Wirtschaft
Vor der friedlichen Befreiung im Jahr 1951 war die Wirtschaft Tibets sehr rückständig. In Tibet gab es damals weder Verkehrsverbindung noch moderne Industrien, sondern nur die Viehzucht und die unterentwickelte Landwirtschaft und Handwerk. Seit 1951 hat der Staat Tibet bei dessen Entwicklung der Wirtschaft spezielle Unterstützung gegeben, indem er viele finanzielle Subventionen zugewiesen, Zuschüsse für spezielle Projekte gewährt und Investitionen in Schlüsselbauprojekte eingesetzt hat. Der Staat hat zudem eine große Menge von Materialien nach Tibet transportiert. Seit den 1980ern hat der Staat verschiedene Regierungsabteilungen und andere Provinzen, autonome Gebiete und regierungsunmittelbare Städte organisiert, Tibet Fachkräfte sowie materielle, finanzielle und technische Hilfe zu gewähren. Außerdem hat er spezielle Maßnahmen ergriffen, um die tibetische Wirtschaft zu entwickeln und den Lebensstandard der tibetischen Bevölkerung zu verbessern.
Rapide Entwicklung in den letzten mehr als 50 Jahren
Durch den Aufbau in den letzten mehr als 50 Jahren, insbesondere durch die Reform und Öffnung in den letzten 20 Jahren, ist die tibetische Wirtschaft von einer Struktur der Abhängigkeit von der "Bluttransfusion" allmählich zur Fähigkeit der "Blutproduktion" übergegangen. 1998 wurde der "Null"-Rekord in den lokalen finanziellen Einnahmen gebrochen. 1992 überschritten Tibets finanzielle Einnahmen zum ersten Mal die 100 Millionen Yuan-Grenze. 1993 beliefen sie sich auf nahezu 200 Millionen Yuan, 2004 auf 1,199 Milliarden Yuan, was nach vergleichbaren Faktoren gerechnet ein Plus von 19,5 Prozent im Vergleich zu 2003 war. Davon betrugen die allgemeinen Haushaltseinnahmen 1,002 Milliarden Yuan, ein Plus von 22,9 Prozent, davon stieg die Wertzuwachssteuer um 14,5 Prozent, die Geschäftssteuer um 8,5 Prozent. Der Anteil der lokalen Finanzeinnahmen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug 5,7 Prozent.
Im Jahr 2004 betrug das BIP Tibets 21,154 Milliarden Yuan, was nach vergleichbaren Faktoren gerechnet ein Plus von 12,2 Prozent im Vergleich zu 2003 war. Davon belief sich der Wertzuwachs des Primärsektors auf 4,333 Milliarden Yuan, ein Plus von 4,9 Prozent; der des Sekundärsektors auf 5,761 Milliarden Yuan, ein Plus von 17,4 Prozent; und die des Tertiärsektors auf 11,06 Milliarden Yuan, ein Plus von 12,8 Prozent. Das Pro-Kopf-BIP betrug 7779 Yuan. Der Anteil des Primär-, des Sekundär- und des Tertiärsektors am BIP betrug 20,5, 27,2 bzw. 52,3 Prozent. Der Anteil des Primärsektors sank um 1,5 Prozentpunkte, der des Sekundär- und des Tertiärsektors stieg um 1,2 bzw. 0,3 Prozentpunkte.
Landwirtschaft
Der Ackerbau Tibets wird vor allem im Gebiet des Yarlung Zangbo und seiner Nebenflüsse sowie in den Tälern der Flüsse Jinshajiang, Lancangjiang und Nujiang betrieben. Tibet hat den Beinamen "Getreidespeicher auf dem Plateau". 1952 betrug die gesamte Anbaufläche 160 000 Hektar und die Getreideproduktion nur 155 000 Tonnen. Heute gibt es mehr als 230 000 Hektar Ackerland. Hauptsächlich angebaut werden Qingke-Gerste, Winter- und Frühjahresweizen, Erbsen, Saubohnen, Kartoffeln, Raps und Zuckerrübe sowie in manchen Gebieten auch Wasserreis, Mais, Sojabohnen, Grüne Bohnen, Erdnüsse, Tabak, China-Kohl, Spinat, Rüben, Buchweizen und südamerikanischen Knoblauch.
