Da die Zahl der Sportdelegationen und auch die teilnehmenden Sportler pro Sportart durch die olympischen Statuten begrenzt sind, finden in jeder Disziplin innerhalb der vierjährigen Phase zwischen den Spielen zahlreiche Qualifikationen statt. Dadurch werden die Sportler ermittelt, die ihr Land in ihrer Sportart bei den Spielen vertreten dürfen.

Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney durften die chinesischen Schützen eine 26-köpfige Mannschaft melden. Diese errang drei Goldmedaillen. Vier Jahre später traten in Athen auch wieder 26 chinesische Schützen an und erschossen sich vier Goldmedaillen. Seither hat das Internationale Olympische Komitee für die Sportart Schießen Veränderungen beschlossen: 2008 wird es zwei Disziplinen weniger geben und daher wurde auch die Zulassungsquote verringert, maximal können nun pro Mannschaft statt 31 nur noch 28 Sportler starten. Seit Anfang 2005 bemüht sich die chinesische Mannschaft nun schon, die Fahrkarten zu den Olympischen Spielen 2008 zu lösen. Im Moment bereitet sich das Team in einem Beijinger Vorort intensiv auf die 49. Weltmeisterschaft im Schießen vor, die in der kroatischen Hauptstadt Zagreb stattfinden wird. Dies ist der letzte Wettkampf in diesem Jahr, bei dem Tickets zu den Olympischen Spielen gelöst werden können. Der chinesische Cheftrainer Wang Yifu brachte das Ziel für seine Athleten bei der Weltmeisterschaft klar auf den Punkt. Er erklärte, es gehe in erste Linie darum, Punkte für die Qualifikation für die Olympischen Spiele zu erschießen:

"Dieses Jahr ist unsere Hauptaufgabe, Qualifikationspunkte für die Olympischen Spiele zu sammeln. Dazu ist die Weltmeisterschaft eine perfekte Gelegenheit. In der Disziplin Herren Luftgewehr kann man direkt eine Fahrkarte zu den Spielen lösen, beim Liegendschießen der Herren gibt es sogar zwei. Wenn wir bei diesem Wettkampf einen oder zwei Plätze für die Olympischen Spiele sichern könnten, hätten wir unsere Aufgabe für dieses Jahr im Großen und Ganzen erfüllt. Außerdem wollen wir endlich den Durchbruch in der Disziplin des Liegendschießens schaffen, das würde auch unseren Vorbereitungen auf die Spiele zu Gute kommen."

Bei verschiedenen Wettkämpfen im Jahr 2005 sicherten sich die chinesischen Schützen bereits acht Startplätze für die Olympischen Spiele. Auch in diesem Jahr präsentieren sie sich in guter Form. Die chinesische Starschützin Ren Jie gewann gleich zum Jahresbeginn eine Goldmedaille. Damit errang sie auch einen olympischen Startplatz für die chinesischen Damen in der Disziplin Luftpistole.

"Ich freue mich sehr, ich wollte dieses Ticket für die Olympischen Spiele unbedingt. Allerdings habe ich mir immer wieder gesagt, dass ich das nicht beeinflussen kann. Was ich aber beeinflussen kann, ist meine eigene Leistung."

In weiteren Wettkämpfen sicherte sich die chinesische Mannschaft noch Startplätze in den Disziplinen Gewehrschießen der Damen auf 50 Meter und Skeetschießen der Herren.

Die Vorbereitungen der chinesischen Mannschaft auf die Olympischen Spiele verlaufen reibungslos, 23 der 28 möglichen Olympia-Startplätze hat man bereits sicher. Aber man versucht natürlich weiterhin, alle möglichen Tickets zu den Olympischen Spielen im eigenen Land zu bekommen. Der Cheftrainer der chinesischen Mannschaft, Wang Yifu, betonte, seine Mannschaft werde alles geben, um die restlichen fünf Startplätze auch noch zu holen.

"Die Mannschaftsführung erwartet, dass wir unsere besten Leistungen zeigen. Sie hat kein konkretes Ziel festgelegt. Trotzdem wollen wir, sowohl die Trainer als auch die Sportler, alle Startplätze sichern. Obwohl es schwer sein wird, bemühen wir uns weiterhin darum. Möglicherweise können wir es schaffen."