgraduiertenstipendien an Ausländer, die mindestens einen Bachelor-Abschluss in China erworben haben.

Mehr als nur Sprache

Früher kamen Ausländer vorrangig nach China, um chinesische Sprache und Geschichte zu studieren. Mit dem Abschluss der Sinologie kehrten sie in ihre Heimatländer zurück. Heute kommen immer mehr ins Land, um Wirtschaft, Finanzwesen, Recht oder Journalismus zu studieren. Doch aufgrund der Sprache haben asiatische Studierende eine größere Auswahl an Studienfächern als ihre westlichen Kommilitonen. Nur wenige Studierende aus dem Westen verfolgen ein Studium mit einem eigenen Abschluss.

Aus diesem Grund haben viele Universitäten jetzt speziell auf die Bedürfnisse von ausländischen Studierenden zugeschnittene Vorlesungen ausgearbeitet. Im letzten Jahr nahm das Institut für Internationale Beziehungen der Volks-Universität eine Vorlesung mit dem Titel "Wirtschaftsthemen im heutigen China" in ihr Grundstudiumsprogramm auf. Teile der Vorlesung werden sogar auf Englisch gehalten.

Bildung belebt die Wirtschaft

Auch die chinesische Wirtschaft scheint vom neuen Studentenboom zu profitieren. Denn theoretisch entstehen mit 50.000 investierten Yuan vier neue Arbeitsplätze. Auf den Bildungsbereich mit Investitionen von rund 7 Milliarden Yuan (693 Millionen Euro) angewandt, könnte man von 660.000 neuen Arbeitsplätzen sprechen.

Doch gebe laut Experten jeder der im Ausland studierenden 110.000 Chinesen pro Jahr 150.000 Yuan (14.900 Euro) aus, insgesamt also rund 16,5 Milliarden Yuan (1,6 Milliarden Euro). Diese Summe ist doppelt so hoch wie die Ausgaben der in China studierenden Ausländer. Somit verzeichne China in Wirklichkeit ein großes "Defizit".

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