Im Jahr 2004 betrug die gesamte Getreideanbaufläche in Tibet 179 790 Hektar, 6330 Hektar weniger als im Jahr 2003. Davon waren 120 110 Hektar für Qingke-Gerste, ein Minus von 5600 Hektar; 40 640 Hektar für Weizen, ein Minus von 1740 Hektar. Die Rapsanbaufläche betrug 24 330 Hektar, ein Plus von 2720 Hektar. Die Gemüseanbaufläche betrug 15 150 Hektar, ein Plus von 1040 Hektar. Die Getreideproduktion betrug im ganzen Jahr 960 000 Tonnen, ein Minus von 0,6 Prozent gegenüber 2003; die Rapsproduktion betrug 53 900 Tonnen, ein Plus von 9,1 Prozent gegenüber 2003; die Gemüseproduktion betrug 299 800 Tonnen, ein Plus von 6,4 Prozent gegenüber 2003. Im Jahr 2004 betrug der Bruttoproduktionswert der Landwirtschaft Tibets 2,656 Milliarden Yuan, ein Plus von 2 Prozent gegenüber 2003.
Viehzucht
Mit einem Grasland von 82 Millionen Hektar, 23 Prozent der gesamten Weidenfläche im ganzen Land, zählt das Autonome Gebiet Tibet zu den fünf größten Weidegrünen in China. Die in Tibet gehaltenen Viehsorten sind der Yak, eine gelbe Rinderrasse, das Pianniu (Kreuzung zwischen Stier und Yakkuh) sowie Pferde, Esel, Schafe und Schweine. Die Viehzucht liefert nicht nur wichtige Produkte für das tägliche Leben der tibetischen Bevölkerung, sondern auch Hauptwaren für den Export und wichtige Rohstoffe für die Leicht- und Textilindustrie. Sie nimmt in der tibetischen Wirtschaft eine wichtige Stellung ein. Der Pro-Kopf-Fleischbesitz in Tibet ist höher als der Weltdurchschnitt.
2004 erreichte der Viehbestand in Tibet eine Größenordnung von 25,09 Millionen Stück, 580 000 Stück mehr als Ende 2003. Darunter waren 6,13 Millionen Rinder, ein Plus von 220 000 Stück; 18,15 Millionen Schafe, ein Plus von 360 000 Stück. Die gesamte Fleischproduktion betrug 208 200 Tonnen, ein Plus von 9,5 Prozent gegenüber 2003. An Milchprodukten wurden 262 000 Tonnen erzeugt, ein Plus von 4,3 Prozent gegenüber 2003. Der Produktionswert der Viehzucht in Tibet erreichte 2,912 Milliarden Yuan, ein Plus von 4,2 Prozent.
Forstwirtschaft
Tibet verfügt über 7,17 Millionen Hektar Waldland mit einem Holzbestand von 2,091 Milliarden Kubikmetern. Der Schutz und der Aufbau der Öko-Umwelt Tibets werden einen äußerst großen Einfluss auf die Lebensumwelt im Gebiet am Mittel- und Unterlauf des Jangtse, in den südwestlichen Nachbarländern, ja sogar auf die ganze Welt, haben.
Um die Naturwälder zu schützen, wurden die Kreise Jomda, Konjo und Markam am Oberlauf des Jangtse in ein Staatliches Projekt zum Schutz der Naturwälder, das im Jahr 2000 offiziell in Abgriff genommen wurde, aufgenommen. Das Autonome Gebiet Tibet hat der Durchführung dieses Projektes große Beachtung geschenkt. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten hat es noch 10 Millionen Yuan für die Fortpflanzenzüchtung, die Untersuchung von Waldressourcen und die Umsiedlung von Bewohnern zugewiesen. 2004 betrug die bewaldete Fläche 16 500 Hektar, ein Plus von 2,0 Prozent gegenüber 2003.
(Beijing Rundschau)
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