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China und die USA arbeiten bei Teilchenphysiktests an der Dayawan-Bucht zusammen
   2006-06-23 10:18:56    cri
China und die USA werden gemeinsam in die Teilchenphysikexperimente des Nuklearkraftwerkes an der Dayawan-Bucht in Südchina investieren. Es handelt sich dabei um das bisher größte Kooperationsprojekt zwischen beiden Ländern im Bereich der Grundlagenforschung. Die gesamte Investition ist für nahezu 50 Millionen US-Dollar vorgesehen.

Im südchinesischen Guangdong und konkret gesagt an der Dayawan-Bucht werden chinesische und amerikanische Wissenschaftler gemeinsam an ein großangelegtes Teilchenphysikexperiment herangehen. Das knapp 50 Millionen Dollar teuere Projekt ist bislang der größte Gemeinschaftsprojekt beider Länder im Bereich der Grundlagenforschung.

Der Projektchef der chinesischen Seite Chen Hesheng ist Wissenschaftsrat der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) und zugleich Leiter des CAS-Instituts für Hochenergiephysik. In einem Interview mit der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua teilt er mit, dass das chinesisch-amerikanische Team in der Nähe des Dayawan-Atomkraftwerkes drei Sonden errichten wird und dort Experimente an neutralen Elementarteilchen des Atomkerns, Neutrinos genannt, unternimmt.

"Wir werden im Jahr 2008 einen Tunnel fertigstellen und 2009 dann unsere Sonden installieren. Im Jahre 2010 können wir mit den Experimenten beginnen und Daten aus den Untersuchungen gewinnen," so Chen Hesheng wörtlich.

Gemäß dem Plan wird die chinesische Seite etwa 18,7 Millionen US-Dollar zu dem Projekt beisteuern. Mit diesen Mitteln wird China den Infrastrukturbau übernehmen und eine Hälfte der Sonden fertigstellen. Die USA-Seite wird 25 Millionen bis 30 Millionen US-Dollar bereitstellen, um die andere Hälfte der Sonden zu errichten.

Neutrinos sind die wesentlichsten Teilchen, die die Substanzen unserer Welt bilden. Schon einige wichtige Durchbrüche in der Neutrino-Forschung haben Nobelpreise in der Physik eingeheimst. Neutrinophysik gehört heute zu den heißesten Themen der internationalen Forschungen in der Hochenergie-Physik, der Astrophysik und der Kosmologie.

Chen Hesheng ergänzt zudem, im Vergleich zu den anderen Neutrino-Experimenten könnten Experimente in Reaktoren eventuell Durchbrüche ermöglichen, da Nuklearreaktoren sehr gute Neutrino-Ressourcen seien.

Derzeit verfügen die Atomkraftwerke von Dayawan und Ling'ao über insgesamt vier Reaktoren. Das Dayawan-Atomkraftwerk ist in hohe Berge eingebettet, die den für Neutrino-Experimente benötigten Schutzwall gegen Raumstrahlen bieten könnten. Dies ist ein riesengroßer Vorteil, weil Atomkraftwerke in anderen Regionen der Welt, die für Neutrino-Experimente eventuell geeignet wären, über keine ausreichende Deckung durch Felsenschichten beziehungsweise durch Berge verfügen.

Nach zahlreiche und eingehende Untersuchungen und Messungen sind die Wissenschaftler jetzt so weit, dass ein präziser Plan für die Experimente vorgelegt werden konnte.

Jede Neutrino-Sonde hat ein Radius von 2,6 Metern und sieht wie ein großer Zylinder aus. Sie ist 5 Meter hoch und rund 100 Tonnen schwer. Im Innen der Sonde befindet sich wiederum ein in drei Schichten geteilter konzentrischer Zylinder. Alle drei Sonden werden tief im Berg installiert. Mit einem 360-Meter-Abstand ist eine Sonde dem Nuklearkraftwerk ziemlich nahe. Die größte Entfernung zwischen einer Sonde und dem Nuklearkraftwerk beträgt zwei Kilometer. Ein Tunnel führt von der Erdoberfläche tief in den Berg und verbindet die drei unterirdischen Labore, in denen die drei Sonden stehen.

Zu den gemeinsamen Investoren und beteiligten Institutionen gehören auch die beiden nationalen Labore der USA, das Brookhaven National Laboratory BNL und das Lawrence Berkeley National Laboratory LBNL.

Auf Seiten des chinesischen Wissenschaftsministeriums MOST, der chinesischen Akademie der Wissenschaften CAS und des Nationalen Chinesischen Fonds für Naturwissenschaften NSFC zeigt man großes Interesse und den Willen, das Projekt energisch zu unterstützen.

Der Wissenschaftsrat Chen Hesheng betont noch zum Schluss, dass das Experiment eine große Chance für die Grundlagenforschung des Landes sei.

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