Banken und Versicherungswesen
Im Autonomen Gebiet Tibet ist ein modernes Finanzsystem entstanden, in dem die Zentralbank als Führung und die Chinesische Landwirtschaftsbank und die Chinesische Aufbaubank als Hauptstützen fungieren und die anderen Finanzinstitutionen auf verschiedenen Ebenen ihre eigene spezielle Rolle spielen. Im ganzen Gebiet gibt es rund 700 Finanzinstitutionen auf verschiedenen Ebenen und vier Versicherungsgesellschaften.
Am 2. Juli 1987 wurde die Tibet-Branche der Volksversicherungsgesellschaft Chinas offiziell eingeweiht. Da sich überall in Tibet hohe Berge und gefährliche Straßen befinden und das Verkehrswesen rückständig ist, nehmen die Kasko- und Unfallversicherung einen großen Anteil am gesamten Versicherungsgeschäft in diesem Gebiet ein. Ferner gibt es noch Unternehmensvermögens-, Gütertransports-, Viehzucht- und Bergsteigversicherung sowie Sicherheitsversicherung für Mittel- und Grundschüler.
Im Jahr 2004 belief sich die Summe der Versicherungsprämien aller Versicherungsgesellschaften auf 140 Millionen Yuan, ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zu 2003. Darunter betrug die Prämiensumme der Eigentumsversicherungen 24 Millionen Yuan, ein Plus von 51,9 Prozent gegenüber 2003; die der Kranken- und Unfallversicherungen 6,75 Millionen Yuan, ein Plus von 64,6 Prozent gegenüber 2003. Es wurde eine gesamte Schadenersatzsumme in Höhe von 54,34 Millionen Yuan als Wiedergutmachung in allen Versicherungsprogrammen gezahlt.
Verkehr und Transport, Post und Telekommunikation
Am 25. Dezember 2004 jährte sich der Tag der Freigabe der Fernstraßen Qinghai-Tibet und Sichuan-Tibet für den Verkehr zum 50. Male. Zuvor gab es in Tibet keine reguläre Fernstraße. Nach 50jähriger Entwicklung kann der Land- und Lufttransport den Erfordernissen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung im Autonomen Gebiet Tibet im Wesentlichen gerecht werden. Gleichzeitig haben Tibets Zivilluftfahrt und Telekommunikationswesen eine große Entwicklung erfahren. Der Aufbau der Qinghai-Tibet-Eisenbahn geht glatt vonstatten.
Fernstraßen
Vor den 1950ern des letzten Jahrhunderts gab es in Tibet weder reguläre Fernstraße noch Auto für Zivilbedarf. In den letzten über 50 Jahren von der friedlichen Befreiung 1951 bis heute hat die Zentralregierung 7 Milliarden Yuan in den Aufbau der Fernstraßen Tibets investiert, womit die wichtigen weltbekannten Verbindungsstraßen wie die Fernstraßen Sichuan-Tibet, Qinghai-Tibet, Yunnan-Tibet, Xinjiang-Tibet und China-Nepal und die regionalen Fernstraßen Nagqu-Qamdo, Lhasa-Xigaze und Lhasa-Yadong gebaut wurden.
Seit 1989 hat der Staat 1,709 Milliarden Yuan in zwei großangelegte Ausbesserungen der Fernstraße Qinghai-Tibet investiert, so dass ihre Bedingungen merklich verbessert worden sind. Die Strecke von Qamdo bis zum Bangda-Flughafen der Fernstraße Sichuan-Tibet wurde asphaltiert. Zugleich wurden die Fernstraße von Lhasa nach dem Konggar-Flughafen und die Strecke Qüxü-Xigaze der Fernstraße China-Nepal asphaltiert bzw. umgebaut, damit die Bedingungen der wichtigsten Fernstraßen Tibets in großem Maße verbessert und ihre Transportkapazität erhöht wurden.
