Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Chemieindustrie kurbelt Entwicklung in Jinshan an
   2006-06-21 10:37:56    cri
Jinshan ist ein Außenbezirk im Süden der ostchinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai. Lange Zeit hatte der Name der Ortschaft, zu Deutsch "Goldener Berg", mehr eine bildhafte Bedeutung, da Jinshan trotz seiner geografischen Nähe zur dynamischsten Hafenmetropole Chinas wirtschaftlich betrachtet weit unter dem Durchschnitt der ostchinesischen Küstenregionen lag. Die Situation hat sich in letzter Zeit jedoch deutlich verändert.

Die Wirtschaft der Ortschaft Jinshan ist seit jeher landwirtschaftlich geprägt. Bis vor ein paar Jahren dominierten eher dürftige, bäuerliche Einkommen. Heute sind die Einwohner ihre finanziellen Sorgen los. Diese Veränderungen kann man in Jinshan bereits auf ersten Blick erkennen. Dazu sagte der Bauer Song Jie:

"Auf jeden Fall sind unsere Wohnbedingungen viel besser geworden. Aus unseren engen Baracken sind wir alle in zwei- oder dreistöckige Häuser umgezogen. In allen Dörfern wurden Straßen gebaut, so dass alle Bauernhöfe jetzt miteinander verbunden sind. In jedem Dorf wurde die Lebensqualität der Bauern auch noch durch die Einrichtung von Kultur- und Sportanlagen für Rentner gesteigert. Auch Kliniken wurden eingerichtet."

Die gigantischen Veränderungen vollzogen sich innerhalb von nur drei Jahren. Für eine 580 Quadratkilometer große Ortschaft mit ihren 800.000 Einwohnern ist dies in jeder Hinsicht eine sprunghafte Entwicklung. Von einem landwirtschaftlich geprägten Außenbezirk hat sich Jinshan im Zuge der Industrialisierung und Urbanisierung mittlerweile zu einem attraktiven Investitionsstandort gewandelt. Dazu sagte Liu Zhengxian von der Ortsverwaltung:

"Die Industrieproduktion ist in den letzten 5 Jahren jährlich um 33,8 Prozent gestiegen. Allein im vergangenen Jahr lag das Volumen der industriellen Produktion bei 61 Milliarden Yuan RMB. In den letzten Jahren hat sich eine Reihe von Branchen in Jinshan angesiedelt und entwickelt. Dazu gehören unter anderem die Chemieindustrie, die Pharmaindustrie, der Maschinenbau und die Elektronikbranche, die Produktion von Autozubehör sowie die Textilindustrie. Erwähnenswert ist die Urbanisierung, die bislang schon bei über 55 Prozent liegt."

Angefangen hat alles mit der Entstehung der Chemieindustrie in Jinshan. Bereits im Jahr 1979 hatte sich das Petrochemische Unternehmen Shanghai Petroleum Corporation im südlichen Außenbezirk der Wirtschaftsmetropole angesiedelt. Eine Basis für die industrielle Produktion war somit geschaffen. Die Lokalregierung hat schon vor Jahren die wichtige Rolle der Chemieindustrie für die wirtschaftliche Entwicklung in Jinshan erkannt. Daher legt sie großen Wert darauf, mehr Unternehmen in der Region anzusiedeln, die spezielle Chemieprodukte herstellen, im Biomedizin-Sektor agieren oder chemische Anwendung für die Textilindustrie umsetzen. Auch andere Leichtindustriesektoren sollen für die Region gewonnen werden.

Laut entsprechender Planung soll bis zum Jahr 2010 ein Chemieindustriestandort mit einer Gesamtfläche von 60 Quadratkilometern errichtet werden. Dort wird eine Jahresproduktion von 30 Millionen Tonnen raffiniertem Erdöl und vier Millionen Tonnen Ethylen-Produkten erwartet. Parallel dazu sollen ein Logistik-Zentrum und Dienstleistungsprojekte aufgebaut werden. Mittlerweile haben sich eine Vielzahl von großen Konzernen und Forschungsanlagen in Jinshan angesiedelt. Dazu zählen u.a. das Shanghaier Forschungsinstitut für Chemieindustrie und die namhaften Konzerne wie Henkel und Apature.

Dennoch ist Chemie aber nicht die einzige Branche, die zum konjunkturellen Boom des Bezirks Jinshan beigetragen hat. Für den Aufschwung haben auch die Elektronikbranche, die Telekommunikationsbranche, der Maschinenbau, die Biomedizin und die Erforschung und Produktion neuer Wertstoffe gesorgt.

Seit der Entstehung des Industrieparks Jinshan hat die lokale Regierung insgesamt mehr als eine Milliarde Yuan RMB investiert. Die Gelder sind in erster Linie in den Ausbau der Straßen, der Telekommunikation sowie der Wasser- und Energieversorgung geflossen mit dem Ziel, die Anziehungskraft des Investitionsstandorts Jinshan zu erhöhen. Inzwischen sind bereits 20 Prozent der geplanten Infrastrukturprojekte fertig gestellt worden.

Bemerkenswert ist, dass die schnelle industrielle Entwicklung nicht auf Kosten der Umwelt vonstatten geht. Die zuständigen Behörden sorgen dafür, dass die durch die Industrieproduktion verursachte Umweltverschmutzung effektiv bekämpft wird. Das ermöglicht eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft. Dazu noch einmal Liu Zhengxian von der Bezirksverwaltung Jinshan:

"Von 2003 bis 2005 haben wir einen dreijährigen Aktionsplan in Sachen Umweltschutz durchgeführt. So haben wir eine Überwachungsstation eingerichtet, die automatisch die Luftqualität kontrollierte. Zudem verzichten 39 Unternehmen auf die Nutzung von Kohle und verwenden stattdessen saubere Energien. Zugleich haben wir mehr als 1.000 Hektar Fläche aufgeforstet und sieben Flüsse reguliert. Die Ergebnisse sieht man auf den ersten Blick: blauer Himmel, grüne Wiesen, klares Wasser."

Besonders erwähnenswert ist auch die Entwicklung der Freizeitwirtschaft und damit einhergehend des Tourismus und des Dienstleistungssektors in Jinshan. Der Naherholungswert ist in Jinshan in erster Linie wegen des dortigen Strands sehr hoch. Er biete viele Möglichkeiten wie Urlaub oder Kurzurlaub und Sport. Auch Tagungen von Konzernen sowie Ausstellungen werden gerne hier veranstaltet. Seit 2002 finden hier jährlich internationale Beachvolleyball-Turniere statt. Statistischen Angaben zufolge besuchten allein im vergangenen Jahr 450.000 Gäste Jinshan. Dabei gaben sie mehr als 250 Millionen Yuan RMB im südlichen Außenbezirk der Wirtschaftsmetropole Shanghai aus.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)