Während des 10. Fünfjahresplans wird die Gesamtinvestition in den Bau und Umbau der Fernstraßen 14 Milliarden Yuan betragen, was ein Drittel der Gesamtinvestition in den Investbau des Autonomen Gebiets Tibet ausmacht. 2003 und 2004 hat der Staat eine Investition in Höhe von 3,13 bzw. 3,6 Milliarden Yuan in Tibet getätigt. 2005 wird seine Investition auf 5,12 Milliarden Yuan steigen, damit das Umbauprojekt für die Strecke Lhaze-Tingri der Fernstraße China-Nepal und die anderen wichtigen Umbauprojekte für die nördlichen Strecken Gyamda-Toba und Gamtog-Gyamda der Fernstraße Sichuan-Tibet (der 317. Nationalstraße), die Strecken Günsa-Moincer, Shiquanhe-Rutog und Goggye-Sangsang der Fernstraße Xinjiang-Tibet durchgeführt werden. Zugleich sind die Projekte für den Bau von Fernstraßen, die verschiedene Kreise miteinander verbinden, wie Fernstraßen Nagarze-Gyangze, Mailing-Nang, Damxung-Namco, Zetang-Gyaca, Kangmar-Yadong, Nagqu-Ihari und Bar-Zanda, in Angriff genommen worden. Darunter gibt es 20 Projekte für den Bau der Landstraßen mit einer Gesamtlänge von über 1500 Kilometern. Damit können sich 17 Gemeinden und 131 Dörfer an das Fernstraßennetz anschließen. In den letzten drei Jahren haben 2,1 Millionen Bauern und Hirten am Straßenbau teilgenommen; das Pro-Kopf-Jahreseinkommen der Teilnehmer stieg um über 100 Yuan.
Wichtige Verkehrsstraßen
Landstraße Qinghai-Tibet |
Von Xining in Qinghai nach Lhasa |
Sie wird als "Tibets Lebensader" bezeichnet. Sie befördert 80 Prozent der nach Tibet zu transportierenden Frachten. Die 2122 Kilometer lange Landstraße ist asphaltiert, liegt 4000 Meter über dem Meeresspiegel und schlängelt sich durch das Kunlun- und das Tanggula-Gebirge. |
Landstraße Sichuan-Tibet |
Von Chengdu nach Lhasa |
Sie ist 2413 Kilometer lang und stellt die Verbindung zwischen Tibet und den südwestchinesischen Provinzen dar. |
Landstraße Xinjiang-Tibet |
Von Yecheng in Xinjiang nach Ngari in Tibet |
Die 1179 Kilometer lange Landstraße ist die höchstgelegene Landstraße der Welt. |
Landstraße Yunnan-Tibet |
Von Xiaguan nach Markam |
Sie ist 315 Kilometer lang. |
Landstraße China-Nepal |
Von Lhasa über die Freundschaftsbrücke nach Kathmandu in Nepal |
Sie ist 736 Kilometer lang. |
Pipelines
In den 1950- und 1960ern des letzten Jahrhunderts transportierte man in Tibet mit LKWs Öl durch die Fernstraßen Qinghai-Tibet und Sichuan-Tibet nach Tibet. Infolge der großen Entfernung wurde ein Drittel des transportierten Ölvolumens unterwegs von den LKWs selbst verbraucht; die Selbstkosten waren hoch und auch der Öltransport war nicht sicher.
Um das Problem für den Transport des Fertigöls zu lösen, wies der ehemalige Ministerpräsident Zhou Enlai am 30. Mai 1972 an, eine Pipeline von Golmud in der Provinz Qinghai nach Lhasa zu verlegen. Nach dreijähriger Bauarbeit transportierte die Pipeline Öl im November 1976 versuchsweise nach Lhasa und wurde im Oktober 1977 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Die Pipeline Golmud-Lhasa ist die längste Pipeline Chinas und die höchste in der Welt gewesen. Die 1080 Kilometer lange Pipeline hat elf Pumpstationen, eine Verteilungspumpstation und ein Tanklager in Lhasa. 1984 wurde das Tanklager ausgebaut und 1985 in Betrieb genommen. Dadurch hat sich sein Fassungsvermögen verdoppelt.
In den letzten Jahrzehnten arbeitete die Pipeline normal, erzielte eine gute Wirtschaftseffizienz und transportierte mehr als 3 Millionen Tonnen Öl nach Tibet. Im Juli 2002 beschloss der Staat, 327 Millionen Yuan in den Umbau der 337 Kilometer langen Pipeline und der sechs Pumpstationen innerhalb von fünf Jahren zu investieren, um die Öltransportkapazität der Pipeline weiter zu erhöhen.
Tibet ist bereit, die Pipelines Lhasa-Konggar, Lhasa-Nyingchi, Lhasa-Xigaze und Konggar-Zetang zu verlegen, um ein Öltransportnetz mit Lhasa als Zentrum allmählich zu errichten.
(Beijing Rundschau)
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